Gesellschaft Männer: Job oder Baby?

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Vor allem immer mehr Akademiker nehmen Elternzeit. Nach einer aktuellen Umfrage der IGS Organisationsberatung in Zusammenarbeit mit dem Managementportal MWonline und staffadvance (Feedbacksysteme für Personalentwicklung und Kundenbefragungen), die der WirtschaftsWoche exklusiv vorliegt, teilen sich heute immerhin schon zehn Prozent die Elternzeit mit ihren Frauen, zwei Prozent nehmen sie allein wahr (www.mwonline.de, www.staffadvance.com und www.igs-beratung.de). Befragt wurden mehr als 1000 berufstätige Väter, davon 85 Prozent Akademiker. „Wenn Männer Elternzeit nehmen, dann sind es überwiegend Akademiker“, bestätigt denn auch der Soziologe Harald Rost, Väterforscher am Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg. Dennoch, auch das zeigt die Studie, dominiert nach wie vor das traditionelle Modell. Der Mann arbeitet Vollzeit im Büro, die Frau kümmert sich um die Kinder und jobbt vielleicht ein bisschen nebenher. Hauptgrund: 71 Prozent der Befragten sehen für sich einen deutlichen Konflikt zwischen Beruf und Familie. Dass ihnen die Elternzeit beruflich schadet, glauben fast zwei Drittel der befragten Führungskräfte. Nur zwei Prozent erwarten, dass sie sich positiv auf die Karriere auswirken wird – und das, obwohl 77 Prozent der Befragten durchaus eine stabilisierende, leistungssteigernde Wirkung in einer Familie mit Kindern sehen. Der primäre Konfliktherd ist das alte Männer-, beziehungsweise Managerklischee. „All die Diskriminierungen, denen Mütter im Unternehmen ausgesetzt sind, übertragen sich jetzt auf Männer, die Elternzeit fordern“, sagt Pia Bohlen-Mayen. Ihre Agentur Xbyte betreibt im Internet das Infoportal www.fast-4ward.de, ein Service für berufstätige Eltern und Arbeitgeber. Frauen kalkulierten den Karriereknick ein, so die Beraterin. Väter dagegen scheuten die Nachteile. Wie bewerbe ich mich mit Erfolg?

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