Adidas, Continental, Visa Welche Aktien von der Digitalisierung profitieren

Seite 5/5

ABB bietet die Energie für die Digitalisierung

ABB

Ohne Strom keine Digitalisierung. So sind die Produkte von ABB an nahezu allen Digitalisierungsprozessen verschiedenster Branchen beteiligt: Während die Energieversorger Schwierigkeiten haben, ihre Geschäfte an dezentrale Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie anzupassen, liefert ABB alle Produkte, um den Strom neuer Anbieter zu transportieren, zu überwachen und auch kleinteilige, intelligente Netze (Smartgrids) zu verwalten. Für Elektrofahrzeuge bieten sie Ladesysteme an und stellen Energiespeicher her. Selbst für Privatkunden liefern sie Systeme, um das Eigenheim zu vernetzen. Die Energieversorgung macht gut 40 Prozent der Umsätze bei ABB aus, den Rest erwirtschaften die Schweizer mit ihren Automatisierungsdienstleistungen.

Aktuell hat ABB wichtige strategische Partnerschaften geschlossen: Zum Beispiel arbeiten sie gemeinsam mit dem chinesischen Technologiekonzern und Autohersteller BYD an einem Projekt zu Elektromobilität und Energiespeicherung. „Es ist schwierig, den Fortschritt in der Digitalisierung an Finanzkennzahlen festzumachen“, sagt Philipp Leutiger, Partner bei Roland Berger in München. Für Anleger können solche Partnerschaften deshalb ein Zeichen sein, dass Konzerne sich für Bereiche außerhalb ihres Kerngeschäfts interessieren und künftig davon profitieren wollen. Zwar leidet das Geschäft von ABB derzeit unter dem starken Franken und sinkenden Absätzen in der Ölindustrie. Am langfristig positiven Ausblick für die Energietechnik ändert das nichts.

Nachdem der Damenschneider mit seinen letzten Quartalszahlen zum dritten Mal in Folge die Anleger enttäuscht hat, ging die Aktie in die Knie: 35 Prozent verlor sie in wenigen Stunden. Rabattschlachten und in deren Folge sinkende Gewinnmargen hatten zu dem Desaster geführt. Das mittlere Preissegment, in dem Gerry Weber unterwegs ist, kommt unter Druck durch billiger produzierende Konkurrenz wie Gina Tricot aus Schweden und Zara aus Spanien. Gerry Weber investiert derzeit massiv, um gegenzusteuern, kaufte Ende 2014 das Münchner Label Hallhuber für 86 Millionen Euro, um jüngere Kundschaft ansprechen zu können, und investiert in den Online-Handel. Aus eigenen Shops kommen bereits sechs Prozent der Umsätze, doppelt so viel wie bei Hugo Boss. Dazu kommen noch Verkäufe über Zweitshops wie Zalando.

Weniger bekannt ist, dass Weber weltweit in der Modebranche Bester im digitalen Management seiner Lieferkette ist. Wovon Projektteams in anderen Konzernen noch träumen, das setzen die Westfalen seit 2012 in ihren Läden um. RFID-Funkchips in jedem Kleidungsstück melden die Bestände bestimmter Modelle, Farben und Größen an die Verkaufsstellen. So wird die Lieferkette perfektioniert, Inventur und Lager werden effizienter. Nicht gerechnet hatte Weber mit dem Aufschrei von Datenschützern und Bloggern. Die echauffierten sich, Weber „verwanze“ Kundinnen und plane deren Komplettüberwachung mit Bewegungsprofilen. Das erwies sich als übertrieben. Den Chip entfernen die Verkäufer beim Bezahlen aus dem Kleidungsstück.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%