EZB-Bankenaufsicht Geldhäuser sollten sich auf das Schlimmste vorbereiten

Vor allem ein Anstieg der faulen Kredite könnte laut Bankenaufsicht zum Problem für Geldhäuser werden. Wann sich dies in Bankenbilanzen zeige, sei nicht vorhersehbar.

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EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria warnt europäische Geldhäuser vor schweren wirtschaftlichen Folgen der zweiten Pandemiewelle. Quelle: dpa

Europäische Geldhäuser sollten sich aus Sicht der EZB-Bankenaufsicht auf mögliche schwere wirtschaftliche Folgen der zweiten Pandemiewelle einstellen. Es sei immer noch unsicher, welchen Kurs die Konjunktur in den nächsten Monaten einschlagen werde, sagte EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria den belgischen Zeitungen „De Tijd“ und „L'Echo“ in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview.

„Banken können auf das Beste hoffen, sollten sich aber auf das Schlimmste vorbereiten.“ Die Europäische Zentralbank (EZB) ist für die Überwachung der größten Geldhäuser in der Euro-Zone zuständig. Enria leitet die EZB-Bankenaufsicht seit Januar 2019.

Das Kreditrisiko sei sehr hoch und die Vermögenswerte verschlechterten sich, sagte Enria. Wann sich dies in den Bankbilanzen zeige und wie schwerwiegend das Problem sein werde, lasse sich nicht vorhersagen. „Wir müssen uns auf die Auswirkung gefasst machen und unser Bestes tun, um das System durch diese schwierige Zeit zu steuern.“

Vor allem ein Anstieg der faulen Kredite (NPL) in den Bankbilanzen könne zu einem Problem werden. „Falls sich unsere negativsten Schätzungen bewahrheiten, werden Banken einen erheblichen Umfang an NPLs in ihren Büchern haben.“ In manchen Fällen könne dies sogar bedeuten, dass sie keine Kredite mehr ausreichen können und die Erholung Wirtschaft nicht mehr unterstützen, warnte er.

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