Geschäftsfeiern So überstehen Sie das Weihnachtsessen

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Von B wie Bestellung bis T wie Tischmanieren

Punkt vier: Die Sitzordnung

Die klassische Form sieht Folgendes vor: „Speisen Sie zu zweit, sitzen Sie sich gegenüber. Sind Sie zu viert, sitzen Sie als Mann links von einer Frau und als Frau stets rechts vom Mann“, sagt Oppel. Moderner ist die Bonner Variante: Hier platzieren sich die Herren nebeneinander und die Damen ebenso. Bei einer größeren Festtafel gilt: „Nach internationalen Gepflogenheiten ist der Ehrenplatz rechts neben dem Gastgeber oder der Gastgeberin. In Deutschland kann der männliche Ehrengast auch links neben der Gastgeberin sitzen“, sagt Trainerin Droste.

Punkt fünf: Die Bestellung

Fünf Gänge – oder nur Pasta? Gäste sind oft unsicher, in welchem Preisrahmen sie bestellen dürfen. Gastgeber können Hinweise geben, indem sie eine Empfehlung aussprechen. Werden die Gäste jedoch im Unklaren gelassen, so ordern diese am besten nur ein Hauptgericht. Vor- und Nachspeise werden dann bestellt, wenn der Gastgeber dazu auffordert. Und: Am besten Speisen bestellen, die sich unfallfrei essen lassen.

Wenn Schlürfen zum guten Ton gehört
ChinaDie Essstäbchen sollten nie senkrecht in den Reis gesteckt werden, das bringt Unglück und ist ein Totenritual. Verboten ist ebenfalls: Nase schnäuzen. Dafür geht man in der Volksrepublik auf die Toilette. Nehmen Sie auch nie die Speisen, die für den ganzen Tisch gedacht sind in die Hand - auch nicht, wenn Sie dadurch besser ans Essen kommen. Alles sollte dort stehen bleiben, wo es steht.
ItalienSpaghetti mit Löffel und Gabel aufrollen - das machen nur Menschen, die es nicht besser wissen. Eigentlich wird die Nudel ausschließlich mit der Gabel aufgerollt. In Italien werden sie außerdem meist nicht als Hauptgang, sondern als Vorspeise gegessen. Quelle: dpa
ÖsterreichIn einem Kaffeehaus sollte unbedingt ein sehr gutes Trinkgeld gegeben werden. Der Kellner muss außerdem gerufen werden. Er wird kommen, dabei aber wenig gesprächig sein. Quelle: dpa
EnglandEs gibt ein paar Sitten an die sich der Deutsche gewöhnen muss: Ein gediegenes Frühstück mit Brötchen, Käse und Wurst, gibt es in England kaum. Stattdessen werden Bohnen, Würstchen, Speck, Black Pudding, Kartoffelecken, Tomaten, Rührei und Champignons aufgetischt. Tee-Zeit ist immer 17 Uhr, wobei es auch hier eine komplette Mahlzeit dazu gibt. Quelle: dpa
JapanSuppe darf ausdrücklich geschlürft werden, die Köche werden es wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Denn es wird davon ausgegangen, dass das Aroma der Nudeln erst durch das laute Aufsaugen aus der Suppe zur Geltung kommt. Bei anderen Speisen sollte es hingegen unterlassen werden - es gilt auch dort als unhöflich. Quelle: REUTERS
GriechenlandDas kleine Häppchen, was da auf dem Teller liegt, wird gewiss nicht alles gewesen sein: Die Griechen zelebrieren ihr Essen und dehnen es über mehrere Stunden aus. Deshalb gibt es immer kleine Gänge bzw. viele Gerichte, die sich alle gemeinsam teilen. Kleckern ist übrigens ausdrücklich erlaubt. Quelle: dapd
SchwedenIn schwedischen Cafés ist Selbstbedienung angesagt: Dort wird nicht nur bestellt, sondern auch bezahlt. Nach dem Bezahlen dürfen sich die Restaurantgäste so oft Kaffee nachschenken wie sie möchten. Köttbullar und Stockfisch sind also nicht die einzigen Besonderheiten der schwedischen Küche. Quelle: dpa


Punkt sechs: Der Small Talk

Wetter, Reisen, Sport oder Hobbys – diese Themen sind die Klassiker des Small Talks. Grundsätzlich gilt: Beim Geschäftsessen steht das Kennenlernen im Vordergrund, das Geschäftliche wird erst gegen Ende besprochen. Also ist von allen Anwesenden Geduld gefragt. „Konkrete Verhandlungen sind aber tabu. Ausnahme: Geschäftspartner laden ausdrücklich zu einem Arbeitsessen ein“, so Oppel.

Tipps für den gelungenen Smalltalk

Punkt sieben: Die Tischmanieren

Sie sind das A und O. So wird bei mehreren Gängen das Besteck von außen nach innen benutzt. Für die Reihenfolge der Gläser gilt: Was als Erstes getrunken wird, steht am nächsten. „Vermeiden Sie Gestikulieren mit dem Besteck, das Reden mit vollem Mund sowie das Greifen über den Teller eines anderen“, zählt Droste grobe Fauxpas auf und ergänzt: „Hastiges Schlingen, zu große Bissen und Essgeräusche sind ebenso tabu.“ Oppel ergänzt, dass nur die Hände auf den Tisch gelegt werden, weder die Ellenbogen noch das benutzte Besteck gehören dorthin – das gilt ebenso für Brille, Portemonnaie, Autoschlüssel und Mobiltelefon.


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