
Ein Jobwechsel bringt neben neuen Herausforderungen auch für viele Deutsche einen Umzug mit sich. Über drei Millionen Bundesbürger zog es dabei sogar ins Ausland. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die vom Umfrageinstitut Infas im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt wurde.
Dabei ist es vor allem eine Gruppe, die besonders oft von einem Umzug betroffen ist. Denn je höher der Bildungsabschluss, desto häufiger waren die Befragten bereit ihren alten Wohnsitz zu verlassen: Unter den Arbeitnehmern mit Abitur oder Hochschulreife haben bereits 40 Prozent schon einmal für den Job ihre Möbel gepackt. Auch unter denjenigen, die es dabei über die Landesgrenze verschlug, handelt es sich meist um Akademiker. Ziehen im Schnitt nur 5 Prozent aller Deutschen für eine neue Arbeit ins Ausland, lag der Anteil unter den Hochschulabsolventen hingegen bei 14 Prozent.





Als häufigsten Grund für einen beruflich bedingten Umzug geben die Befragten ein neues Arbeitsverhältnis, einen Ausbildungs- oder Studienplatz an. Doch um die potenziellen Arbeitnehmer zu einem Umzug zu bewegen, müssen die Arbeitgeber schon etwas bieten: Für über 60 Prozent der Befragten war der Grund eine unbefristete Stelle. Handelt es sich um eine befristete Stelle, waren hingegen nur weniger als 25 Prozent bereit umzuziehen. Beläuft sich der befristete Vertrag auf unter einem Jahr waren es sogar nur knapp 10 Prozent, die ihre Umzugskisten packten.
Bei Umzügen ins Ausland, spielen noch ganz andere Motiven eine Rolle: 75 Prozent erhoffen sich eine positive, persönlichen Entwicklung. Zum Beispiel durch das Erlernen einer neuen Sprache. Weitere 57 Prozent versprechen sich verbesserte Karrierechancen, 83 Prozent geben den Wunsch nach eigenen Auslandserfahrungen an.
Doch es gibt auch viele Arbeitnehmer, für die ein Umzug aus Arbeitsgründen nicht in Frage kommt. So mussten oder wollten 77 Prozent der Bevölkerung aus beruflichen Gründen bislang noch nie ihren Wohnort verlassen. Dabei gab es kaum Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschen. Auch der Schritt ins Ausland bleibt für viele eine große Hürde. Als Argumente wurden hauptsächlich die Belastung für die Familie und die Verbundenheit mit der Heimat genannt.