
Aktientipp: Aflac - Spezielle Policen und ein Händchen für den Yen
Im Gegensatz zu vielen Versicherern in Europa ist das Geschäft der amerikanischen Aflac ziemlich stabil. Wenn der Spezialversicherer aus Columbus, Georgia, in diesem Jahr wahrscheinlich 22 Milliarden Dollar Umsatz erzielt, hat er sein Geschäftsvolumen binnen zwei Jahrzehnten verdreifacht. Die Nettomarge (Reingewinn vom Umsatz) verdoppelte sich gleichzeitig auf zwölf Prozent.
Dank günstiger Bewertung und einer seit 34 Jahren steigenden Dividende ist die Aktie ein attraktives Investment. Schwerpunkt des Geschäfts sind die großen Versicherungsmärkte USA und Japan. Dabei ist Aflac in lukrativen Spezialsegmenten tätig: in den Staaten als Zusatzversicherung gegen Unfall oder Krankheit.
In Japan ist das wichtigste Produkt eine Versicherung, die im Falle einer Krebsdiagnose zahlt. Die enge Zusammenarbeit mit Personalabteilungen in Unternehmen senkt den eigenen Verwaltungsaufwand. In Japan hat Aflac Kooperationen mit fast allen Banken, der Post sowie den Lebensversicherern Dai- Ichi und Daido. Rund 70 Prozent seines Umsatzes erzielt Aflac in Japan. Der seit einigen Monaten starke Anstieg der japanischen Währung gegenüber dem Dollar hat deshalb Gewinn und Eigenkapital zuletzt anschwellen lassen. Allerdings, auch währungsbereinigt sind die operativen Erträge im ersten Halbjahr um acht Prozent gestiegen. Und gegen eventuelle Yen-Rückschläge haben die Aflac-Manager Währungssicherungsgeschäfte aufgebaut. Die bisher stabile Entwicklung zeigt, dass sie darin ein gutes Händchen haben.
Aktientipp: USU Software - Solide Basis für den Sprung über 100 Millionen
Der schwäbische Softwarekonzern USU beschert seinen Aktionären seit Jahren stetes und gesundes Wachstum. Grund dafür ist das weitgehend konjunkturabhängige Geschäft. Die an der Börse mit 227 Millionen Euro bewertete Unternehmensgruppe entwickelt und vertreibt Softwarelösungen für wissensbasiertes Servicemanagement. Mit den Lösungen können USU-Kunden ihre eigene IT-Infrastruktur effizienter einsetzen und wissensintensive und komplexe Geschäftsprozesse optimieren. Das erhöht einerseits die Servicequalität und spart andererseits Geld. Die Investitionen amortisieren sich in der Regel nach kurzer Zeit. Entsprechend gefragt sind die Lösungen auch bei schwacher Konjunktur.
Zur Kundenliste von USU zählen mehr als 700 Unternehmen aus nahezu allen Bereichen der Wirtschaft, darunter´ Mittelständler ebenso wie große, international tätige Konzerne. Industrie 4.0, also die Vernetzung industrieller Produktionsprozesse mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik, ist auch für USU ein großes Zukunftsthema. Weil der Wettbewerb die Industrie zwingt, ohne Verzögerung flexibel und individuell zu produzieren, müssen große Datenmengen sicher transportiert, analysiert und verteilt werden. Ein Wachstumsfeld für Softwarehäuser. Die Big-Data-Lösung von USU etwa zielt darauf ab, in gewaltigen Datenmengen unbekannte Zusammenhänge aufzudecken.
Der Vorstand stellt für das Gesamtjahr 2016 einen Umsatz zwischen 71 und 75 Millionen Euro in Aussicht, nach 66,1 Millionen Euro 2015. Das bereinigte operative Ergebnis (vor Steuern und Zinsen) soll von 8,8 auf bis zu 10 Millionen Euro zulegen. Bis Ende 2017 will USU, auch über Zukäufe, die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro knacken. Die finanzielle Basis ist gut. Die Konzernbilanz besticht mit einer Eigenkapitalquote von gut 68 Prozent; die Nettoliquidität liegt bei rund 22 Millionen Euro.