Ungewöhnliche Karrieretipps Warum Niederlagen erfolgreich machen

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Mentoren – Die Paten des Erfolgs

„Keiner gewinnt allein“, das gilt nicht nur im Fußball. Wenn ein alter Hase den Neuling in die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze der jeweiligen Branche einweiht, ist das von unschätzbarem Vorteil. Auch soziale Aufsteiger berichten häufig, dass es in ihrer Umgebung mindestens eine Person gab, die an ihre Fähigkeiten geglaubt und sie unterstützt hat – einen Lehrer, Ausbilder oder Verwandten, der ihnen den Rücken stärkte.

Die großen Karriere-Irrtümer

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihren Einzug ins Kanzleramt auch der Unterstützung eines Teams prominenter Frauen, darunter Verlegerin Friede Springer und Journalistin Sabine Christiansen, zu verdanken. Die machtbewussten Damen öffneten der Anwärterin die Türen zu wichtigen gesellschaftlichen Veranstaltungen und sollen am optischen Wandel von „Kohls Mädchen“ zur künftigen Kabinettschefin nicht unbeteiligt gewesen sein.

Bei Merkels Vereidigung 2005 saß das Quartett auf der Bundestagstribüne und genoss den Sieg der eigenen Kandidatin. Hinter großen Erfolgen steckt außer Ehrgeiz und Durchhaltewillen häufig auch die Bereitschaft, dazuzulernen und sich professionelle Helfer zu suchen, vom informellen Netzwerk über Medienberater bis zum Stylisten.

Professionelle Unterstützer und Mentoren haben eine wichtige Motivationsfunktion, weil sie im Idealfall ein wertschätzendes „Du schaffst es!“ mit der gemeinsamen Erarbeitung konkreter Handlungspläne und anschließender Erfolgskontrolle verbinden. Eine wirksame Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche, die in der Friede-Freude-Eierkuchenwelt der meisten Motivationsgurus konsequent ausgeblendet bleibt. Das ist kein Wunder, denn dort wird einfacher und grenzenloser Erfolg versprochen. Doch wer sich Helfer sucht, weiß, dass Erfolg nicht einfach passiert. Und er muss vor allem erst einmal die eigenen Grenzen erkannt haben.

Was Sie bei der Teamführung beachten müssen
Keine virtuellen TeamsEine Harvard-Studie hat herausgefunden, dass Teams, die physisch zusammenarbeiten, besser harmonieren und funktionieren, als virtuelle Gruppen. Nur per E-Mail und Telefon zu kommunizieren, verschlechtert das Arbeitsergebnis also. Wer virtuelle Teams trotzdem nicht umgehen kann, findet hier einige Tipps, wie sich deren Führung verbessern lässt. Quelle: Fotolia
Narzissten sind ideale ChefsNarzissmus ja, aber bitte nicht zu viel. So lautet die Beschreibung für den idealen Chef. Wissenschaftler um Emily Grijalva von der Universität von Illinois fanden heraus, dass der Zusammenhang zwischen Narzissmus und dem Erfolg als Führungskraft die Form eines umgekehrten U annimmt. Soll heißen: Extremer Narzissmus hilft ebenso wenig weiter wie überhaupt kein Narzissmus. „Der ideale Chef ist in Maßen narzisstisch“, sagt Grijalva. Quelle: Fotolia
Männer mögen keine TeamarbeitDer Mann als einsamer Jäger - eine Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) zeigt, dass es sich dabei nicht nur um ein Klischee handelt. Männer arbeiten tatsächlich nicht gerne im Team. Es sei denn, sie können daraus einen konkreten Vorteil erzielen: Ein Mammut lässt sich schließlich auch nicht von einem allein erlegen. Quelle: Fotolia
Ausbeuterischer Arbeitgeber Quelle: Fotolia
10. In der Wir-Form denkenEin guter Manager vergisst das „Ich“ und denkt in der „Wir“ Form. Er weiß zwar, dass er die Hauptverantwortung trägt, die sich weder teilen noch delegieren lässt. Seine Autorität entsteht aber erst dadurch, dass er Vertrauen durch die anderen Mitarbeiter bekommt.Druckers Tipp: Kümmern Sie sich erst um die Bedürfnisse und Chancen der Organisation und Ihrer Mitarbeiter, bevor Sie sich um Ihre eigenen Bedürfnisse Gedanken machen. Dieser Grundsatz mag einfach klingen, wird aber von vielen Führungskräften missachtet. Quelle: Fotolia
Querulanten steigern KreativitätDementsprechend kann es sich lohnen, auch ein paar Kollegen mit ins Boot zu holen, die so gar nicht zum Rest zu passen scheinen. Das mag zwar die Harmonie stören, ist aber enorm kreativitätsfördernd. Quelle: dpa/dpaweb
Soziale Vereinsamung Quelle: Fotolia

Glück – Der unterschätzte Faktor

Die Rolle des Glücks für das Erringen von Ruhm und Ehre schält sich am deutlichsten bei jenen Glücklosen heraus, die alles mitbrachten – Willenskraft, Fokus, Opferbereitschaft und den Mut zum Risiko, sogar wohlmeinende Gönner – und trotzdem zu Lebezeiten weitgehend erfolglos blieben.

Als Vincent van Gogh sich mit 37 Jahren in die Brust schoss, hatte er in nur zehn Jahren 1000 Zeichnungen angefertigt und rund 840 Bilder gemalt – und nur ein einziges davon verkauft. Van Gogh war zeitlebens von seinem jüngeren Bruder Theo, einem Kunsthändler, finanziell abhängig. Auch Kontakte zu anderen Künstlern seiner Zeit wie Paul Gauguin beförderten sein Fortkommen nicht. Heute erzielen seine farbenfrohen Gemälde Rekordpreise.

Umgekehrt hat eine glückliche Fügung manchem Ausnahmeerfolg den Weg geebnet. Aristoteles Onassis verdankte seinen Reichtum wesentlich einem exzellenten Geschäft zu Beginn seiner Karriere, als er einem bankrotten Reeder die Schiffsflotte für einen Spottpreis abkaufte. Thomas Middelhoffs Image zehrte jahrelang vom Coup des Aktiengewinns durch den rechtzeitigen Verkauf der AOL-Aktien während seiner Bertelsmann-Zeit. Bill Gates wurde zur richtigen Zeit in die richtige Familie geboren, die ihn auf eine Schule schickte, die die ersten Computer hatte und ihn tagelang programmieren ließ.

Doch obwohl glückliche Fügungen den individuellen Erfolg begünstigen (und unglückliche ihn hemmen) können, besteht kein Anlass für Fatalismus. Wer nichts tut, kann auch kein Glück haben. Selbst für einen Lottogewinn müssen Sie sich zumindest aufraffen und einen Schein ausfüllen.

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