Aktie fällt Abgang von Société-Générale-Vize-Chef verprellt Anleger

Dass Didier Valet, stellvertretender Chef von Société Générale, seinen Hut nimmt, hat die Anleger kalt erwischt. Die Titel der Großbank fallen.

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Frankfurt Der überraschende Abgang des stellvertretenden Chefs Didier Valet hat am Donnerstag die Aktien von Société Générale (SocGen) auf Talfahrt geschickt. Die im EuroStoxx50 und CAC40 gelisteten Titel der französischen Großbank fielen um bis zu 4,3 Prozent auf 43,15 Euro.

Der auch für das Investmentgeschäft zuständige Manager verlasse das Geldhaus wegen unterschiedlicher Auffassungen in einer bestimmten Rechtsangelegenheit, teilte SocGen am Mittwochabend mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Der Abschied sei im „allgemeinen Interesse“ der Bank. Bei den Differenzen geht es laut Insidern um die Ermittlungen im Zusammenhang mit angeblichen Manipulationen des Interbanken-Zinssatzes Libor.

Die Personalie sei eine negative Überraschung, da Valet an den Finanzmärkten angesehen sei, erklärten die Analysten der US-Bank JP Morgan. Zudem habe der Markt nicht damit gerechnet, dass die Rechtsstreitigkeiten, für die adäquat vorgesorgt sein sollte, zu einem Wechsel im Top-Management führen könnten. Die Analysten von Kepler Cheuvreux fürchten, SocGen könnte in eine neue Kriese rutschen. „Wir bleiben bei unsere 'Hold'-Empfehlung, aber wir glauben, dass der Abschied von Valet das Fass zum Überlaufen bringen könnte“, erklärten sie. Im August hatten die US-Behörden zwei frühere SocGen-Manager im Zusammenhang mit der Manipulationsaffäre angeklagt.

Hedgefonds und andere Investoren beschuldigen eine Reihe von Großbanken, von 2006 bis mindestens 2010 den Libor-Zins künstlich niedrig gehalten zu haben, um ihre eigenen Gewinne nach oben zu treiben. Vom Libor hängen weltweit direkt oder indirekt Transaktionen an den Finanzmärkten im Wert von 450 Billionen Dollar ab.

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