Fabio Panetta EZB-Direktor fordert: Notenbank muss lange an lockerer Geldpolitik festhalten

Die EZB soll die günstige Finanzierungsbedingungen auch noch weit nach dem Ende der Pandemie-Zeit bewahren, fordert Fabio Panetta.

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Der Italiener ist Mitglied im sechsköpfigen Führungsteam der EZB und dort unter anderem für europäische und internationale Beziehungen zuständig. Quelle: Reuters

Die EZB muss nach Einschätzung von Notenbank-Direktor Fabio Panetta ihre sehr lockere Geldpolitik auch nach Überwindung der Pandemie vorerst beibehalten. Die Europäische Zentralbank (EZB) solle ihre geldpolitische Unterstützung nicht zurückziehen, bevor die Inflation im Euro-Raum nachhaltig bei zwei Prozent liege, sagte Panetta am Montag in einer Rede für eine Online-Konferenz.

„Für die EZB impliziert dies, dass wir sehr günstige Finanzierungsbedingungen weit nach dem Ende der Pandemie-Zeit bewahren müssen“, sagte er. Panetta ist Mitglied im sechsköpfigen Führungsteam der Notenbank und dort unter anderem für europäische und internationale Beziehungen zuständig.

Aus Sicht von Panetta sollte es unumstritten sein, dass eine sehr lockere Geldpolitik noch über eine längere Zeit hinweg notwendig ist. Denn die Inflationsrate liege noch weit unterhalb des Ziels der EZB in der anvisierten Zeitspanne, führte er aus. Die Teuerung lag im Euro-Raum zuletzt im März bei 1,3 Prozent. Die EZB strebt aber als Optimalwert für die Wirtschaft eine Rate von knapp zwei Prozent an.

Dieses Ziel verfehlt sie bereits seit Jahren. Die Euro-Notenbank hatte am Donnerstag auf ihrer Zinssitzung beschlossen, angesichts der dritten Welle der Corona-Pandemie ihre Geldschleusen weiterhin weit offen zu halten.

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