Wie Manager Führungsqualitäten verbessern Meditieren ist das neue Joggen

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Yoga und Meditation lösen Laufen ab

Mit Stress und Druck umzugehen, müssen vor allem Führungskräfte lernen. Während sie früher ihren Frust und Ärger weggelaufen haben, ziehen sie sich heute in sich zurück. Der Vorteil liegt auf der Hand: Statt sich an immer neuen Zeiten oder in Wettkämpfen zu messen, geht es um Stillsein und Innehalten.

So haben sowohl die Harvard Business School als auch die französische INSEAD, eine der weltweit größten und renommiertesten Business Schools, herausgefunden, dass Meditation und Intuition zu zwei der effektivsten Mittel der Unternehmensführung zählen. Manager, die ihr Führen damit verbinden Macht und Kontrolle auszuüben, gibt es immer weniger.

Denn auch Führungskräfte nehmen verstärkt wahr, dass eine Fokussierung oder Konzentration auf nur eine Sache ganz schön schwierig ist, wenn man gleichzeitig so viele Dinge um die Ohren hat.

Für viele Menschen sind 24 Stunden am Tag nicht genug. Deshalb schlafen sie weniger, wollen mehr leisten. Doch die Rechnung haben sie ohne das Gehirn gemacht.

Das aber kann trainiert werden. Auch deshalb boomt das Geschäft rund um Meditation, Yoga und Achtsamkeitstraining. "Ich glaube, dass man mit Achtsamkeit viele Dinge verändern und erlernen kann", sagt Neurowissenschaftlerin Britta Hölzel. Ihr Coburger Kollege ergänzt: „Bei den Führungskräften, oder sogar bei der Geschäftsführung anzusetzen, macht natürlich am meisten Sinn. Sie können Veränderungen, die gemacht werden sollten, am ehesten vorleben." Und darum geht es schließlich: So führe eine gemeinsame ein-minütige Meditation vor einer Konferenz zu einem wesentlich freundlicheren und effizienteren Arbeiten der Kollegen untereinander.

Diese Wachmacher sind besser als Kaffee
Kaffee bekommt KonkurrenzKaffee ist nach wie vor des Deutschen liebstes Getränk. 2015 lag der Pro-Kopf-Konsum bei erstaunlichen 162 Litern. Koffeinhaltiger Kaffee ist für viele der Wachmacher Nummer 1. Morgens, mittags, abends – zu jeder Tageszeit wird das schwarze Heißgetränk getrunken, um der Müdigkeit den Kampf anzusagen und die Konzentration zu steigern. Das Erfolgsrezept von Kaffee: Das darin enthaltene Koffein beginnt bereits im Magen zu wirken. Der vitalisierende Effekt tritt schon nach kurzer Zeit ein, hält jedoch (je nach Dosierung des Koffeins) nur wenige Stunden an. Aus diesem Grund reicht die eine Tasse Kaffee am Morgen meist nicht aus, um fit durch den gesamten Tag zu kommen. Höchste Zeit, sich nach ein paar guten Alternativen umzuschauen. Quelle: dpa
WasserEin echter „Gehirnbooster“ und natürlicher Wachmacher ist Wasser. „Die meisten von uns trinken viel zu wenig Wasser und würden sich wundern, was alles passiert, wenn sie den Tag mit einem halben Liter Wasser beginnen würden“, sagt Nicole Schütz, Ernährungsberaterin aus Erfurt. Wasser ist nicht nur günstig und frei von Kalorien, sondern auch ein echtes Allheilmittel. Es versorgt die Körperzellen mit ausreichend Feuchtigkeit, steigert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit des Gehirns, dient als Transport- und Lösungsmittel und ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Motor verschiedener Stoffwechselprozesse. Übrigens: Ein Glas Wasser vor jeder Mahlzeit sorgt für ein schnelleres Sättigungsgefühl und hilft dadurch auch beim Abnehmen. Quelle: dpa
Grüner und schwarzer TeeWer seine Magenschleimhäute schonen und einen möglichst langen Wach-Effekt genießen will, greift statt zum Kaffee besser zum Tee. Die Blätter von grünem und schwarzem Tee enthalten ebenfalls Koffein. Das sogenannte Teein weist zwar eine geringere Konzentration als das Koffein der Kaffeebohne auf, kann dafür aber durch andere Stärken überzeugen. Da das Koffein in Tee an Gerbstoffe gebunden ist, kann es nicht vollständig vom Körper aufgenommen werden. Teein entfaltet seine Wirkung erst im Darm, weswegen der Wach-Effekt später eintritt und länger anhält. Außerdem sind grüne Tees wie der japanische Matcha weitaus bekömmlicher. Die Ernährungsexpertin Nicole Schütz weiß: „Grüner Tee enthält Polyphenole, sogenannte Antioxidantien. Diese schützen die Zellen und haben eine gesündere Wirkung auf den Körper. Außerdem kurbeln sie den Stoffwechsel an.“ Schwarze und grüne Tees lösen weder Nervosität noch andere Nebenwirkungen aus, die bei zu starkem Kaffeekonsum auftreten. Quelle: dpa
SchokoladeSchokolade ist vor allem dafür bekannt glücklich zu machen. Tatsächlich handelt es sich hierbei jedoch auch um einen koffeinhaltigen Wachmacher. Wer Schokolade konsumieren will, um davon munter zu werden, sollte stets an die folgende Faustregel denken: Je höher der Kakaoanteil, desto größer ist der wach-machende Effekt. Eine Tafel Zartbitterschokolade enthält etwa 90 Milligramm Koffein und kann es damit durchaus mit einer Tasse Kaffee aufnehmen. Die Konzentration des Koffeins in Vollmilchschokolade ist weitaus geringerer, reicht aber aus, um seine aufputschende Wirkung zu entfalten. Vorsicht: Gerade Kinder sind anfällig für diese geringen Koffein-Dosen und sollten daher nie zu viel Schokolade essen. Quelle: Fotolia
Vitamin CEinen besonders schnellen und effektiven Wach-Effekt erzielen scharfe und saure Speisen. Ingwer, Chili, Zitrusfrüchte, Kiwis – sie alle sind nicht nur gesund und reich an Vitamin C, sondern kurbeln auch augenblicklich den Kreislauf und den Stoffwechsel an. Das Resultat: Wir fühlen uns wacher und konzentrierter. Quelle: dpa
Sport, Meditation und WechselduschenDas Gefühl, wach zu sein, kann jedoch nicht nur durch äußere Faktoren wie Lebensmittel hervorgerufen werden. „Für mich gibt es Wachmacher, die ich bereits in mir trage und bewusst einsetzen kann. Auf die Körpersignale zu achten und sie verstehen zu lernen macht sehr viel wacher als diese mit Kaffee zu betäuben", sagt Mitgründerin und Geschäftsführerin von Fielfalt Kira Siefert. Sie empfiehlt daher auch Yoga, eine Affirmation vor dem Spiegel, Meditationen oder auch die Wechsel-Dusche, die den Kreislauf ordentlich in Schwung bringt. Quelle: Fotolia
SonnenlichtGerade im Herbst und Winter neigen viele Menschen zu einem anhaltenden Gefühl der Müdigkeit. Dieses wird durch den Mangel an Sonnenlicht hervorgerufen. Wenn es draußen dunkel wird, schüttet unser Organismus vermehrt das Schlafhormon Melatonin aus. Dieses führt dazu, dass wir müde werden und unser normaler Biorhythmus darauf ausgerichtet ist, nachts zu schlafen. Sonnenlicht hingegen führt zum genauen Gegenteil: Es wirkt vitalisierend auf den Körper und regt den Kreislauf an. Wer auch während der grauen Jahreszeit nicht auf seine tägliche Ration Sonne verzichten möchte, kann übrigens auf spezielle Tageslichtlampen zurückgreifen, die vor allem unter Fotografen schon seit Jahren bekannt und beliebt sind. Diese künstliche Lichtquelle weist das gleiche Farbspektrum wie natürliches Licht aus und sorgt für eine ähnliche Wirkung. Quelle: dpa

Denn in den Unternehmen steigt aufgrund von hohen Leistungsdruck die Zahl der Krankheitstage, die aus psychischen Erkrankungen resultieren und das verursacht auch für die Firmen Kosten in Höhe von 30 Milliarden Euro. Die Studie einer Krankenkasse hat gezeigt, dass alleine 2015 drei Millionen Deutsche verschreibungspflichtige Medikamente nehmen, um am Arbeitsplatz noch leistungsfähiger zu sein. Die Dunkelziffer könnte noch höher liegen. Und das ist gefährlich: Betriebliche Präventionsprogramme können da helfen - nicht nur den Mitarbeitern.

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