Drei Wochen frei am Stück - so mancher Arbeitnehmer muss dafür insbesondere in der Hauptferienzeit hart mit seinem Chef kämpfen. Gerade in der Autoproduktion, wo es noch die klassischen Werksferien gibt, werden Mitarbeiter vielerorts auch unfreiwillig solange in die Ferien geschickt. Doch trotz der Werksferien sind nicht alle Fabriken menschenleer.
Bei Volkswagen sind die Mitarbeiter in fast allen niedersächsischen Werken erst dieser Tage aus der dreiwöchigen Auszeit zurückgekehrt. Nur in Osnabrück dauern die Werksferien noch bis Ende Juli. Im Motorenwerk in Chemnitz in Sachsen sowie im Presswerk in Zwickau zeigt der Autobauer genau wie im hessischen Kassel einen mehrwöchigen „Urlaubskorridor“ an, sagt ein Sprecher. Innerhalb dieser Zeit soll der Haupturlaub von drei Wochen genommen werden.
Ganz ausgestorben ist die Produktion an den Standorten allerdings nicht: In Wolfsburg etwa werde mit reduzierten Schichten, mit Mitarbeitern, die keinen Urlaub nehmen wollen, und Ferienjobbern weitergearbeitet, sagte ein Sprecher.
Auch bei Audi in Ingolstadt und Neckarsulm sind die Auszeiten aufgeweicht. In Ingolstadt sei im August wegen der guten Auftragslage nur eine leicht abgesenkte Produktion mit dem Betriebsrat vereinbart worden, sagte eine Sprecherin. Dort werden etwa 80 Prozent der normalen Kapazität am Tag produziert. Die freie Zeit wird für Instandhaltung und Umbaumaßnahmen genutzt. Ähnlich sieht es in Neckarsulm aus. Dort wird der A4 über drei Wochen im August nur in der Frühschicht produziert. Während in Ingolstadt Ferienjobber eingesetzt werden, braucht es in Neckarsulm keine zusätzlichen Helfer, damit Teile der Stammbelegschaft in Urlaub fahren können.