Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Aktientipp - Givaudan: Damit Genuss nicht in Frust umschlägt

Givaudan

Gesundheitsfanatiker und Politiker wollen nur das Beste für ihre Mitbürger. Nur trauen sie denen immer weniger zu, selbst darüber zu entscheiden, was für sie das Beste ist, und mischen sich ein in immer mehr Lebensbereiche. Das passiert vor allem im einst freiheitsliebenden Amerika. Wehrlos ausgeliefert seien dort die Bürger zum Beispiel den Herstellern von Süßigkeiten, Snacks, Süßgetränken und anderen kaloriengeladenen Produkten. Entsprechend erhöht hat sich dort der Druck auf die Hersteller, weniger Zucker, Salz und Fett in ihren Produkten zu verarbeiten.

Profitieren werden von diesem Trend, der vor dem Rest der Welt kaum haltmachen wird, die Spezialisten von Geschmacksstoffen. Denn sie müssen mit ihren Kreationen dafür sorgen, dass die Konsumenten keinen Geschmacksverlust in abgespeckten Produkten spüren. Was nicht schmeckt, wird nicht gekauft.

Kuriose Börsenpannen


Der weltgrößte Hersteller von Aromen und Riechstoffen ist der in Genf beheimatete Konzern Givaudan. Nach neun Monaten 2012 erlösten die Schweizer 3,23 Milliarden Schweizer Franken. Das waren 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr, in Lokalwährungen gerechnet plus 6,1 Prozent.

Givaudan will in Zukunft weiter doppelt so schnell wachsen wie der Markt, der jährlich zwischen zwei und drei Prozent zulegt. Gelingen soll das aus eigener Kraft, weil Marktanteils- gewinne über Zukäufe mit Blick auf die starke Konzentration auf der Anbieterseite kaum mehr machbar sind. Die freien Mittelzuflüsse sollen bis 2015 auf mindestens 14 Prozent des Umsatzes steigen. 2011 war die Quote von 10,3 auf 3,0 Prozent der Erlöse geschrumpft. Grund für den Schwund waren die stark anziehenden Rohstoffkosten und der Höhenflug des Schweizer Frankens.

Drei Aktientipps für alle Anleger
BASF - Die Chemie stimmt nochAm weltgrößten Chemiekonzern würde ein Einbruch des chinesischen Wirtschaftswachstums nicht spurlos vorübergehen. Doch langfristig würde BASF aus einer neuen Krise gestärkt hervorgehen und Marktanteile gewinnen: Die Bilanz ist solide, die Kosten sind im Griff, und bei fast allen Kunden kann BASF derzeit Preiserhöhungen durchsetzen. Quelle: ZB
Dank der Konzerntochter Wintershall (Öl- und Gasförderung) leiden die Ludwigshafener weniger unter steigenden Energiepreisen als andere Chemiekonzerne. Zudem ist die Aktie nicht teuer. Umsatz 2012 (in Mrd. €): 76,8 Kurs/ Stoppkurs (in €): 67,06/ 53,20 Börsenwert (in Mrd. €): 61,6 Dividendenrendite (in %): 3,7 KGV 2012/ 2013: 12,3/ 11,1 Chance/Risiko: 6/5 Quelle: Bloomberg, Stand: 4. Oktober 2012
SAP - Erfolge in der WolkeSAP hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: 2015 will der Konzern als erster Anbieter weltweit vollständig profitabel in der Cloud (Software flexibel im Netz mieten, statt sie zu kaufen und fest zu installieren) arbeiten. Cloud Computing ist eine Revolution, herkömmliche Softwareumgebungen werden nach und nach verschwinden. Quelle: dapd
SAP, dort groß geworden, hat die Herausforderung wider Erwarten gut angenommen. Die Produkte der Kurpfälzer sind inzwischen auch für kleinere Kunden aus Schwellenländern und Mittelstand attraktiv – lange ein Manko. Umsatz 2012 (in Mrd. €): 16,1 Kurs/ Stoppkurs (in €): 54,93/ 44,30 Börsenwert (in Mrd. €): 67,5 Dividendenrendite (in %): 1,4 KGV 2012/ 2013: 18,0/ 15,6 Chance/Risiko: 6/5 Stand: 4. Oktober 2012
Bayer - Die Apotheke vom RheinDie Aktie ist schon gut gelaufen, Skeptiker werden auf das deshalb gestiegene KGV und das respektable Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,6 verweisen. Doch Bayer hat in den vergangenen Jahren viele Probleme beseitigt oder verkleinert, die zuvor auf dem Kurs gelastet hatten, etwa die früher sehr schwache Pharma-Pipeline aufgefüllt. Quelle: dapd
Zudem expandiert Bayer stark im Pflanzenschutz und bei Saatgut, also in zwei sehr zukunftsträchtigen Branchen. Auch das stabile Geschäft mit Veterinärmedizin baut Bayer aus, etwa in den USA. Umsatz 2012 (in Mrd. €): 38,9 Kurs/ Stoppkurs (in €): 67,60/ 58,60 Börsenwert (in Mrd. €): 55,9 Dividendenrendite (in %): 2,4 KGV 2012/ 2013: 12,6/ 11,5 Chance/Risiko: 7/6 Stand: 4. Oktober 2012

Givaudan will 60 Prozent der freien Mittelzuflüsse an seine Aktionäre ausschütten, sobald der Verschuldungsgrad (Nettoschulden im Verhältnis zur Summe aus Nettoschulden und Eigenkapital) 25 Prozent erreicht. 2011 lag dieser Wert noch darüber bei gut 28 Prozent. Wird die Zielquote 2012 erreicht, errechnet sich bei geschätzten freien Mittelzuflüssen von 488 Millionen Franken eine Ausschüttung pro Aktie von etwa 31 Franken und eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent.

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