Interview mit den Bond-Produzenten 007 ist zu cool für 3D

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Bonds Kurswechsel

Daniel Craig als James Bond im Kinofilms

Welche neuen Ideen für einen Bond-Film haben denn nicht funktioniert?

Wilson: Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich alle schlechten Dinge vergesse. Barbara muss mich dann daran erinnern. Aber ich habe natürlich auch schlaflose Nächte, wenn wir an einem Problem knabbern.

Sie haben offensichtliche Kurswechsel in der Serie vorgenommen. Das war Absicht?

Wilson: Natürlich. Das Problem, wenn du dich immer zu übertreffen versuchst, ist, dass du die Filme immer größer machst. Das ist uns speziell bei den Roger-Moore-Filmen passiert, wo wir mit „Moonraker“ im Weltall landeten. Wir begriffen, dass wir wieder mehr Realismus brauchten. Und nach „Stirb an einem anderen Tag“ mit Pierce Brosnan wies Barbara zu Recht darauf hin, dass die Filme wiederum zu fantastisch geworden waren. Daher machten wir als Nächstes „Casino Royale“, der sich stärker mit Bonds persönlichen Problemen beschäftigte.

Die exquisiten Autos von James Bond
Sean Connery wird 80 Quelle: AP
Sunbeam Alpine Series II Quelle: Rama, Creative Commons-Lizenz
Aston Martin DB5 Quelle: AP
Aston Martin DB5 Quelle: Aston Martin
Aston Martin DB5 Quelle: Aston Martin
Aston Martin Vanquish Quelle: Reuters
Mond-Fahrzeug Quelle: Creative Commons-Lizenz

Ihre Budgets steigen dennoch wieder. Der letzte Bond, „Ein Quantum Trost“, kostete die Rekordsumme von 200 Millionen US-Dollar.

Broccoli: Das kommt davon, wenn du bestimmte Standards einhalten willst. Und die Preise steigen nun mal grundsätzlich. Die Frage ist weniger, wie viel ein Film kostet, sondern, ob dieses Geld auch auf der Leinwand zu sehen ist. Unser Vater sagte immer: „Es kommt darauf an, wie ihr es ausgebt.“ Natürlich ist dieser Spagat, die bestmöglichen Filme mit einem vernünftigen Budget zu machen, nicht einfach. Es wird zugegebenermaßen immer schwieriger.

Wie schwierig ist es, von Ihren Studiopartnern das grüne Licht für diese Budgets zu bekommen?

Broccoli lacht in sich hinein.

Wilson: Wir müssen eben vorsichtig vorgehen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Sie holen überdies aggressiv Sponsoren an Bord.

Broccoli: Aber das geschieht sehr organisch. Bond-Schöpfer Ian Fleming schilderte in seinen Büchern detailliert die Dinge in der Welt von 007 – die Drinks, die Autos, die Uhrmarken. Bond genießt das Leben, weil er jede Sekunde tot sein könnte. Und das haben wir in die Filme übertragen: Er fährt Aston Martin, er trinkt Bollinger Champagner und Wodka Martini...

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