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Aktientipp - Drägerwerk: Wachstumswert mit 16 Prozent Preisvorteil

Bis 2016 wird Drägerwerk 36 Aufbauten für Rettungszüge an die Deutsche Bahn liefern. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich und wird dazu beitragen, dass das Lübecker Unternehmen in den nächsten Jahren so viel Umsatz und Gewinn erzielen dürfte wie noch nie. Und das Familienunternehmen Dräger gibt es immerhin seit 1889.

Dabei sah es vor Kurzem noch nach einer Enttäuschung aus. Im zweiten Quartal wuchs der Umsatz (543 Millionen Euro) mit knapp zwei Prozent schwächer als erwartet. Der Nettogewinn (30 Millionen Euro) schrumpfte sogar um neun Prozent.

Dass die Gewinne zuletzt nachgaben, hat mit deutlich höheren Investitionen und aufgestockten Forschungsausgaben zu tun, vor allem im Geschäftsbereich Medizintechnik (Beatmungsgeräte, Anästhesietechnik, klinisches Zubehör), der zwei Drittel vom Umsatz ausmacht. Langfristig dürfte sich das lohnen. So rechnet der Branchenverband Spectaris hier mit rund fünf Prozent jährlichem Marktwachstum. Im kleineren Geschäftsbereich Sicherheitstechnik (Gasmessgeräte, Schutzanzüge, Feuerwehrausrüstungen) macht Dräger vor allem in China, Russland, Indien und Saudi-Arabien einen höheren Bedarf aus. Insgesamt haben sich schon im zweiten Quartal die Auftragseingänge mit plus sechs Prozent wieder belebt. Mit 525 Millionen Euro lag der Auftragsbestand zum 30. Juni um acht Prozent über Vorjahresniveau.

Kursverlauf der Drägerwerk-Aktie (Stammaktie)

Ohnehin hat Drägerwerk in den vergangenen Jahren kräftig Substanz aufgebaut. Wenn in diesem Jahr rund 2,3 Milliarden Euro Umsatz zusammenkommen, wäre das nicht nur neuer Rekord, sondern doppelt so viel wie im Jahr 2000. Der in diesem Jahr mögliche Nettogewinn (rund 120 Millionen Euro) hat in der gleichen Zeit viel stärker zugelegt – die Margen steigen also. Zugleich wuchs das Eigenkapital, es macht derzeit 34 Prozent der Bilanzsumme aus. Die Nettofinanzschulden sind seit drei Jahren rückläufig und betragen nur noch 143 Millionen Euro.

Daran gemessen sind Dräger-Aktien günstig. Das gilt vor allem für die seltenen, aber handelbaren Stammaktien. Sie sind derzeit um 16 Prozent günstiger als die im TecDax gelisteten Vorzugsanteile (DE0005550636).

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