25 Jahre Dax Das sind die Lieblingsaktien der Deutschen

Anlässlich des Dax-Jubiläums hat die WirtschaftsWoche die Depots von 600.000 Privatanlegern untersucht und deren Favoriten ausgemacht. Welche Aktien Glücksgriffe sind und welche Papiere Sie besser verkaufen sollten.

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Der Dax-Chart in der Frankfurter Börse Quelle: REUTERS

Eine Analyse der Münchner DAB Bank hat exklusiv für die WirtschaftsWoche mehr als 600.000 Depots ausgewertet; in knapp der Hälfte sind Einzelaktien vertreten. Im Schnitt sind diese Portfolios 41.000 Euro wert; 23.000 Euro davon stecken in Aktien. Und Nestlé ist die beliebteste Auslandsaktie der Deutschen. 1,4 Prozent ihrer in Aktien investierten Gelder stecken in dem Schweizer Wert. In der Depotauswertung landete Nestlé auf Rang zwölf. Die ersten zehn Plätze hingegen werden von Dax-Aktien belegt. Sechs der zehn beliebtesten Aktien – Allianz, BASF, Bayer, Daimler, Deutsche Bank und Siemens – sind seit Gründung des Deutschen Aktienindex vor 25 Jahren ununterbrochen im Dax vertreten.

Durch dick und dünn

Weltweit gibt es mehr als 8000 an Börsen gehandelte Aktien. "Dennoch beschränkten sich 80 Prozent der Privatanleger ihr ganzes Anlegerleben lang auf ein Universum von 30 Titeln", sagt der freie Anlage-Verhaltensforscher Andreas Beck, der Zehntausende von Privatanlegerdepots analysiert hat. Die Münchner DAB-Banker interessierten vor allem zwei Fragen:

  • In welche Aktien haben Privatanleger das meiste Geld investiert? BASF führt sie an: 4,3 Prozent der von Privatkunden in Aktien investierten Gelder stecken in BASF-Aktien.
  • Welche Aktien werden von den meisten Privatanlegern gehalten? Die zweite Rangliste zeigt, in wie viel Prozent der Depots die jeweilige Aktie liegt. Die Aktie der Deutschen Telekom etwa liegt immer noch in fast jedem fünften privaten Aktiendepot.

"Haben Privatanleger einmal Vertrauen in eine Aktie gefasst, halten die meisten über Jahre durch dick und dünn daran fest", sagt Max Schott, Chef der Stuttgarter Vermögensverwaltung Sand-Schott. Laut Schott liegt die durchschnittliche Haltedauer von Privaten bei fünf Jahren.

Zwar ist das im Grundsatz nicht verkehrt, schließlich gelten Aktien als Langfristanlage, in die am besten nur Geld fließen sollte, das man entbehren kann. Doch von aussichtslosen Fällen sollte man sich trennen, etwa dann, wenn sich das Unternehmen oder die Rahmenbedingungen, unter denen es operiert, völlig verändert haben. "Die Mehrzahl der Anleger aber tut sich schwer damit, sich von Fehlinvestments mit Verlust zu trennen", sagt Schott. "Viele halten in eiserner Nibelungentreue an ihren Investments fest, obwohl sie rational längst eingesehen haben, dass sich das Papier nicht mehr erholen wird."

So wie die Aktie des Neuen-Markt-Senkrechtstarters Intershop, der einmal 11,3 Milliarden Euro wert war und heute bei einem Börsenwert von 50 Millionen herumkrebst. Die Aktie ist immer noch eines der 20 am häufigsten in Privatanlegerdepots vertretenen Papiere, genauso wie Constantin Medien, die aus dem Zeichentrick-Vermarkter EM.TV hervorging.

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