Punkt vier: Die Sitzordnung
Die klassische Form sieht Folgendes vor: „Speisen Sie zu zweit, sitzen Sie sich gegenüber. Sind Sie zu viert, sitzen Sie als Mann links von einer Frau und als Frau stets rechts vom Mann“, sagt Oppel. Moderner ist die Bonner Variante: Hier platzieren sich die Herren nebeneinander und die Damen ebenso. Bei einer größeren Festtafel gilt: „Nach internationalen Gepflogenheiten ist der Ehrenplatz rechts neben dem Gastgeber oder der Gastgeberin. In Deutschland kann der männliche Ehrengast auch links neben der Gastgeberin sitzen“, sagt Trainerin Droste.
Punkt fünf: Die Bestellung
Fünf Gänge – oder nur Pasta? Gäste sind oft unsicher, in welchem Preisrahmen sie bestellen dürfen. Gastgeber können Hinweise geben, indem sie eine Empfehlung aussprechen. Werden die Gäste jedoch im Unklaren gelassen, so ordern diese am besten nur ein Hauptgericht. Vor- und Nachspeise werden dann bestellt, wenn der Gastgeber dazu auffordert. Und: Am besten Speisen bestellen, die sich unfallfrei essen lassen.
Punkt sechs: Der Small Talk
Wetter, Reisen, Sport oder Hobbys – diese Themen sind die Klassiker des Small Talks. Grundsätzlich gilt: Beim Geschäftsessen steht das Kennenlernen im Vordergrund, das Geschäftliche wird erst gegen Ende besprochen. Also ist von allen Anwesenden Geduld gefragt. „Konkrete Verhandlungen sind aber tabu. Ausnahme: Geschäftspartner laden ausdrücklich zu einem Arbeitsessen ein“, so Oppel.
Tipps für den gelungenen Smalltalk
Zum Smalltalk gehört auch eine entsprechende Körperhaltung: Es geht um eine nette, harmlose Plauderei, also beginnen Sie diese mit einem netten Lächeln. Und verschränken Sie die Arme nicht vor der Brust und verstecken Sie Ihre Hände nicht hinter dem Rücken oder in den Hosentaschen.
Smalltalk betreiben wir meist mit Menschen, die wir nicht besonders gut kennen. Deshalb ist es wichtig, einen angenehmen Gesprächsabstand einzuhalten. Wer seinem Gegenüber zu dicht auf die Pelle rückt, darf sich nicht wundern, wenn er sich unbeliebt macht.
Am liebsten smalltalken die Deutschen über ihren Urlaub, Ärger mit Handwerkern, ihre Hobbies, Berufliches oder die Gesundheit.
Vermeiden Sie die Themen Politik, Religion, Geld und private Probleme: Solche Themen sind nur für den Freundes- oder Verwandtenkreis bestimmt. Für eine unverbindliche Plauderei mit Fremden eignen sie sich nicht.
Auch wenn es sich um Ihren absoluten Lieblingswitz handelt, beginnen Sie ein Gespräch bitte nicht mit: „Kennen Sie den?...“ Niemand hat etwas gegen humorvolle Bemerkungen und Schlagfertigkeit, aber Sprücheklopfer und Witzbolde kommen einfach nicht gut an.
Bringen Sie Ihr Gegenüber dazu, etwas zu erzählen. Wer geschlossene Fragen stellt, auf die der Gesprächspartner nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten kann, schafft keine angenehme Gesprächsatmosphäre. Versuchen Sie es lieber mit einer Frage wie „Woher kennen Sie den Gastgeber?“
Achten Sie darauf, neutrale Fragen zu stellen und freundlich zu bleiben. Wer fragt: „Finden Sie Fußball auch so doof?“ wird es sich mit einem eingefleischten Fan verscherzen. Dann lieber fragen, was das Gegenüber beruflich macht. Zur Not reden Sie über das Wetter, das geht immer.
Damit sich wirklich ein nettes Gespräch ergibt, müssen Sie natürlich nicht nur Fragen stellen, sondern auch zuhören. Schenken Sie Ihrem Gegenüber also die volle Aufmerksamkeit, auch wenn Sie sich über belanglose Themen unterhalten. Sonst verliert er schnell die Lust am Gespräch mit Ihnen.
Auch wenn Lästern im Freundeskreis Spaß macht, beim Smalltalk sollten Sie es sich sparen. Es fällt nur negativ auf Sie zurück. Zuhörer übertragen jene Eigenschaften, die Person A einer Person B andichtet, unbewusst und automatisch auf Person A. Ebenfalls verzichten sollten Sie auf prahlerische Redebeiträge nach dem Motto „Mein Haus, mein Auto, meine Yacht“.
Punkt sieben: Die Tischmanieren
Sie sind das A und O. So wird bei mehreren Gängen das Besteck von außen nach innen benutzt. Für die Reihenfolge der Gläser gilt: Was als Erstes getrunken wird, steht am nächsten. „Vermeiden Sie Gestikulieren mit dem Besteck, das Reden mit vollem Mund sowie das Greifen über den Teller eines anderen“, zählt Droste grobe Fauxpas auf und ergänzt: „Hastiges Schlingen, zu große Bissen und Essgeräusche sind ebenso tabu.“ Oppel ergänzt, dass nur die Hände auf den Tisch gelegt werden, weder die Ellenbogen noch das benutzte Besteck gehören dorthin – das gilt ebenso für Brille, Portemonnaie, Autoschlüssel und Mobiltelefon.