Finanzbranche Commerzbank soll weiteren Stellenabbau und Filialschließungen beschließen

Einem Medienbericht zufolge will das Geldhaus mehr Stellen abbauen als 2019 bekanntgegeben. Außerdem sollen mehr als 20 Prozent der Filialen schließen.

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Gewerkschafter rechnen damit, dass deutlich mehr als die bislang bekannten 4300 Stellen abgebaut werden dürften. Quelle: dpa

Die Commerzbank treibt einem Zeitungsbericht zufolge ihre Sparpläne voran. Der Aufsichtsrat werde bei einer außerordentlichen Sitzung am Mittwoch voraussichtlich einen zusätzlichen Stellenabbau und eine weitere Ausdünnung des Filialnetzes beschließen, berichtete die „Börsen-Zeitung“. Die Commerzbank hatte im Herbst den Abbau von 4300 Stellen und die Schließung von 200 der bundesweit 1000 Filialen angekündigt. Anleger und Aufseher hatten die Pläne als unzureichend kritisiert, seit Monaten feilt die Commerzbank an einer Verschärfung des Sparkurses. „Es wird deutlich mehr Filialschließungen und mehr Arbeitsplatzverluste geben als bisher angekündigt“, sagte Verdi-Vertreter und Commerzbank-Aufsichtsratsmitglied Stefan Wittmann Mitte Juni.

Die Commerzbank lehnte eine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht ab.

Finanzchefin Bettina Orlopp hatte wiederholt erklärt, die neuen Sparpläne spätestens im August mit den Zahlen zum zweiten Quartal vorzustellen. Ein Grund dafür ist auch die Corona-Pandemie. Bei der Commerzbank drohen deswegen mehr Kreditausfälle. Auch zählt das Frankfurter Geldhaus zu den Gläubigern des zusammengebrochenen Zahlungsabwicklers Wirecard.

Commerzbank-Großinvestor Cerberus wollte die Pläne für ein neues Sparprogramm nicht abwarten und machte über einen Brief an Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann Anfang Juni kräftig Stunk. Der US-Finanzinvestor forderte einen Strategieschwenk, Einsparungen sowie zwei Sitze im Aufsichtsrat.

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