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Allianz-Vorstand Versicherer sollen für Zahlungsausfall von Euro-Staaten vorsorgen

Allianz-Vorstand Oliver Bäte fordert, dass Versicherer für einen Zahlungsausfall hoch verschuldeter Euro-Staaten vorsorgen müssen.

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Allianz-Vorstand Oliver Bäte hat sich dafür ausgesprochen, dass Versicherer für einen Zahlungsausfall hoch verschuldeter Euro-Staaten vorsorgen müssen. „Man kann nicht so tun, als ob einige Peripheriestaaten das gleiche Ausfallrisiko haben wie die Kernstaaten Europas“, sagte Bäte, der im Vorstand von Europas größtem Versicherer Allianz SE die Einführung der neuen europäischen Eigenkapitalregeln koordiniert. Diese Solvency-II-Regeln, die 2013 in Kraft treten sollen, sehen bislang nicht vor, dass Versicherer Investments in EU-Staatsanleihen mit Eigenmitteln unterlegen müssen, auch nicht solche aus Griechenland, Irland oder Portugal. Viel Kapital sollen Versicherer aber als Sicherheitspuffer für Anlagen in Aktien oder Immobilien zurücklegen. „Es ist richtig, für echte Ausfallrisiken Kapital vorzuhalten, aber nicht für alle Staatsschulden“, sagte Bäte der WirtschaftsWoche. 

Aktienquote stabil

Blieben die geplanten Vorschriften so, wie bislang angedacht, gäbe es Bäte zufolge „große Risiken“. „Versicherer könnten anfangen, vermehrt renditeträchtigere Papiere zu kaufen." Könnten Staaten ihre Schulden nicht bedienen, könnten Versicherer sagen: „Der Regulator hat ja nicht verlangt, Kapital vorzuhalten." Ein Kriterium, wie viel Geld Versicherer künftig für Euro-Staatsanleihen zur Seite legen sollten, könne sein, wie zuverlässig der Staat bislang seine Zinsen bedient habe, sagte Bäte. „Ich kann mir vorstellen, abhängig von der Höhe der Staatsschulden Geld zur Seite zu legen“,  sagte er. Die Allianz richte ihre Anlageentscheidungen schon heute auf die neuen Regeln aus: „Wir kaufen weniger Aktien“, sagte Bäte. Die Aktienquote sei aber dank dem starken Anstieg der Aktienmärkte bei rund sieben Prozent geblieben. Auf diesem Niveau will der Konzern sie halten.

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