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Umzug Neuer Job, neue Stadt, neues Glück?

Jeder vierte Bundesbürger packte aus beruflichen  Gründen schon mal seine Koffer. Warum die Verlockungen für manche so groß sind und wer davon am meisten betroffen ist.

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Jeder vierte Deutsche packte aus beruflichen Gründen schon mal seine Koffer. Quelle: dpa

Ein Jobwechsel bringt neben neuen Herausforderungen auch für viele Deutsche einen Umzug mit sich. Über drei Millionen Bundesbürger zog es dabei sogar ins Ausland. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die vom Umfrageinstitut Infas im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt wurde. 

Dabei ist es vor allem eine Gruppe, die besonders oft von einem Umzug betroffen ist. Denn je höher der Bildungsabschluss, desto häufiger waren die Befragten bereit ihren alten Wohnsitz zu verlassen: Unter den Arbeitnehmern mit Abitur oder Hochschulreife haben bereits 40 Prozent schon einmal für den Job ihre Möbel gepackt. Auch unter denjenigen, die es dabei über die Landesgrenze verschlug, handelt es sich meist um Akademiker. Ziehen im Schnitt nur 5 Prozent aller Deutschen für eine neue Arbeit  ins Ausland, lag der Anteil unter den Hochschulabsolventen hingegen  bei 14 Prozent.

10 Tipps für den Jobwechsel
1. Klarheit schaffenBevor Sie überstürzt kündigen, wagen Sie eine ehrliche Bestandsaufnahme: Wollen Sie wirklich den Job wechseln? Oder flüchten Sie vor temporären Problemen? Haben Sie diese Fragen für sich klar beantwortet, bewahrt Sie das vor einer Kurzschlussreaktion, die Sie im Nachhinein womöglich bereuen. Quelle: Fotolia
2. Rat holenFragen Sie enge Freunde, Kollegen oder professionelle Coaches um Rat. Stellen Sie eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf: Was geben Sie auf, was riskieren Sie - und was können Sie gewinnen? Außerdem sollten Sie Ihre finanziellen Reserven prüfen: Können Sie sich Einbußen leisten, kommt ein eventueller Umzug infrage? Quelle: dpa
3. Zukunft planenNicht jeder macht sich mit einer erfolgreichen Geschäftsidee selbstständig. Falls Sie sich in einer anderen Branche um einen festen Job bewerben, bereiten Sie sich schon mal auf kritische Fragen vor: In künftigen Vorstellungsgesprächen müssen Sie Ihre Entscheidung begründen. Sprechen Sie nicht von etwaiger Überforderung im aktuellen Job. Sondern machen Sie klar, dass der angestrebte Posten Ihren Talenten und Zielen entspricht. Quelle: Fotolia
4. Kündigen Sie korrektDie Kündigung muss schriftlich erfolgen, außerdem sollten Sie sie persönlich abgeben. In der Regel müssen Sie die Kündigung begründen, auch wenn das formal nicht erforderlich ist. Widerstehen Sie aber der Verlockung, in dem Schreiben abzurechnen: Es ist der neue Job, der Sie lockt – und nicht der alte, der Sie schockt. Quelle: Fotolia
5. Analysieren Sie die TrennungWelchen Anteil hatten Sie selbst an der Trennung? Hätten Sie etwas besser machen können? Wie können Sie sich künftig für solche Situationen wappnen? Die Antworten helfen Ihnen nicht nur dabei, sich vom alten Job zu lösen – sondern auch, sich auf eine neue Herausforderung einzulassen. Quelle: Fotolia
6. Bleiben Sie engagiertSeien Sie weiterhin pünktlich und zuverlässig, auch wenn es Ihnen schwer fällt. Bringen Sie Projekte zu Ende, verhandeln Sie wichtige Vorhaben selbst. Und bieten Sie an, einen eventuellen Nachfolger einzuarbeiten. Quelle: Fotolia
7. Schaffen Sie OrdnungUnd zwar wortwörtlich. Räumen Sie Ihr Büro auf, bevor Sie kündigen. Bringen Sie persönliche Dinge nach Hause – aber auch nur solche, die Ihnen wirklich gehören, löschen Sie private Dateien vom Computer. Nach der Kündigung haben Sie dazu vielleicht keine Gelegenheit mehr. Quelle: gms

Als häufigsten Grund für einen beruflich bedingten Umzug geben die Befragten ein neues Arbeitsverhältnis, einen Ausbildungs- oder Studienplatz an. Doch um die potenziellen Arbeitnehmer zu einem Umzug zu bewegen, müssen die Arbeitgeber schon etwas bieten: Für über 60 Prozent der Befragten war der Grund eine unbefristete Stelle. Handelt es sich um eine befristete Stelle, waren hingegen nur  weniger als 25 Prozent bereit umzuziehen. Beläuft sich der befristete Vertrag auf unter einem Jahr waren es sogar nur knapp 10 Prozent, die ihre Umzugskisten packten.

Bei Umzügen ins Ausland, spielen noch ganz andere Motiven eine Rolle: 75 Prozent erhoffen sich eine positive, persönlichen Entwicklung. Zum Beispiel durch das Erlernen einer neuen Sprache. Weitere 57 Prozent versprechen sich verbesserte Karrierechancen, 83 Prozent geben den Wunsch nach eigenen Auslandserfahrungen an.

Doch es gibt auch viele Arbeitnehmer, für die ein Umzug aus Arbeitsgründen nicht in Frage kommt. So mussten oder wollten 77 Prozent der Bevölkerung aus beruflichen Gründen bislang noch nie ihren Wohnort verlassen. Dabei gab es kaum Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschen.  Auch der Schritt ins Ausland bleibt für viele eine große Hürde. Als Argumente wurden hauptsächlich die Belastung für die Familie und die Verbundenheit mit der Heimat genannt.

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