25 Jahre Dax Das sind die Lieblingsaktien der Deutschen

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Katastrophen schaden der Münchener Rück

Auch die Münchener Rück ist eine Kaufempfehlung Quelle: dpa

Land unter – und wer zahlt? Katastrophen wie das Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland rücken an der Börse eine Branche in den Mittelpunkt: die Versicherer. Bei der Münchener Rück versichern sich Erstversicherer wie Allianz und Axa für den Fall, dass ihre Schadensleistungen das zuvor kalkulierte Ausmaß weit übersteigen sollten. 2011 bezahlte die Münchener Rück rund 4,5 Milliarden Euro für Naturkatastrophen wie das Erdbeben in Japan. Als Folge schrumpfte der Nettoreingewinn auf 712 Millionen Euro. 2012, ein "normales" Jahr in puncto Naturkatastrophen, brachte dann wieder 3,21 Milliarden Euro Gewinn.

Münchener Rück-Aktie

Als Faustregel gilt also: Katastrophenjahre schmälern bei Rückversicherern den Gewinn. Aber: Wird die Häufung von Naturkatastrophen zum Trend, wovon die Experten der Münchener Rück wegen des Klimawandels überzeugt sind, können die Rückversicherer meist Prämienerhöhungen durchsetzen, es bleibt selbst in Katastrophenjahren noch ein stattlicher Gewinn übrig. Bei der Münchener Rück ist die Dividende seit 1969 noch nie gesunken. Nicht zuletzt überzeugt der Weltmarktführer mit einer starken Bilanz (gute Kapitalausstattung), einer konservativen Kapitalanlagepolitik und einem exzellenten Rating (AA-). Das ist wichtig, um sich für Zahlungsverpflichtungen günstig refinanzieren zu können.

Das hat offenbar auch den weltweit bekanntesten Spezialisten für Rückversicherungen überzeugt: Berkshire Hathaway, das Investment-Vehikel von Star-Investor Warren Buffett, hält mehr als elf Prozent an den Münchnern. Und mit Rückversicherern kennt Buffett sich aus, schließlich besitzt Berkshire selbst zwei davon.

Bayer: Chemie ohne Wachstum

Die Leverkusener, in denen knapp 1,9 Prozent der privaten Aktiengelder stecken, verfolgen auch nach Ausgliederung der einst schwach rentablen Färb- und Gerbstoffe sowie der Kunstkautschukproduktion (als Lanxess) noch immer eine Drei-Säulen-Strategie (Chemie, Pharma und Pflanzenschutz). Nennenswertes Wachstum bringen aber nur Agrar und Pharma, während die Chemie ein Schattendasein fristet. 61 Prozent der Rohgewinne (Ebitda) stammen aus dem Pharmageschäft, 24 Prozent aus dem Pflanzenschutz und nur 15 Prozent aus der Chemie.

Bayer-Aktie

Vor allem Pharma ist attraktiv. Die Pipeline der in späten Entwicklungsphasen oder sogar schon kurz vor der Markteinführung stehenden Medikamente hat sich dramatisch verbessert. Für das Knochen- und Prostatakrebsmittel Radium 223 Dichlorid (Xofigo) bekam Bayer die US-Zulassung; das Medikament gilt als potenzieller Blockbuster (so heißen in der Branche Pillen mit mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz pro Jahr) ebenso wie die kurz davor zugelassenen Xarelto (Gerinnungshemmer), Eylea (gegen Augenerkrankungen) und Stivarga (Krebs). Allein diese vier Medikamente könnten mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz bringen.

Regional überzeugt die starke Marktstellung in Asien. Das Umsatzwachstum (derzeit setzt Bayer gut 40 Milliarden Euro um) dürfte sich in den kommenden Jahren bei fünf Prozent einpendeln, deutlich mehr als das Wachstum der Weltwirtschaft. Die Gewinnmarge sollte ebenfalls stabil bleiben, respektable 17 Prozent vom Umsatz bleiben als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen.

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