




Ausgiebige Nutzung von Smartphones und anderen elektronischen Medien kann die soziale Entwicklung von Kindern stören. Auch ihre Fähigkeit zur Lösung von Aufgaben kann dadurch Schaden nehmen, wie eine Meta-Studie der Universität Boston zeigt.
Die Auswirkungen der Nutzung von mobilen Geräten auf die Psyche der Kinder wird naturgemäß erst seit kurzem erforscht. Mediziner unter der Führung von Jenny Radesky von der Boston Universität haben jetzt Erkenntnisse über mögliche Schäden durch elektronische Medien zusammengetragen und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ veröffentlicht.
Einige Studien hätten bereits gezeigt, dass Kinder unter 30 Monaten nicht im gleichen Maße am Bildschirm lernen können wie durch Kontakte mit wirklichen Personen. Erst im Vorschul- und Schulalter können Kinder mit interaktiven Medien, zum Beispiel elektronischen Büchern oder Computerprogrammen, sinnvoll Verständnisübungen machen.
Die Bostoner Mediziner zeigen, dass die Nutzung elektronischer Medien bei Kleinkindern nicht nur keinen Lernerfolg erzeugt, sondern ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung schadet. „Es ist gut belegt, dass viel Zeit vor dem Fernseher die Entwicklung der sprachlichen und sozialen Fähigkeiten von Kindern schwächt“, schreibt Radesky. „Die Nutzung mobiler Medien verdrängt in gleicher Weise die Zeit, die mit direkten zwischenmenschlichen Beziehungen verbracht wird.“
Die Mobil-Geräte drohten die spielerische Aktivität der Kinder zu ersetzen, die notwendig sei, um die sensorischen und visuellen Fähigkeiten zu entwickeln. Dieses Zusammenspiel von Fühlen, Sehen und eigenen Bewegungen sei wichtig für das spätere Erlernen von Mathematik und Naturwissenschaften.