Gesundheit Luxushotels werden zu Privatkliniken

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Luxus und Verzicht zugleich

Diese Hotels haben die schönsten Pools
San Alfonso del MarDen größten Pool der Welt finde Reisende in Algorrobo, Chile. Der Pool des San Alfonso del Mar Resorts ist fast acht Hektar groß und bietet auf mehr als einem Kilometer Länge Platz zum Schwimmen, Tauchen, Surfen und Kajak fahren. Ganz billig ist der Spaß jedoch nicht: Preislich beginnt die Nacht in einer der Suiten bei 245 Dollar. Quelle: Screenshot
Ubud Hanging GardensAuch auf Bali zahlen Pool-Liebhaber etwas mehr. Die Nacht im Wellness-Hotel Ubud Hanging Gardens kostet ab 450.00 Dollar aufwärts. Das Resort in Indonesienbietet 38 Luxusvillen, die alle einen eigenen Panorama-Tauchpool mit Blick auf den Fluss Ayung haben. Eine private Seilbahn bringt die Gäste zu den Ferienanlagen und dem allgemeinen Panorama-Pool, der in einen Hang eingelassen ist. Quelle: Screenshot
Mandarin Oriental Dhara DheviDas in den Bergen um Chiang Mais, Thailand, gelegene Hotel Mandarin Oriental Dhara Dhevi besitzt ebenfalls verschiedene Pools: Der Colonial Pool (im Bild), den Loy Kham Pool mit im Wasser befindlicher Poolbar sowie privaten Pools an jeder Suite beziehungsweise Residence. Quelle: Screenshot
Zamani KempinskiDas auf Sansibar gelegene Hotel Zamani Kempinski lockt Touristen mit seinem direkt am Meer gelegenen Pool. Dafür gehört zu der Hotelanlage mit mehr als 110 Räumen allerdings auch kein eigener Strandabschnitt. Quelle: Screenshot
Singita Lebombo LodgeKein Hotel, sondern eher eine Luxus-Safari-Lodge ist die Singita Lebombo Lodge in Südafrika. Vom Pool aus können Reisende Elefantenherden beobachten. Quelle: Screenshot
Chromata SuitesAber auch Europa hat Hotels mit traumhaften Pools zu bieten. Der Pool des auf der griechischen Insel Santorin gelegene Luxushotels Chromata Suites befindet sich oben auf einem Berg. Wer möchte, kann den Ausblick abends auch bei einem privaten Candlelight-Dinner genießen. Quelle: Screenshot
Atrium PrestigeEbenfalls auf einer griechischen Insel, nämlich auf Rhodos, befindet sich das Hotel Atrium Prestige, dessen Pools direkt am Meer liegen. Wer es abgeschiedener mag, kann sich natürlich auch in den Privatpool am Zimmer zurückziehen. Quelle: Screenshot

Luxus, Verwöhnung und Verzicht – ein Spagat. Einer, dessen Spannungen im Lanserhof mit seiner berückend beruhigenden Atmosphäre offen zu Tage tritt. Die Gäste, die in den Suiten des Baus des renommierten Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven wohnen, essen, was ihnen serviert wird. Nicht mehr. Extrawünsche, die schon mal am zweiten oder dritten Tag des Fastens auftreten und als Kurkrise die Geduld der solventen Klientel strapazieren, bedürfen der Genehmigung der ärztlichen Leitung. Diskussionen des Service mit hungrigen Gästen setzen besonderes Feingefühl voraus.

Christian Hollweck, zuvor Direktor des Fünf-Sterne-Hotels St. Regis Mardavall auf Mallorca, suchte deshalb Mitarbeiter aus, die Erfahrung aus Kurbetrieben mitbringen. Und wer’s gar nicht aushält, geht die gut 200 Meter rüber zum Golfclub, wo das Wiener Schnitzel mit Meerrettich in der Panade zu einer lokalen Variante verfeinert wird. „Da kommen abends öfter mal welche rüber“, verrät ein Mitarbeiter des Restaurants.

Trockene Brötchen und ayurvedische Massagen

Gute ärztliche Behandlung ist das eine, hervorragender Service das andere; hier punkten die Luxushotels, die seit Jahrzehnten das Know-how für den Umgang mit verwöhnten Gästen haben. Frank Marrenbach lässt alle Mitarbeiter der medizinischen Abteilungen im Grandhotel schulen. „Es darf keinen Unterschied in der Servicequalität der gastronomischen wie der medizinischen Abteilung geben.“

Wenn alles zusammentrifft, dann ist Verzicht fast Verwöhnurlaub und wie im Oceano auf Teneriffa schon lange bekannt.

In dritter Generation betreibt Familie Rolle, deren Männer alle Karl heißen, das Haus. Es hat sich zum Gesundheitshotel entwickelt, spätestens seit der Enkel des Gründers Medizin studierte. Sacht hat er die rigiden Regeln von F.X. Mayr an moderne Erkenntnisse angepasst. Wem trockene Brötchen zu wenig chic erscheinen, kann sich zeitgeistig den Sesamölmassagen der Heilkunst Ayurveda hingeben: ein Cross-over der Kuren, bei dem die Umgebung verstärkend wirkt.

In den Sechzigern galt die Nordecke der zerklüfteten Insel als eine Art Winter-Ersatz für Sylt. Tatsächlich wirken die mit Meeresgischt angereicherte Ozeanluft und das prickelnde Meeresbecken beruhigend auf die Körperetage oberhalb des Mayr-gepflegten Bauches: Lunge, Bronchien lernen wieder leichter atmen. Der Rummel und die Betonburgen des Massentourismus sind weit weg, die Wanderpfade locken ins hinter dem Hotel ansteigende Anagagebirge mit seinen feuchten Lorbeerwäldern und Klippen.

Und zum Ende der selbst auferlegten Fastenzeiten die Confrederia de Pescadores, die Kneipe der Fischereigenossen mit wirklich frischem Fisch und dem unveränderten herben Charme der Sechziger.

So verlässt der Reisende seinen temporären Ort der Enthaltsamkeit mit einem Ausblick, der länger hält als die Erinnerung – den auf ein gesünderes Leben.

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