Federal Reserve Mögliche Straffung der Geldpolitik: Fed-Chef Powell hält Marktturbulenzen für überschaubar

Der höchste US-Notenbanker signalisiert erneut, dass die Fed die Anleihekäufe schneller zurückfahren könnte als geplant. Inflationsprognosen hält er aber weiter für unsicher.

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Der Fed-Chef sprach am Mittwoch vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses. Quelle: Reuters

US-Notenbankchef Jerome Powell erwartet trotz der jüngst eingeleiteten Abkehr vom Krisenmodus keine Verwerfungen an den Finanzmärkten. Die schrittweise Verringerung der Anleihenzukäufe – das sogenannte Tapering – wird seiner Ansicht nach keine solchen Störungen auslösen, sagte er am Mittwoch vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses.

Zugleich bekräftigte er, es sei angemessen, auf der nächsten Zinssitzung Mitte des Monats einen beschleunigten Abbau der Anleihenkäufe zu erwägen.

Die derzeit hohe Inflation könnte nach Einschätzung Powells länger als ursprünglich erwartet andauern: Es sei aber schwierig, die Fortdauer und die Auswirkungen der Lieferengpässe vorherzusagen.

Er erwarte zwar, dass die Inflation in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres deutlich zurückgehen werde. Doch seien die Prognosen unsicher. Daher könne die Fed nicht voraussetzen, dass es auch so komme.

Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 6,2 Prozent – der stärkste Anstieg seit November 1990. Vor diesem Hintergrund fährt die Federal Reserve ihre Wertpapier-Zukäufe seit Mitte November um monatlich 15 Milliarden Dollar zurück. Das gesamte Ankaufvolumen von zuletzt 120 Milliarden Dollar monatlich könnte somit bis Mitte nächsten Jahres abgeschmolzen sein.

Dies gilt als Voraussetzung für eine Zinserhöhung. Wenn das Abbau-Tempo erhöht werden sollte, könnte das Tapering entsprechend früher abgeschlossen und auch die Zinswende eher eingeleitet werden. Die Fed hält den Leitzins derzeit in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent.

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