
Als Kraft-Chefin Irene Rosenfeld vor einem Jahr den britischen Süßwarenkonzern Cadbury übernahm, war Warren Buffett noch skeptisch. Jetzt, nachdem die Lenkerin des US-Nahrungsmittelherstellers die Aufspaltung des Konzerns ankündigt, ist der Investmentguru von der neuen Linie angetan. "Das ist ein gutes Geschäft, und in Zukunft werden es zwei gute Geschäfte sein", sagt Buffett, der mit sechs Prozent wichtigster Einzelaktionär von Kraft ist und das auch in Zukunft bleiben will – "with both feet".
Der größte Teil des bisherigen Unternehmens (32 Milliarden Dollar Jahresumsatz) wird unter dem Namen "Global Snacks" weitergeführt. Dazu gehören Marken wie Jacobs-Kaffee, Milka-Schokolade oder die Süßwaren von Cadbury. Mehr als 40 Prozent dieses Geschäfts wird auf Schwellenländer entfallen, die jährlichen Wachstumsraten dürften bei rund acht Prozent liegen.
Der kleinere Teil mit etwa 16 Milliarden Dollar Jahresumsatz wird als Lebensmittelgeschäft mit Schwerpunkt in den USA weitergeführt. Es umfasst Marken wie Philadelphia-Käse oder Miracel-Whip-Salatcreme. Das Wachstum fällt hier mit zwei bis drei Prozent geringer aus, dafür sind die Gewinnmargen höher. Der neue Lebensmittel-Teilkonzern soll deshalb mehr Dividende als bisher bieten. Derzeit kommen Kraft-Aktien auf 3,4 Prozent Dividendenrendite.
Durch die Aufspaltung wird Kraft für neue Anleger interessant: Global Snacks für Wachstumsinvestoren, das Lebensmittelgeschäft für Dividendensparer. Kraft-Aktien haben die Chance, ihren Abschlag gegenüber dem Branchendurchschnitt aufzuholen.
Die WirtschaftsWoche bewertet die Kraft-Foods-Aktie mit einem Chance-/Risikoverhältnis von 5/4 (von 10).