Karriere-Forschung So sehen die ultimativen Erfolgstypen aus

Was kommt heraus, wenn man diverse Erfolgsfaktoren auf eine Person vereint? Das: Typen, die aus Sicht der Wissenschaft unmöglich scheitern können.

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Der ultimative Erfolgstyp

Der ultimative Erfolgstyp

Doktor Berufseinsteiger mit Promotion bekommen im Schnitt rund 25 Prozent mehr Gehalt als Bewerber ohne Doktortitel, so eine Kienbaum-Studie.

Haare Laut Studien der Universität des Saarlandes gilt Braun als attraktivste männliche Haarfarbe; Rot als unattraktivste. Noch wichtiger ist, dass Männer überhaupt Haare haben. Bewerber mit Halbglatze oder Glatze werden seltener zu Jobinterviews eingeladen und gelten als weniger karriereorientiert.

Hetero Schwule Männer verdienen im Schnitt 23 Prozent weniger als verheiratete heterosexuelle Männer und neun Prozent weniger als unverheiratete Heterosexuelle, die aber mit einer Frau zusammenleben (Universität von New Hampshire).

Körpergröße Je größer der Mann, desto mehr verdient er, so das DIW. Ein Höhenvorteil von zehn Zentimetern bringt ein Plus von rund 2000 Euro beim Jahresgehalt. Auch Bildungsniveau und Körpergröße hängen empirisch zusammen: Deutsche Studenten sind im Schnitt drei Zentimeter größer als Auszubildende.

Zähne Bei einer Umfrage unter 1000 Erwachsenen waren 75 Prozent überzeugt: Ein schönes Lachen begünstigt die Karriere.

Humor Wissenschaftler der Universität Michigan stellten fest: Nur 15 Prozent der Mitarbeiter werden wegen Inkompetenz gefeuert. Alle anderen, weil sie kommunikative Schwächen aufwiesen. Dabei hielten die befragten Personaler Humor für essenziell.

Kinn Bewerber mit kantigem Kinn, flacher, hoher Stirn und schmalen Lippen werden eher Führungspositionen zugetraut, so die Mannheimer Soziologin Anke von Rennenkampff. Ähnliches melden Forscher der Uni Regensburg: Männergesichter mit hohen Wangenknochen und markanter Kopfform wirken kompetenter.

Stimme Tiefe Stimmen empfinden wir als angenehmer und sympathischer, ihre Träger gelten als souverän, kompetent, viril.

Der ultimative Erfolgstyp

Stammbaum Die Chancen, einen Spitzenjob in der Wirtschaft zu ergattern, sind für Sprösslinge aus gutem Hause achtmal größer als die von Arbeiterkindern mit vergleichbaren Noten und Qualifikationen, so der Eliteforscher Michael Hartmann. Jeder zweite Manager stammt heute aus einer Oberschicht-Familie, jeder dritte aus dem Bürgertum, nur rund 15 Prozent aus der Mittelschicht.

Manieren In einer Umfrage unter 600 Führungskräften sahen 87 Prozent der Manager einen starken Zusammenhang zwischen persönlichem Erfolg und gutem Benehmen. Fast drei Viertel glauben, dass gutes Benehmen Geschäftsergebnisse positiv beeinflusst.

Statur Bei Männern gilt ein Verhältnis von Taillenumfang zu Hüftumfang zwischen 0,9 und 1,0 als besonders attraktiv. Das wird unterbewusst als Zeichen für sexuelle Potenz und körperliche Stärke gewertet.

Ernährung Laut Ernährungsstudien beschleunigen Nüsse, kaltgepresstes Oliven- oder Rapsöl sowie grünes Gemüse die Informationsübertragung im Gehirn. Schädlich sind dagegen gehärtete Fette in Pommes, Pizzas, Croissants und anderen Blätterteigmischungen.

Alkohol Menschen, die moderat, aber regelmäßig mit Kollegen trinken, verdienen im Schnitt 17 Prozent mehr als Abstinenzler (Universität Stirling). Begründung: Das gemeinsame Bierchen fördere Vertrauen und Kameradschaft – und das nutze bei der Beförderung.

Netzwerke Rund ein Drittel der europäischen Arbeitnehmer zwischen 16 und 29 Jahren findet ihre Jobs über Beziehungen (EU-Kommission). Das Vitamin B macht sich zudem finanziell bemerkbar: Wer gute Kontakte zu Chefs und Kunden pflegt, verdient schnell einige Tausend Euro mehr im Jahr (Vienna Career Panel Project).

Der ultimative Erfolgstyp

Loyalität Jobwechsler können ihr Gehalt um bis zu 20 Prozent steigern, das gilt aber vor allem für die erste Berufsjahre, so die Universität von British Columbia. Die Forscher verglichen die Gehälter von 6000 Arbeitnehmern zwischen 1979 und 2002. Ergebnis: Viele verpassen Gehaltserhöhungen, wenn sie binnen fünf Jahren kündigen.

Schlaf 84 Prozent derjenigen, die ausreichend schlafen, werden innerhalb von sechs Jahren mindestens einmal befördert, Schlechtschläfer dagegen nur in 67,9 Prozent der Fälle (Naval Health Research Center, San Diego).

Reputation Beruflicher Erfolg hängt laut einer IBM-Studie nur zu zehn Prozent vom Fachwissen ab. Entscheidender sei das Image (30 Prozent) und der Bekanntheitsgrad (60 Prozent) einer Person.

Internet 76 Prozent der Manager ist ihr Ruf im Internet enorm wichtig, 43,6 Prozent gestalten es gar aktiv mit, so eine Umfrage der LAB Personalberatung. Kein Wunder: 34 Prozent der Headhunter nutzen Online-Daten, um Lebensläufe und Eignung von Bewerbern zu prüfen. In 57 Prozent der Fälle flogen Kandidaten deshalb aus dem Auswahlprozess.

Der ultimative Erfolgstyp

Tyrann Chefs, die ihre Mitarbeiter schlecht behandeln, klettern die Karriereleiter schneller hinauf, so eine Studie der Universität Chicago: Von den 313 untersuchten Kandidaten für einen Vorstandsposten wurden 225 eingestellt, die entsprechende Härte in Jobinterview und Lebenslauf erkennen ließen.

Partner 59 Prozent der verheirateten Männer in Top-Positionen verdienen mehr, wenn ihre Frauen nicht arbeiten; 38 Prozent werden sogar häufiger befördert, so eine Untersuchung der Universität New Jersey.

Name Der Name „Luca“ weckt derzeit positivste Assoziationen. Als besonders attraktiv gelten Männer mit dem Namen „Alexander“, als besonders intelligent Männer namens „Lukas“, so Psychologen der TU Chemnitz. Besonders schlecht kamen Olafs, Uwes und Heikos weg.

Auf der nächsten Seite erfahren Sie, wie die perfekte Karrierefrau aussieht...

Die perfekte Karrierefrau

Haarfarbe Bei Frauen rangiert weltweit Braun mit 34 Prozent vor Blond mit 32 Prozent als attraktivste Haarfarbe, Schwarz und Rot werden nur mittelmäßigbewertet, so eine globale Umfrage der Universität des Saarlandes.

Gesicht Psychologische Studien der Universität Regensburg zeigen: Menschen werden positiver eingeschätzt, je attraktiver sie sind. Für Frauen bedeutet das: schmales Gesicht, hohe Wangenknochen, weiter Augenabstand, schmale Nase sowie volle Lippen. Wird mit intelligent, kreativ und erfolgreich assoziiert.

Frisur Unabhängig vom Geschlecht haben Bewerber mit männlichen Attributen bessere Chancen auf Führungsposten, so die Mannheimer Soziologin Anke von Rennenkampff. Zurückgekämmte oder hochgesteckte Haare signalisierten bei Frauen mehr Führungskompetenz als die offene Wallemähne. Kurze Haaren, so eine Studie der Yale-Universität, werden als intelligent und selbstbewusst empfunden. Die Trägerinnen dunkler, langer Locken hält die Mehrheit dagegen für unsicher und naiv.

Ausbildung 80 Prozent der Managementpositionen in Deutschland werden mit Absolventen der Wirtschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften besetzt. Einziger Haken: Nur 25 Prozent der Absolventen dieser Fächer sind Frauen.

Stimme Um Autorität zu zeigen, nutzen Männer oft nur bis zu drei Töne, wenn sie sprechen. Dadurch klingen ihre Sätze zwar monoton, zugleich aber auch objektiv und informativ. Frauen dagegen verwenden bis zu fünf Töne – und vermitteln deshalb oft weniger Kompetenz oder werden als emotional und trivial abgekanzelt.

Parfüm Weniger ist mehr! Männliche Personaler, so das Ergebnis einer Studie der US-Universität Purdue, stufen stark duftende Kandidaten als weniger gepflegt, weniger intelligent, unfreundlicher und auch unattraktiver ein als diejenigen ohne Eau de Toilette. Weibliche Personaler reagieren umgekehrt.

Die perfekte Karrierefrau

Kleidung Eine Portion Männlichkeit nützt mehr als weibliche Reize. Ein dunkler Hosenanzug mit schlichter heller Bluse kommt im Job besser als ein weit ausgeschnittenes Dekolleté und auffälliger Schmuck, so Soziologin Anke von Rennenkampff.

Persönlichkeit Führungsmotivation ist die wichtigste Eigenschaft für den Erfolg von Frauen (Wirtschaftsuniversität Wien). Nur wenn Frauen den eisernen Willen zur Personalverantwortung mitbringen, sind sie so erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen.

Vornamen Frauen, die „Sophie“ heißen, werden derzeit als besonders attraktiv eingestuft; ihre Kolleginnen, die auf den Namen „Katharina“ hören, gelten wiederum als besonders intelligent (TU Chemnitz). Birgits, Petras und Silkes hatten das schlechteste Image.

Eigenlob Fünf Prozent mehr verdienen Frauen, die sich im Büro regelmäßig selbst inszenieren, so eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien. Frauen haben hierbei aber auch den größten Nachholbedarf.

Meetings Frauen, die sich in Konferenzen zu Wort melden, sind erfolgreicher, denn das sichert ihren Status, sagt die amerikanische Soziolinguistin Deborah Tannen. Männer haben den Dreh oft besser raus: In Meetings redeten sie nicht nur häufiger, sondern auch länger. Durchschnitt: 17,07 Sekunden (Mann) gegenüber 10 Sekunden (Frau).

Die perfekte Karrierefrau

Geld Frauen verdienen hierzulande in vergleichbarer Position im Schnitt 23 Prozent weniger als Männer, 15 Prozent weniger sind es im EU-Durchschnitt. Die Hauptgründe sind jedoch banal: Frauen stellen entweder zu niedrige Forderungen oder achten mehr auf Jobsicherheit als auf Bezahlung (Uni Erlangen-Nürnberg). Vorsicht: Wer 20 Prozent über dem Branchendurchschnitt fordert, disqualifiziert sich ebenfalls.

Kinder Familie und Karriere schließen sich nicht aus – im Gegenteil: Nach einer Untersuchung der Hamburger Wirtschaftsprofessorin Sonja Bischoff war zuletzt jede zweite weibliche Führungskraft Mutter – 1991 waren es nur 38 Prozent. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Studie „Women in Leadership“: Europas Top-Führungsfrauen leben fast alle in fester Beziehung (75 Prozent), drei Viertel haben Vollzeit arbeitende Partner und mehr als 60 Prozent haben Kinder.

Arbeitszeit Frauen, die auf Teilzeitjobs und lange Elternzeit nach der Geburt eines Kindes verzichten, haben bessere Chancen auf einen Führungsjob, so eine McKinsey-Studie. Deutschland liegt hier nur im Mittelfeld, vorbildlicher sind Niederlande, Dänemark und Schweden. Ihr Chefinnen-Anteil liegt entsprechend höher.

Zeitmanagement Wer seine Zeit im Griff hat, kann schneller nach Hause: 85 Prozent der Mütter in Führungspositionen bezeichnen gutes Zeitmanagement als einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Karriere. Das haben Forscher der Bertelsmann Stiftung festgestellt.

Die perfekte Karrierefrau

Musik fördert die räumliche Intelligenz. Eine Studie des Pädagogen Hans Günther Bastian zeigt: Kinder, die ab dem 6. Lebensjahr einmal pro Woche zwei Stunden ein Instrument lernten, konnten nach drei Jahren ihren IQ, insbesondere das räumliche Vorstellungsvermögen, deutlich verbessern. Zudem waren sie aufnahmefähiger, sozial kompetenter und selbstbewusster.

Figur Die beste Figur geben Frauen ab, bei denen das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang bei 0,7 liegt. Laut Attraktivitätsforschung signalisiert das Vitalität – und das ist gut für die Karriere.

Absätze Ein zusätzlicher Zentimeter Körpergröße bringt im Schnitt knapp 0,6 Prozent mehr Brutto-Monatsgehalt. Dem können Frauen leicht auf die Sprünge helfen: Rund zwei Prozent aller Amerikanerinnen tragen regelmäßig High Heels im Büro.

Fitness Die Wahrscheinlichkeit, dass sportliche Kinder und Jugendliche Abitur sowie einen Universitätsabschluss machen, liegt um sechs Prozent höher als bei bewegungsfaulen Altersgenossen. Vor allem Frauen profitieren von diesem Effekt, so eine Studie der Universität Hannover.

Führung Beste Chancen auf einen Führungsjob haben Frauen derzeit bei Finanzdienstleistern, so eine Heidrick & Struggles-Studie: Ihr Anteil in der Führungsriege beträgt dort 21 Prozent, in der Industrie sind es nur zwölf Prozent.

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