Anlage Gold: Die Pippi-Langstrumpf-Logik der Banken

Der Bundesverband Deutscher Banken empfiehlt Anlegern, Gold im Depot nicht überzugewichten. Beim Gold könne man trotz seines Rufs als sicherer Hafen nicht von einer stabilen Preisentwicklung ausgehen.

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WirtschaftsWoche-Redakteur Frank Doll

So sei der Preis für eine Feinunze Gold seit Ende September 2008 von 870 US-Dollar im Oktober 2008 auf zeitweise unter 700 US-Dollar gefallen. Das ist Pipi-Langstrumpf-Logik gemäß dem Motto: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“

Da pickt sich die Bankenlobby mal eben die Preiskurve von wenigen Wochen heraus, um zwischen den Zeilen vor der Anlage in Gold zu warnen. Bei anderen Vermögensklassen wird dagegen stets betont, man müsse einen langfristigen Anlagehorizont mitbringen.

Tatsache ist: Mit physischen Goldbeständen hätten Investoren ihr Vermögen seit Ausbruch der Finanzkrise nicht nur behalten, sondern auch noch vermehrt.

Gegenüber Anfang Juli 2007 notiert die Feinunze in Dollar gerechnet 16 Prozent im Plus, Euroanleger liegen 22 Prozent vorne.

Da wäre eine Übergewichtung von Gold nicht so schlecht gewesen.

Nur davon sind  Privatanleger noch meilenweit entfernt. Auf die Schnelle wird sich daran wohl auch nichts ändern. Denn der Markt für Goldmünzen und -barren ist nahezu ausgetrocknet.

Warum das Gold bei Privatanlegern nicht mehr ankommt?

Vorschlag an den Bankenverband: Macht doch mal eine anonyme Umfrage im eigenen Lager, wie hoch der Goldanteil in den Depots von Bankvorständen und Investmentbankern ist.

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