Einwanderer Warum Deutschland für viele Ausländer so attraktiv ist

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Trotz niedrigerem Gehalt nach Deutschland

Die beliebtesten Länder bei Einwanderern
Platz 10: Spanien6,5 Millionen Einwanderer leben im Jahr 2013 in Spanien. Im Jahr 2000 waren es erst zwei Millionen. Quelle: AP
Platz 9: AustralienNach Down Under verschlug es genauso viele Menschen. Auch hier leben aktuell 6,5 Millionen Einwanderer. Aufgrund der geringeren Einwohnerzahl ist ihr Anteil an der Bevölkerung mit 27,7 Prozent aber wesentlich höher als in Spanien (13,8 Prozent). 30.000 sind Flüchtlinge. Quelle: dpa
Platz 8: KanadaIn Kanada leben 7,3 Millionen Migranten, dazu zählen rund 163.700 Flüchtlinge. Insgesamt machen Einwanderer 20,7 Prozent der Bevölkerung aus. Quelle: AP
Platz 7: Frankreich7,4 Millionen Menschen aus dem Ausland leben 2013 in Frankreich, davon rund 218.000 Flüchtlinge. Einwanderer machen 11,6 Prozent der Bevölkerung aus. Innerhalb der Top Ten sind sie am ältesten, das Durchschnittsalter beträgt rund 48 Jahre. Quelle: REUTERS
Platz 6: GroßbritannienIn Großbritannien machen Migranten 12,4 Prozent der Bevölkerung aus. Insgesamt kommen sie auf 7,8 Millionen Menschen, davon rund 150.000 Flüchtlinge. Quelle: dpa/dpaweb
Platz 5: Vereinigte Arabische EmirateEbenfalls 7,8 Millionen Einwanderer leben in den Vereinigten Arabischen Emiraten - doch hier machen sie sage und schreibe 83,7 Prozent der Bevölkerung aus. Flüchtlinge sind mit rund 600 Personen hier jedoch genauso selten anzutreffen... Quelle: REUTERS
Platz 4: Saudi Arabien...wie in Saudi Arabien. Hier leben 9 Millionen Migranten, die 31 Prozent an der Bevölkerung ausmachen. Mit durchschnittlich 31 Jahren in Saudi Arabien und 30 Jahren in den Emiraten leben in der Region auch die jüngsten Einwanderer innerhalb der Top Ten. Quelle: AP

Liang Song, 38, hat vor kurzem einen Antrag auf Einbürgerung gestellt

Mein Weg führte über mein Studium nach Deutschland. Ich habe Maschinenbau studiert. In diesem Fach stößt man ständig auf deutsche Produkte. Die haben den besten Ruf. 2001 erhielt ich ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in München. Ich lernte die Sprache und zog später nach Berlin, um dort weiterzustudieren. Nach meinem Abschluss fing ich bei einer deutschen Maschinenbau-Firma an. Um deren China-Niederlassung besser führen zu können, zog ich nach Peking zurück. Langfristig aber möchte ich in Deutschland leben. Ich schätze die Gleichheit hier. Chinas Wirtschaft wächst zwar. Aber gerade viele wohlhabende Leute haben Angst um ihr Vermögen. Was China fehlt, ist eine rechtsstaatliche Sicherheit. Heute liegen die Luftverschmutzungswerte in Peking wieder einmal über 400. Der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt bei 25. Es geht nicht zuletzt auch um meine Gesundheit. Hinzu kommen praktische Gründe, die für die Emigration sprechen. Mit einem deutschen Visum kann ich in die meisten Länder problemlos reisen. Chinesische Staatsbürger müssen oft wochenlang auf ihre Visa warten. Geld dagegen ist für mich kein Grund. Mein Gehalt ist in China sogar höher als in Deutschland, meine Lebenshaltungskosten geringer.

Andrés Tolón, 27, Journalist aus Sevilla

Ich weiß, worauf ich mich einlasse in Deutschland. Ich habe mein Abi auf der Deutschen Schule in Sevilla gemacht. Später ging ich für ein Erasmus-Jahr nach Braunschweig, dann gab es noch ein halbjähriges Praktikum in Berlin. Jetzt bin ich zusammen mit meiner Freundin nach Frankfurt gezogen und suche einen Job.

Deutschland hat viel Natur, riesige Wälder. Vor allem mag ich diese Ernsthaftigkeit, mit der man in Deutschland arbeitet. Die Deutschen arbeiten gut und methodisch. Wenn etwas heute fertig werden muss, wird es auch tatsächlich fertig. Man hält sich an die Regeln. Und die Gehälter sind viel höher als in Spanien.

Die Regelhörigkeit kann natürlich manchmal auch nerven. Zum Beispiel finde ich es leicht übertrieben, wie die Deutschen stur an roten Fußgängerampeln stehen bleiben, auch wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist. Aber daran gewöhnt man sich.

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