Aktien, Anleihen, Fonds Anlagetipps der Woche

Seite 2/4

Aktientipp, Anleihentipp

Aktientipp H&R: Dank Ölbaisse läuft das Geschäft wie geschmiert

Erst sieben Monate Seitwärtstrend, und dann gab es auch noch einen scharfen Rücksetzer. Doch der Feinölspezialist H&R, dessen Aktie wir in WirtschaftsWoche 41/2015 „mit großem Aufholpotenzial“ bei 7,75 Euro empfohlen hatten, behauptete sich oberhalb unseres Stoppkurses von 6,48 Euro. Und seitdem, mit der für die Börse erfreulichen Umstellung auf eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, geht der Kurs durch die Decke: Bei aktuell 16,30 Euro je Aktie stehen 110 Prozent Gewinn zu Buche.

Hochwertige Spezialöle, Weichmacher, Weißöle oder Paraffine – das sind die Kernprodukte, die H&R herstellt und vertreibt. Seit der Gründung durch Heinrich Hansen und Emil Rosenthal im Jahr 1919 gehört das Hamburger Unternehmen hier zu den führenden Adressen in Europa. Die mehr als 800 verschiedenen Einzelprodukte werden von zahlreichen Kundenbranchen gekauft: von Reifenherstellern, Kunststoffunternehmen, Verpackern oder Medizintechnikern. Entscheidend ist, dass H&R derzeit dank hoher Nachfrage gute Absatzmengen und vergleichsweise gute Preise erzielt.

Aktientipp H&R

Der Einkauf des zentralen Rohstoffs – Rohöl – ist hingegen günstig. In den ersten sechs Monaten hat H&R deshalb auch einen deutlichen Gewinnanstieg von 44 Prozent auf 26 Millionen Euro verbucht. Im zweiten Halbjahr rechnen die Hamburger mit einer etwas weniger dynamischen Geschäftsentwicklung. Dennoch sieht derzeit alles danach aus, dass die erzielten Preise weiter stabil sind und am Jahresende operativ etwa ein zehnprozentiger Gewinnanstieg möglich sein sollte. Aktien von H&R sind zuletzt extrem gut gelaufen. Zwischen 16 und 18 Euro könnte es eine längere Korrektur geben, in der Anleger Gewinne mitnehmen könnten.

Anleihe: Goldman Sachs - Rentabler Deal mit den Großen der Finanzwelt

Nach einem Gewinnsprung im zweiten Quartal kann die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs in diesem Jahr netto an die sechs Milliarden Dollar verdienen. Bei einer Bilanzsumme, die zum Jahresende fast 900 Milliarden Dollar erreichen dürfte, wären das mehr als sechs Prozent davon. Im Vergleich dazu schneiden selbst erfolgreiche europäische Großbanken wie die Schweizer UBS (mit 3,6 Prozent) oder die britische HSBC (mit 3,8 Prozent) schwächer ab. Natürlich ist das auch auf das spezielle Geschäft von Goldman zurückzuführen, das stark von Wertpapiermärkten geprägt ist. Dennoch ist es den Amerikanern mittlerweile gelungen, die Abhängigkeit von Börsenschwankungen zu verringern und immer noch gutes Geld zu verdienen.

ISINXS1458408561
Kurs101,99 Prozent
Kupon1,625 Prozent
Rendite1,41 Prozent
Laufzeit bis27.07.2026
WährungEuro

Goldman ist damit eine interessante Adresse für Zinsinvestoren. Der jüngste Zehnjahresbond der Amerikaner, der sogar in Euro notiert und ein Gesamtvolumen von bis zu zwei Milliarden hat, bringt 1,4 Prozent Jahresrendite.

Beim wichtigsten Problem der Banken, der Kapitalisierung, kommt Goldman voran. Der Anteil des Eigenkapitals an der Refinanzierung der Bankgeschäfte hat sich seit 2007 verdoppelt. Dazu spielen Kundeneinlagen, die in den vergangenen drei Jahren um 75 Prozent auf 124 Milliarden angewachsen sind, eine wichtige Rolle. Beides stabilisiert die Finanzkraft der Bank.

Mit 12,2 Prozent harter Kernkapitalquote, das liegt etwa auf dem Niveau von Großbanken wie JP Morgan oder Citigroup, werden die regulatorischen Anforderungen gut erfüllt. Standard & Poor’s stuft Goldman-Anleihen mit BBB+ noch als Investment ein. Goldman-Sachs-Aktien (Börsenwert: 69 Milliarden Dollar) liegen zu mehr als der Hälfte bei großen Finanzadressen. Führend dabei sind, mit jeweils rund fünf Prozent, Blackrock, Vanguard und State Street sowie – mit derzeit 2,8 Prozent – die Investorenlegende Warren Buffett.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%