Musik Die besten Rocksongs über Geld

Thema Nummer Eins sind Geld und Wirtschaft im Rock’n’Roll sicher nicht. Led Zeppelin zum Beispiel sangen, wie Jack Black einmal sagte, nur über „Love, Vikings and Vikings making Love“. Schließlich verstand sich der Rock’n’Roll von Anfang an als antimaterialistisches, romantisches Projekt - obwohl sich seine erfolgreichsten Vertreter oft selbst zu höchst profitträchtigen Wirtschaftsunternehmen entwickelten. Bei genauerem Hinhören geht es in erstaunlich vielen Rock-Songs um das Elend des schnöden Mammons, die unbarmherzige Kälte des Kapitalismus und den kleinen Mann als sein Opfer. Hier eine subjektive Auswahl der besten Rocksongs über Geld.

Muse: AnimalsAuf dem jüngsten Album „The 2nd Law“ beschreibt Muse-Sänger und –Komponist Matthew Bellamy mit „Animals“ die Rücksichtslosigkeit des Finanzsystems. Der Text ist eine ironische Aneinanderreihung von Börsenweisheiten, inklusive des berüchtigten „Buy, when blood is on the street.“ Das Lied endet mit der Aufforderung „Kill yourself Come on and do us all a favour“, gefolgt von der Geräuschkulisse des New Yorker Börsenparketts.  Quelle: AP
Pink Floyd: MoneyDas Album “The Dark Side of the Moon” von 1973 ist das erfolgreichste der legendären Art-Rock-Band Pink Floyd (hier Gitarrist Roger Waters bei einem Konzert 2013 in Bukarest). In „Money“, das mit dem rhythmischen Klappern einer Ladenkasse beginnt, werden die Freuden des Reichtums, aber auch seine Vergänglichkeit und die Verderbtheit der Gier besungen: „Money it’s a gas“, das Geld ist ein Gas – und dringt in alle Ritzen der menschlichen Existenz ein. Der Satz ist ein Zitat des französischen  Denkers Gilles Deleuze Quelle: AP
erJanis Joplin: Mercedes BenzDie große und erste weiße Meisterin des rauchigen Blues brachte zum Ausdruck, was Millionen träumen: „Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz ? My friends all drive Porsches, I must make amends. Worked hard all my lifetime, no help from my friends, So Lord, won't you buy me a Mercedes Benz ?” Deutsche Luxus-Autos waren auch unter amerikanischen Rock-Größen der rebellischen 1960er Jahre stets ein Hit. Quelle: dpa
The Beatles: TaxmanDer von George Harrison (links) komponierte Eröffnungssong des Beatles-Albums „Revolver“ (1966) war eine offene Kritik an den hohen Steuern der damaligen britischen Labour-Regierung unter „Taxman“ Harold Wilson: „If you drive a car, I'll tax the street. If you try to sit, I'll tax your seat. If you get too cold I'll tax the heat. If you take a walk, I'll tax your feet” Das Thema hat natürlich nie an Aktualität verloren, oder wie Harrison einmal sagte: „There’s always a taxman“.   Quelle: dpa
Abba Quelle: dpa
The Smiths: Paint a vulgar pictureDie “Smiths” waren eine der stilbildenden Bands der 1980er Jahre. Ihr Sänger Morrissey (im Bild während eines Konzert im Januar 2013) inszeniert sich bis heute gerne als einsame Künstlernatur, der dem Treiben der Welt distanziert gegenübersteht. In seinem Smiths-Song „Paint a Vulgar Picture“ kritisiert er die Ausbeutung eines toten Sängers durch eine geldhungrige Plattenfirma:  “At the record company meeting. On their hands - a dead star. And oh, the plans they weave. And oh, the sickening greed.” Ja, wenn die krank machende Gier nicht wär! Quelle: AP
bDire Straits: Money for NothingDer größte Hit der Dire Straits von 1985 ist eine ironische Auseinandersetzung mit dem Musik-Geschäft. Er ist aus der Perspektive eine einfachen Menschen gesungen, der sich darüber empört, dass Rockstars „Geld für nichts“ bekommen und „Chicks for free“ obendrein. Komponist und Sänger Mark Knopfler behauptete, das Lied sei entstanden, nachdem er das Gespräch zweier Arbeiter in einem Plattenladen belauscht habe. Quelle: dpa
Cyndi Lauper: Money Changes EverythingIn den 1980er Jahren war die New Yorkerin Cyndi Lauper neben Madonna der Inbegriff der schrill-frechen Frau. Einer ihrer größten Erfolge – „Money Changes Everything“ von 1984 – war eine Cover-Version der ziemlich unbekannt gebliebenen Band „The Brains“. Er dreht sich um die traurige Erkenntnis, dass Beziehungen oft zerbrechen, wenn der eine besonders viel oder besonders wenig Geld hat.  Quelle: dpa
The Who: Young Man BluesDie britische Band um den legendären Windmühlenflügel-Gitarristen Pete Townshend (rechts) und Sänger Roger Daltrey (links) hat selten anderer Leute Lieder gespielt. Den „Young Man Blues“ des Jazz-Sängers Mose Allison findet man auf ihrem Album „Live at Leeds“ von 1970. Er ist eine Klage darüber, dass die Welt alten, reichen Männern gehört (Townshend ist 68, Daltrey 69, beide sicher nicht verarmt) - und nicht jungen starken Männern.     Quelle: dpa
Patti Smith: Free MoneyDie in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene „Godmother of Punk“ erzählt in „Free Money“ (auf dem Debut-Album „Horses“ von 1975) von der Lieblingsfantasie ihrer Mutter, die sich allabendlich vorstellte, was sie mit einem Millionengewinn beim Lotto anfangen würde. Der Witz dabei ist, so erzählte Smith einmal, dass ihre Mutter nie Lotto gespielt hatte. Quelle: dpa
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