EZB_Banker Benoit Coeure „Wir brauchen den Nullzins“

Schlechte Zeiten für Sparer. Die EZB sieht derzeit keine Alternative zu den Nullzinsen. Und wenn die EU-Staaten nicht lernen ihre Zinsersparnisse zu investieren, dann werde man sie sogar sehr lange brauchen.

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Direktor der EZB, hier auf einer Veranstaltung in Budapest, sieht keine Chance für einen schnellen Zinsanstieg. Quelle: Reuters

Berlin EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure plädiert dafür, die Nullzinsphase vorerst beizubehalten. „Wir brauchen die Niedrigzinsen weiterhin dringend, um die Inflationsrate wieder stabil auf zwei Prozent zu bringen und die Erholung der Euro-Zone abzusichern“, sagte Coeure der "Rheinischen Post“ (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. Im Januar habe die EZB darauf hingewiesen, dass die Inflation nur sehr langsam wieder in Richtung zwei Prozent steigen werde. „Im Vergleich zum Dezember sehen wir neue Abwärtsrisiken. Hauptursache sind der sinkende Ölpreis und eine Abschwächung des globalen Wachstums.“ Zudem sei zuletzt eine steigende Volatilität an den Finanzmärkten zu sehen. „Wenn das zu lange anhält, kann auch diese Entwicklung das Risiko erhöhen, dass die Inflation erst später anzieht." Notfalls stehe die EZB bereit, all ihre Instrumente einzusetzen. „Das beinhaltet die Leitzinsen und Umfang, Zusammensetzung und Dauer unserer Wertpapierkäufe.“

Coure appellierte an die Regierungen der Euro-Staaten, „dass sie die Einsparungen, die sie durch die niedrigen Zinsen bei der Finanzierung ihrer Schulden haben, auf wachstumsfördernde Art nutzen". Die Notenbank brauche die Unterstützung, um das Wachstum in der Euro-Zone zu steigern. „Wenn das nicht passiert, werden wir die Zinsen sehr lange niedrig halten müssen.“

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