Sie sind seit acht Jahren liiert, haben zwei Kinder, einen berufstätigen Partner und träumen noch immer von Sex auf dem Küchentisch? Vergessen Sie's: Je länger die Beziehung dauert, desto unwahrscheinlicher wird er. Fakt ist: Spätestens im fünften Jahr einer Beziehung geht die Lust bei fast allen Paaren flöten. Vor allem, wenn kleine Kinder, Haushalt und zwei Jobs im Spiel sind. Alltagsbelastungen und Leidenschaft schließen sich gegenseitig aus. Insbesondere bei der Frau.
Die gute Nachricht: Mann kann das ändern - wenn Frau ihn ranlässt. Nicht auf dem Tisch oder im Bett - sondern an Putzlappen, Spülbürste und Bügeleisen. Denn macht der Mann im Haushalt mit, hat sie mehr Lust auf die Lust.
Emanzipierte, berufstätige Mütter hin, Elternzeit nehmende Väter her: Nach wie vor sind es die Frauen, die auch dann durchschnittlich wesentlich mehr Zeit auf Putzen, Wäsche waschen, Essen kochen und die Pflege der Kinder verwenden als ihre Männer, wenn sie im Job genauso gefordert sind wie ihr Partner. Warum? Weil trotz aller Aufklärung noch immer das Bild der treu sorgenden Ehefrau und Mutter in den Köpfen spukt - nicht nur der meisten Männer, sondern auch der Frauen. Geprägt vom Bild ihrer eigenen Mütter - also der Generation Frau, die noch weitgehend selbstverständlich die Wäsche wusch und bügelte, den Boden schrubbte, das Essen auf dem Tisch stellte und die Kinder versorgte.
Wie viel Luft damals für die Lust blieb, sei mal dahin gestellt. Heute jedenfalls gilt: Frauen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen und sich allein um Haushalt und Kinder kümmern, definieren den Küchentisch nicht als Spielwiese unerfüllter erotischer Wünsche, sondern als Treffpunkt für Mahlzeiten. Und sehnen sich abends allenfalls nach einer Fußmassage.
Damit sich an diesem Zustand etwas ändert, müssen aber nicht nur die Männer mehr im Haushalt tun: Wir Frauen müssen die Männer auch ranlassen. In vielen Fällen geht es bei der Aufgabenverteilung im Haushalt nämlich gar nicht so sehr darum, dass die Männer nicht mitmachen wollen. Aber solange die meisten Frauen noch immer meinen, besser mit Kochlöffel oder Putzlappen umgehen zu können und das ihrem Partner permanent auf die Nase binden, wird auch der willigste Mann bald die Lust verlieren. Dabei hat es noch keinem Kind geschadet, wenn die Hose farblich nicht zum Pulli passt.
Vom wilden Spielen aufgeschürfte Knie heilen wieder. Auch der Wäsche ist es egal, wie sie im Schrank liegt. Und Männer, die kochen können, wirken auf Frauen bekanntlich besonders sexy. Wenn nach der Schlacht am Herd die Küche auch wieder aufgeräumt ist, steht dem Dessert nichts mehr im Weg - egal, ob auf dem Tisch oder an einem anderen Ort Ihrer Wahl.