Adler Modemärkte "Steilmann ist für uns nicht systemrelevant"

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Anleger mit Steilmann-Anleihen

Steilmann hat seine Adler-Aktien an Anleger mit Steilmann-Anleihen verpfändet. Die Aktien, stolze 53 Prozent aller von Ihnen ausgegebenen Anteile, liegen in einer Gesellschaft, an der auch ein Finanzinvestor beteiligt ist. Er hat sich für den Fall der Steilmann-Pleite fünffache Stimmrechte gesichert. Was heißt das für Adler?

Die Situation ist für uns nicht relevant. Es entzieht sich auch meiner Kenntnis, wer aktuell Zugriff auf die Aktien hat. Relevant wäre es erst, wenn sich an den Besitzverhältnissen etwas ändert.

Dann könnte Ihr Aktienkurs unter Druck kommen...

Ja, aber daran wird keiner Interesse haben. Wahrscheinlicher wäre, dass größere Pakete an Investoren verkauft werden. Vielleicht bekommen wir aber auch einen höheren frei gehandelten Aktienanteil. Das wäre für unser Unternehmen okay.

Ihre Dividendenpolitik war in den letzten Jahren großzügig, Ihre Dividendenrendite liegt um die fünf bis sechs Prozent. Halten Sie diese Politik aufrecht?

Unsere künftige Politik hängt davon ab, wer neuer Großaktionär wird und welche Anforderungen der stellt. Grundsätzlich wollen wir unsere Dividendenpolitik beibehalten. Für das Geschäftsjahr 2015 zahlen wir wie im vergangenen Jahr 50 Cent.

Ihr Ergebnis pro Aktie lag 2014 bei 77 Cent, 2015 waren es nur noch 43. Zahlen Sie Dividende dieses Jahr aus der Substanz?

Bezogen auf den Einzelabschluss zahlen wir die diesjährige Dividende nahezu vollständig aus dem in 2015 erwirtschafteten Ergebnis. Die von Ihnen genannten 43 Cent beziehen sich auf das Konzernergebnis.

2015 ist Ihr Umsatz auch durch Übernahmen gewachsen – was steht da aktuell an?

Wir sind immer im Gespräch mit Unternehmen, die sich von Beteiligungen trennen wollen. Und wir halten immer Ausschau nach eigentümergeführten Fachhändlern. In Deutschland haben viele ein Nachfolgeproblem. In den nächsten Jahren stehen einige Fachhändler zum Kauf. Die sprechen wir gezielt an. Oft sind das die Platzhirsche in kleinen und mittleren Städten. Wenn die sich zur Ruhe setzen, stimmt auch das Alter der Kundenstruktur – denn wer bei uns kauft, ist im Schnitt 60 Jahre alt.

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