
Dank guter Vorgaben der Übersee-Börsen hat der Dax in kürzester Zeit seinen nächsten Rekordstand erklommen. Am Dienstagmorgen sprang der deutsche Leitindex bis auf gut 10.298 Punkte hoch und stellte damit den Rekord vom Vortag ein. Zuletzt lag der Dax noch um 0,39 Prozent im Plus bei 10.282,60 Punkten. Die Börsen in Asien waren gut gelaufen und für die Wall Street deuten sich nach einer feiertagsbedingten Handelspause am Vortag ebenfalls Kursgewinne an.
Der MDax der mittelgroßen Werte schaffte ebenfalls eine neue Bestmarke und rückte zuletzt noch um 0,31 Prozent auf 17.930,28 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,46 Prozent auf 1460,16 Punkte und blieb damit auf dem höchsten Niveau seit Mitte 2001. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,38 Prozent hoch.
Der Blick der Anleger bleibt auf die Europäische Zentralbank (EZB) gerichtet, von der am Donnerstag die Ankündigung von Staatsanleihekäufen im großen Stil erwartet wird. Die Geldflut der Notenbanken gilt seit Jahren als wichtigster Treibstoff für die Aktienmärkte.
Bereits am späteren Dienstagvormittag werden die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft dürfte sich nach Einschätzung von Bankvolkswirten spürbar aufhellen.
Unter den Einzelwerten liegt der Fokus auf SAP. Abgeschwächte Gewinnziele drückten die Aktien des Software-Konzerns mit 3,88 Prozent ins Minus, was den letzten Platz im Dax bedeutete. Die hohen Investitionen ins stark wachsende Cloud-Geschäft erschweren es den Walldorfern, ihre Gewinnziele zu erreichen.
Derweil ließen optimistische Konkurrenten-Aussagen die Titel von K+S um 1,87 Prozent steigen. Der US-Düngemittelhersteller Mosaic teilte mit, er dürfte im vierten Quartal des vergangenen Jahres die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen haben.
Der Lufthansa bescherte eine Hochstufung Kursgewinne von 2,87 Prozent, womit die Aktien die Dax-Spitze eroberten. Barclays-Analyst Oliver Sleath zeichnete in einer Branchenstudie ein sehr positives Bild für die europäischen Airlines im Jahr 2015. So dränge die Kerosinersparnis im Zuge des Ölpreis-Verfalls die Debatte um Überkapazitäten deutlich zurück. Die positiven Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne würden vom Markt unterschätzt.