
„Wir wollen, dass ein ausbalanciertes Geschlechterverhältnis jetzt die Norm wird, statt eine später zu erkämpfende Revolution“, sagte Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde. Sie ist die erste Frau an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Währungshüter setzten sich neue prozentuale Ziele für die Zeit bis 2026.
Bis dahin wollen die Euro-Wächter den Anteil der Frauen je nach Ebene auf 40 bis 51 Prozent erhöhen. Mindestens die Hälfte aller neuen und offenen Positionen sollen weiblich besetzt werden. Die Notenbank will 2022 und 2024 jeweils Zwischenbewertungen veröffentlichen.
Für das höhere Management peilt sie 2026 einen Frauenanteil von 40 Prozent an. Ende 2019 waren es 30,8 Prozent. Hier hat die Notenbank bereits unter Lagardes Vorgänger Mario Draghi deutliche Fortschritte erzielt. Die Zielmarke von 28 Prozent für Ende 2019 wurde sogar übertroffen.
Noch Ende 2012 lag der Frauen-Anteil im höheren Management gerade einmal bei 12,2 Prozent. Für das gesamte Management soll der Anteil von 30,3 Prozent Ende 2019 auf 36 Prozent 2026 gesteigert werden. Die Zielmarke für Ende 2019 von 35 Prozent hatte die EZB nicht erreicht.
Bei den Analysten im Haus übertrifft die Notenbank jetzt schon den angepeilten Anteil für 2026. Angestrebt wurde bis dahin ein Frauenanteil von 51 Prozent. Ende 2019 lag dieser bereits bei 52 Prozent.