Drogenmissbrauch Nase voll? Hilfe zum Ausstieg

Konkurrenzdenken und Termindruck stressen Arbeitnehmer. Einige suchen Zuflucht in Drogen - und geraten so in einen Teufelskreis. Denn der Ausstieg aus der Sucht ist hart. Hier finden Betroffene, Angehörige und Unternehmen Tipps für den Ausstieg - inklusive Links zu Websites und Adressen von Therapieeinrichtungen.

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Für Betroffene

Haben Sie die Nase voll von Quelle: Foto: Mark Matcho

Beraten lassen

Wer sich regelmäßig über die negativen Folgen seines Konsums ärgert, immer wieder an Suchtmittel denkt und diese konsumiert, der sollte eine Suchtberatung aufsuchen. Eventuell ist es sinnvoll, mehrere Experten zu kontaktieren, um einen zu finden, dem man sich ganz anvertrauen kann.

Selbsthilfegruppe suchen

Selbsthilfegruppen sind eine gute Anlaufstelle. Wer Sorge hat, erkannt zu werden, sollte nach einer Gruppe in einer Nachbarstadt suchen. Außerdem kann der eigene Arzt vielleicht den Kontakt zu anderen Erkrankten herstellen.

Reden

Gehen Sie im engsten Familienkreis mit Ihrer Abhängigkeit offen um. Es handelt sich nicht um eine Schwäche, sondern um eine Krankheit – und dabei können Sie jede Unterstützung brauchen.

Therapie machen

Kliniken bieten unterschiedliche Therapiemodelle an, manche sogar ambulante Hilfe. Wichtig: An einem Entzug kommen Sie nicht vorbei – der fällt bei einem stationären Aufenthalt oft leichter.

Abstinent bleiben

Wenn Sie die Sucht überwinden wollen, müssen Sie zur Abstinenz bereit sein. Auch wenn die Versuchung groß ist: Denken Sie an die negativen Folgen, die der Konsum bisher hatte.

Umfeld ändern 

Gewinnen Sie Abstand zu denjenigen, über die Sie mit den Suchtmitteln wieder in Kontakt geraten könnte. Das kann bedeuten, dass man sich von manchen Menschen verabschiedet; in ganz seltenen Fällen hat sogar ein Jobwechsel Sinn.

Weitergeben

Wenn Sie Ihre Abhängigkeit in den Griff bekommen haben, empfehlen Sie die Therapeuten, mit denen Sie den Ausstieg geschafft haben, anderen Betroffenen.

Für Chefs und Vorgesetzte

Enttabuisieren

Thematisieren Sie das Thema Sucht in Ihrem Betrieb. Machen Sie deutlich, dass Sie Abhängigkeit als Erkrankung ansehen und Betroffene nicht alleine lassen.

Zuständige festlegen

Benennen Sie eine Vertrauensperson – etwa einen Suchtbeauftragten oder den Betriebsarzt – an die sich Betroffene wenden können. Ebenfalls ratsam: Eine „Betriebsvereinbarung Sucht“, in der Vorgehensweisen festgelegt werden.

Kooperieren

Wenn Sie ein kleines Unternehmen ohne eigenen Betriebsarzt haben, kooperieren Sie mit externen Ärzten, bei denen sich Ihre Mitarbeiter beraten lassen können.

Hinschauen 

Suchterkrankungen haben einen Verleumdungsmechanismus: Betroffene denken, sie könnten jederzeit aufhören, und bemerken den Teufelskreis, in dem sie stecken, nicht – Kollegen dagegen schon.

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