Aber wie geht das eigentlich, richtig plaudern? Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt:
Angenommen, Sie sind zu einem geschäftlichen Abendessen eingeladen und sitzen mit Fremden am Tisch – wie kommen Sie ins Gespräch? Sollten Sie die Initiative ergreifen? Und wenn ja, wie? Trauen Sie sich, das Eis zu brechen. Und beginnen Sie am besten mit einem Lächeln – nicht nur optisch, sondern auch rhetorisch: Versuchen Sie also nicht, beim Einstieg ins Gespräch vor allem Stärke und Kompetenz zu demonstrieren, sondern strahlen Sie Wärme und Vertrauenswürdigkeit aus.
Lassen Sie Ihren Gesprächspartner zuerst ausführlich zu Wort kommen, etwa durch offen formulierte Fragen. Woher kennen Sie den Gastgeber? Wie gefällt Ihnen die Menüfolge? Oder das Ambiente? So zeigen Sie Interesse an der Situation und bauen subtil eine Bindung zu Ihrem Tischnachbarn auf.
Übers Wetter kann man immer reden
Oder bringen Sie Ihr Gegenüber dazu, etwas Persönliches zu erzählen. Etwa: Was machen Sie beruflich? Wie verbringen Sie Ihre Freizeit? Falls Ihnen gar nichts anderes einfällt: Übers Wetter kann man immer reden. Es bewegt alle Menschen, entzieht sich aber ihrem Einfluss. Kurzum: Es ist unverfänglich, darüber zu plaudern, jeder hat dazu eine Meinung. Und egal, für welches Thema Sie sich entscheiden: Hauptsache, Sie formulieren Ihre Fragen neutral und offen, interessieren sich für Ihr Gegenüber und hören aufmerksam zu – dann bleibt das Gespräch mit großer Wahrscheinlichkeit im Fluss.
Worüber die Deutschen am liebsten reden
Am liebsten smalltalken die Deutschen über ihren Urlaub, Ärger mit Handwerkern, ihre Hobbies, Berufliches oder die Gesundheit.
Was Peter über Paul sagt, sagt angeblich mehr über Peter als über Paul. Anders formuliert: Lästern ist heikel – vor allem im Small Talk. Davon ist der Psychologieprofessor John Skowronski von der Northern- Illinois-Universität überzeugt. Er hat in mehreren Experimenten herausgefunden: Zuhörer übertragen jene Eigenschaften, die Person A einer Person B andichtet, unbewusst und automatisch auf Person A. Skowronski bezeichnet das Phänomen als "spontane Eigenschaftsübertragung". Dieser Effekt lässt sich für den Small Talk auch positiv nutzen.
Keine bissigen Kommentare
Small Talk führen meist Bekannte, Kollegen oder Geschäftspartner. Soll heißen: Die Beteiligten kennen sich zu wenig, um alle Aussagen richtig einordnen zu können. Deshalb sollten Sie bösartige und bissige Kommentare unbedingt verschweigen. Reden Sie stattdessen positiv und nett über Kollegen und Vorgesetzte.
Sie sind kurz nach Gesprächsbeginn per Zufall auf eines Ihrer Leib- und Magenthemen gestoßen – die heißesten Geldanlagetipps, die angesagten Restaurants und Hotels in London, die süffigsten Rotweine? Schön, dass Sie Ihrem Gegenüber so beredt Rede und Antwort stehen können. Vermeiden Sie dennoch unbedingt mit Eigenlob gespickte Monologe zu Ihrem Lieblingsthema – da schaltet jeder Gesprächspartner bald ab.