Irrtum 4: der Elektrogrill ist gut für den Grillspaß zwischendurch
Eigentlich hätte die EU die Bezeichnung "elektrischer Grill" längst verbieten müssen. Denn mit diesen Dingern kann man alles - außer Grillen. Ich würde die Geräte eher als elektrische Lebensmittel-Trockner bezeichnen.
Es ist faszinierend: Würstchen verdorren von innen, ohne außen knusprig zu werden. Sie verschrumpeln regelrecht. Lachs wird auf unappetitliche Weise grau und hart, so als stürbe der Fisch zum zweiten Mal. Pute wellt sich blass nach oben, als wolle das Tier einfach nur weg hier. Und wird das Grillgut doch mal braun, ist es längst furztrocken.
Dazu diese grillambientewidrige Prozedur, vor dem Einschalten Wasser in die Grillwanne zu füllen, damit der Grill durch abtropfendes Fett nicht so schmutzig wird. Ach Gottchen. Elektro-Grill-Nutzer wickeln Teller und Besteck wahrscheinlich auch in Frischhaltefolie, damit sie nach dem Essen nicht spülen müssen.
Fazit: Elektro-Grills machen frische Lebensmittel im Handumdrehen ungenießbar. Und gesünder als der Holzkohlengrill ist er auch nicht. Verbranntes Fett ist ungesund. Ob es auf Kohle oder einen Glühstab tropft, ist egal.
Irrtum 5: Bier macht das Fleisch besonders schmackhaft
Hier gilt folgende Faustformel: Falsch!
Wer hat diesen Blödsinn in die Welt gesetzt? Das Bier kühlt das Fleisch ab, spült Gewürze runter, läuft in die Kohle und sorgt dafür, dass krebserzeugende Asche nach oben an die Koteletts geschleudert wird. Und wie soll das Fleisch in einer Sekunde Biergeschmack annehmen, wenn selbst würzige Marinaden Stunden brauchen, um einzuziehen? Zumal beim Fleisch auf dem Grill die "Poren" schon geschlossen sind. Professionelle Köche trinken ihr Bier lieber und lachen Bierduscher heimlich aus. Ich sag es ja nur.
Ach, endlich wieder Grill-Saison. Einfach herrlich!