




Zum fünften Mal hat der internationale Bildungsanbieter EF Education Menschen aus aller Welt auf den Mund geschaut: Für den aktuellen EF English Proficiency Index (EF EPI) wurden die Englischkenntnisse von 910.000 Erwachsenen in 70 Ländern miteinander verglichen. Für die Studie wurden die Daten von zwei verschiedenen Englischtests ausgewertet, die beide Aufgaben zu Grammatik, Wortschatz, Aussprache und Hörverständnis enthielten.
Deutschland rutschte leicht ab und nimmt diesmal Rang elf ein, im Vorjahr reichte es noch für Platz zehn. In Europa liegt Deutschland damit aber immernoch im oberen Mittelfeld und weltweit an zweiter Stelle unter den Ländern mit „guten Kenntnissen“. In den europäischen Nachbarländern wie der Schweiz (Rang 19), Spanien (Rang 23), Italien (Rang 28) und Frankreich (Rang 37) wird deutlich schlechter Englisch gesprochen.
In diesen Bundesländern spricht man das beste Englisch
Platz 1: Hamburg
EF EPI: 66,34 (sehr gut)
Platz 2: Bremen
EF EPI: 65,81 (sehr gut)
Platz 3: Niedersachsen
EF EPI: 64,29 (sehr gut)
Platz 4: Baden-Württemberg
EF EPI: 64,11 (sehr gut)
Platz 5: Bayern
EF EPI: 63,40 (sehr gut)
Platz 6: Berlin
EF EPI: 62,88 (sehr gut)
Platz 7: Nordrhein-Westfalen
EF EPI: 62,79 (sehr gut)
Platz 8: Hessen
EF EPI: 62,02 (gut)
Platz 9: Schleswig-Holstein
EF EPI: 61,63 (gut)
Platz 10: Brandenburg
EF EPI: 60,49 (gut)
Platz 11: Sachsen
EF EPI: 60,04 (gut)
Platz 12: Rheinland-Pfalz
EF EPI: 60,02 (gut)
Platz 13: Saarland
EF EPI: 57,88 (gut)
Platz 14: Thüringen
EF EPI: 56,01 (mittel)
Platz 15: Mecklenburg-Vorpommern
EF EPI: 55,02 (mittel)
Platz 16: Sachsen-Anhalt
EF EPI: 53,44 (mittel)
Besser sind die Englischkenntnisse allerdings in Ländern wie Estland, Slowenien, Polen und Österreich. Am besten von allen Nicht-Muttersprachlern weltweit sprechen die Schweden Englisch, zeigt das Ergebnis des EF EPI. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Niederländer und Dänen.
Regionale Unterschiede
„Erwachsene Deutsche sprechen gut Englisch, allerdings sind die Unterschiede unter den Bundesländern enorm“, sagt Niklas Kukat, Geschäftsführer von EF in Deutschland. Wirft man einen Blick auf die Bundesländer, führen die Stadtstaaten Hamburg und Bremen. Auf den weiteren Plätzen folgen Niedersachsen (3), Baden-Württemberg (4) und Bayern (5).
Die neuen Bundesländer bilden wie auch in den vorangegangenen Tests noch immer das Schlusslicht. Auch zwischen den deutschen Metropolen gibt es Unterschiede: Der Vorjahres-Spitzenreiter Frankfurt stürzte auf Platz fünf ab, neue Nr. 1 ist Hamburg. Bremen und Köln belegen die Plätze zwei und drei, Schlusslicht ist Berlin.
In diesen Metropolen spricht man das beste Englisch
Platz 1: Hamburg
EF EPI: 66,34 (sehr gut)
Platz 2: Bremen
EF EPI: 65,81 (sehr gut)
Platz 3: Köln
EF EPI: 65,30 (sehr gut)
Platz 4: München
EF EPI: 64,80 (sehr gut)
Platz 5: Frankfurt
EF EPI: 64,12 (sehr gut)
Platz 6: Stuttgart
EF EPI: 64,08 (sehr gut)
Platz 7: Düsseldorf
EF EPI: 63,13 (sehr gut)
Platz 8: Berlin
EF EPI: 62,88 (sehr gut)
Zudem zeige der Vergleich nach Altersklassen, dass junge Österreicher zwischen 18 und 20 Jahren deutlich bessere Ergebnisse erzielten als gleichaltrige Deutsche. „Die Defizite beim Englisch lassen sich nicht mehr nur mir den DDR-Bürgern erklären, die kein Englisch als Schulfach hatten“, so Kukat. „Vor allem Jugendliche müssen noch mehr beim Englischlernen gefördert werden."
Klare Korrelation von Englischniveau und Einkommen
Trotz der jährlich abweichenden Ergebnisse der einzelnen Länder zeigt die Studie einen deutlichen und konstanten Zusammenhang zwischen den Englischkenntnissen der Bevölkerung eines Landes und dem Pro-Kopf-Einkommen. Auch der Lebensstandard der Bevölkerung, die Verfügbarkeit des Internets und die Bildungsausgaben spiegeln sich im Englisch-Sprachniveau der einzelnen Länder wider.
Außerdem scheinen Frauen ein besseres Sprachgefühl zu haben als Männer: Auch die diesjährigen Ergebnisse zeigen, dass Frauen in beinahe allen Ländern weltweit besser Englisch sprechen als Männer. Am deutlichsten sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Osteuropa und im Nahen Osten. Nur in Ländern mit sehr guten Ergebnissen wie Schweden macht sich kein Unterschied zwischen den Geschlechtern bemerkbar.