Arbeitsmarktökonomen untersuchen schon seit vielen Jahren, welche Faktoren sich auf das Einkommen auswirken. Die einen halten die Ausbildung für entscheidend, die anderen die Größe des Arbeitgebers. Doch laut einer aktuellen Studie (.pdf) gibt es noch einen weiteren Faktor – das Intimleben. Das behauptet zumindest der Ökonom Nick Drydakis von der International Business School in Cambridge. Der Wissenschaftler analysierte für seine Untersuchung eine Befragung von 7.500 Griechen zwischen 18 und 65 Jahren. Sowohl Männer als auch Frauen machten darin Angaben, wie häufig sie Sex hatten. Die Antwortmöglichkeiten reichten von „gar nicht“ bis hin zu „mindestens viermal pro Woche“. Außerdem gaben die Befragten an, ob sie einen Job hatten und wie viel sie verdienten.
Kaum zu glauben: Sex zahlte sich aus – wortwörtlich. Wer mindestens vier Mal pro Woche Sex hatte, verdiente signifikant mehr. Besonders deutlich war der Effekt bei den Befragten zwischen 26 und 50 Jahren.
Skurril? Sicher. Unerklärlich? Nicht unbedingt. Wissenschaftler sind überzeugt: Wer mehr Sex hat, ist selbstbewusster, glücklicher und weniger anfällig für Krankheiten und Depressionen – alles Faktoren also, die auch im Berufsleben von Vorteil sind.
Allerdings könnte es bei der Telefonumfrage zu Verzerrungen gekommen sein, gesteht Drydakis: Die Befragten könnten geschummelt haben, weil sie gerne mehr Sex hätten. Er hält es sogar für möglich, dass die Teilnehmer die tatsächliche Zahl nach unten korrigierten – etwa, um eine außereheliche Affäre zu vertuschen.
Wer das eigene Gehalt lediglich durch mehr Sex steigern will, dürfte enttäuscht werden: Drydakis fand in seiner Arbeit lediglich heraus, dass die Höhe des Gehaltes und die Häufigkeit der sexuellen Aktivität korrelierten. Mit anderen Worten: Ob ein hohes Gehalt die sexuelle Anziehungskraft eines Menschen steigert oder ob viel Sex tatsächlich das Einkommen erhöht, bleibt unklar. Aber schaden kann es sicher nicht.