Typologie: Was die Frisur über die Frau aussagt

Ist grau das neue blond? Der Trend jedenfalls geht zum natürlichen grau der Haare, wenn frau älter wird. So feiern etwa gerade die Autorinnen Anne Kreamer ("Going Gray") und Sabine Reichel ("Grau ist Great") große Erfolge mit ihren Büchern über das Schöne am Ergrauen, und warum sie die Natur nicht länger mit Chemie bekämpfen. Sie brechen eine Lanze für den Mut zu silberweißem Haar. So berichtet Kreamer etwa von einem Selbstversuch in einem Dating-Portal, in dem sie mit grauem Haar sogar drei Mal so viele Anfragen von Männern bekam. Ihre These: Männer schöpfen leichter Vertrauen, wenn sie wissen, was sie kriegen.

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Es ist bewiesen, dass blonde Menschen durchschnittlich mehr Haare auf dem Kopf haben als braunhaarige, dass jeder Mensch täglich bis zu hundert von ihnen verliert, dass eine Haarwurzel nach etwa acht Jahren abstirbt und dass ein Haar pro tag etwa 0,33mm wächst. All das sind Fakten.

Doch können wir Menschen nicht nur viel über Haare sagen – sie sagen im Umkehrschluss auch viel über uns Menschen aus. Gerade die Frisur offenbart zuweilen mehr über den Träger als diesem vielleicht bewusst ist. Insbesondere bei Frauen, die hier die größere Varianz zeigen. Ob kreativ, langweilig, oder ambitiös – Haar-Experte David Layton gibt Auskunft über den Zusammenhang zwischen Frau und Typ. Der ist die rechte Hand von Deutschlands Starfriseur Udo Walz und Creative Director sowie Trendscout des Walz-Imperiums. Claudia Roth und Popsängerin Sarah Connor saßen schon auf seinem Friseurstuhl und auch die Bundeskanzlerin ließ sich von dem Experten beraten.

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Die Aufgeschlossene - Berühmte Trägerinnen: Renate Künast 
Lange Zeit waren Kurzhaarfrisuren bei Frauen verpönt, wurden als jungenhaft beschrieben. Vorbei. Denn immer mehr Frauen tragen kurze Haare. Ob auf Modenschauen, im Bundestag, in der Musikbranche oder im Sport – der Trend geht weg von der wallenden Haarmähne. Zudem zeichnen sich die Kurzhaarigen durch eine offene, gesellige Art aus. Sie sind für jeden Spaß zu haben, sportlich und schrecken vor Neuerungen nicht zurück. Kurzum: Unter dieser Frisur steckt meist ein aufgeschlossener Frauentyp.

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Die Schrille - Berühmte Trägerinnen: Claudia Roth

Normal ist langweilig, bunt nicht. Das ist die Frisuren-Devise der farbenfrohen und experimentierfreudigen Frauen, die sich statt mit langweiligen Farben lieber mit einer ganzen Farbpalette auf dem Kopf schmücken. Bei diesen Frauen sollte man sich auf Kreativität und einen hohen Grad an Individualität einstellen, denn laut Frisueren-Experte David Layton repräsentieren Frauen wie Claudia Roth Selbstbewusstsein und Gedankenfrische. Manchmal allerdings auch einen Friseurunfall.

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Die Führungskraft - Berühmte Trägerinnen: Angela Merkel, Hilary Clinton, Ilse Aigner, Sabine Leutheusser-Scharrenberger

Sind die Haare hinten etwas kürzer als vorne, nennt man diese Frisur "Bob". Er ist der Klassiker unter den Frauenfrisuren und steht sowohl jungen Frauen, als auch älteren Damen. Auffallend ist allerdings, dass viele der großen Damen der Politik diese Frisur tragen, wie etwa Bundeskanzlerin Merkel oder US-Außenministerin Hilary Clinton. Der Bob, so Layton steht nicht nur für reife Eleganz, sondern soll den Trägerinnen auch Intelligenz und einen höheren Führungsstatus verleihen. Den Anspruch hegen viele Trägerinnen ohnehin schon von sich aus.

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Die Unscheinbare - Berühmte Trägerinnen: Kristina Schröder, Michelle Obama 
Schulterlanges Haar und Seitenscheitel; morgens werden die Haare kurz durchgekämmt und ab geht's ins Büro. Es ist eine pflegeleichte, aber auch langweilige Frisur – und das gilt auch für die Trägerinnen. Sie sind meist genauso unscheinbar wie ihre Haare. Zwar erledigen sie ihre Aufgaben mit großer Sorgfalt und gelten grundsätzlich als nett, doch werden sie kaum wahrgenommen und agieren oft im Hintergrund. Doch aufgepasst: Stille Wasser können tief sein. Wenn auch nicht immer modern.

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Die Konservative - Berühmte Trägerinnen: Ursula von der Leyen

In den Achtzigerjahren war die Fönwelle gang und gäbe. Auch heute schmückt sie manchen Damenkopf. Viele der Trägerinnen haben ihre Frisur aber auch seit den Achtzigern nicht mehr geändert. Ebenso wenig ihre Einstellungen und Sichtweisen. Entsprechend sieht man die Fönwelle häufig an Damen des mittleren Alters, die auf ihren Standpunkt beharren und von Neuerungen nicht allzu viel halten.

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Die Anspruchsvolle - Berühmte Trägerinnen: Kate Middleton

Lange gepflegte Haare und Mittelscheitel. Diese Frisur steht nicht nur für unvergängliche Schönheit sondern auch für Eleganz. Viele ihrer Trägerinnen können zumindest letzteres von sich behaupten, schließlich ist eine ihrer berühmtesten Co-Trägerinnen die Neu-Prinzessin Kate Middleton. "Frauen wie Kate Middleton sollen Hollywood in die Hütte bringen und werden inszeniert wie Supermodels", so Haar-Experte Layton. Allerdings: Wie Supermodels sind diese Schönheiten selten pflegeleicht. Sie brauchen mindestens genauso viel Aufmerksamkeit wie ihr langes Haar und fühlen sich schnell vernachlässigt.

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Die Engstirnige - Berühmte Trägerinnen: Julia Timoschenko 
Ihr Gegenüber trägt die Haare streng zu einem Dutt oder einem Flechtzopf à la Julia Timoschenko zurückgebunden? In diesem Fall haben sie es, so die Expertenmeinung, mit einer engstirnigen, biederen aber auch fleißigen Frau zu tun. Sie tut alles, um ihre Ziele zu erreichen, löst damit aber nicht immer Begeisterung im Kollegium aus.

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Die Diva - Berühmte Trägerinnen: Charlene Wittstock, Sarah Palin
Mit einem einfachen Pferdeschwanz ist es für diesen Typ nicht getan. Frei nach dem Motto "Mehr ist besser" verbringen diese Frauen morgens eine halbe Ewigkeit im Bad um aus einer langweiligen Langhaarfrisur eine aufwendige Hochsteckfrisur zu zaubern. Das Ergebnis kann sich zumeist auch sehen lassen, die Alltagstauglichkeit dieser Frisuren ist dafür fraglich. Ist man nicht gerade auf einer schicken Abendveranstaltung eingeladen, sind die Frisuren genauso unvorteilhaft wie ihre Trägerin anstrengend. Laut Layton zählt für diesen Typ nur eins: möglichst viel Aufmerksamkeit erregen.

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Die Verwirrte - Berühmte Trägerinnen: Vor einiger Zeit Angela Merkel
Der Tag begann mit einem Griff in die Steckdose. Das jedenfalls könnte man denken, wenn man diese Frau trifft. Egal zu welchem Anlass, egal um welche Uhrzeit – die Haare liegen nie an und einen Kamm scheint es in diesem Haushalt nicht zu geben. Bei nicht wenigen herrscht genauso viel Chaos auf dem Kopf wie innen drin: Sie reden wirr, sind hochemotional, haben ausgefallene und oftmals realitätsfremde Ideen und scheren sich nicht um Äußerlichkeiten. "Das", so Experte David Layton, "muss aber nicht immer schlecht sein".

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