Die Arbeitnehmer in den 30 größten deutschen Städten sind zufrieden mit ihren Gehältern – jedenfalls im Durchschnitt. Das zeigt der anhand von mehr als 155.000 Einzeleinträgen errechnete Gehaltszufriedenheitsindex der Plattform Kununu. Dort können Arbeitnehmer anonym ihre Arbeitgeber bewerten, zwei Kategorien dabei sind das Gehalt - und, ob das Gehalt der Verantwortung entspricht.
In den 30 Städten ergab sich ein Mittelwert von 3,66 beim Spitzenreiter Bonn bis 3,3 beim Schlusslicht Leipzig. Die Skala reichte von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut). Bonn belegt damit erstmals den Spitzenplatz und hat Stuttgart verdrängt. Die Zufriedenheit hat dabei in Stuttgart nicht ab, sondern in Bonn zugenommen.
Die Autoren des Index erklären die Werte bei allen Spitzenstädten – es folgen Karlsruhe, Wiesbaden und Frankfurt am Main auf den Plätzen 3 bis 5 – mit den dort ansässigen Konzernen, Behörden und Banken. In Bonn sind es beispielsweise Telekom, DHL und Deutsche Post, in Stuttgart die Autobauer Porsche und Daimler sowie Bosch, Karlsruhe ist die Heimat des Drogerieriesen dm und von EnBW.

Abgerutscht ist München im Vergleich zum Vorjahr – von Platz 5 auf Platz 8. Das hat sicher auch mit dem hohen Preisniveau der bayerischen Hauptstadt zu tun, die mittlerweile vor allem mit Spitzenplätzen in Rankings glänzt, wenn es um teures Wohnen geht. Auch die Medienmetropole Köln fällt im Vorjahresvergleich. Es geht runter von Platz 8 auf Platz 15. Dafür sind Bielefeld – Sitz des Lebensmittelkonzerns Dr. Oetker – und Essen – Sitz von Eon, RWE und Innogy – in die Top Ten aufgestiegen (Platz 6 und 7). Die Indexwerte vieler dieser Städte unterscheiden sich allerdings nur an der zweiten Stelle hinter dem Komma.
Insgesamt waren die Deutschen dem Kununu-Index im Jahr 2017 zufolge etwas zufriedener mit ihren Gehältern als 2016. Noch positiver bewerten sie den Kollegenzusammenhalt. Diese Kategorie hat die höchsten Bewertungen erhalten, im Durchschnitt liegt der Wert bei 3,94.