Anleihetipp: Vodafone - Europäische Verbindung mit rheinischer Option
Nach mehreren schwächeren Jahren hat der Mobilfunkkonzern Vodafone die Wende geschafft. Wahrscheinlich wird der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr (bis März 2017) von 41 Milliarden Pfund Sterling auf rund 43 Milliarden steigen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation, der sich im vergangenen Geschäftsjahr bei 11,6 Milliarden Pfund stabilisiert hat, dürfte dank stabiler Margen auf mehr als zwölf Milliarden klettern. Daran gemessen machen die Nettoschulden etwa das Zweieinhalbfache aus – das ist etwas schwächer als die 2,2-fache Relation des Konkurrenten Deutsche Telekom. Dafür ist die Vodafone-Bilanz mit 50 Prozent Eigenkapitalquote gut gepolstert. Standard & Poor’s betrachtet Vodafone mit der Note BBB+ als Investment im unteren, etwas riskanteren Bereich. Vodafone ist damit eine geeignete Adresse für Anleihekäufer, die bei Laufzeit bis 2023 mit 2,7 Prozent Jahresrendite rechnen können. Die Anleihen, die in US-Währung notieren, haben einen gesamten Nennwert von 1,6 Milliarden Dollar. Angesichts der Krisen in Europa und der hier extrem niedrigen Zinsen sind Dollar-Anlagen eine Alternative.
Kurs | 101,73 Prozent |
Rendite | 2,68 Prozent |
Kupon | 2,95 Prozent |
Laufzeit bis | 19.02.2023 |
Währung | Dollar |
ISIN | US92857WBC38 |
Stand: 21.07.2016 | |
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Mit 462 Millionen Kunden ist Vodafone der zweitgrößte Mobilfunkanbieter weltweit. Vodafone profitiert vom globalen Wachstum des mobilen Internets. Neue Trends wie die Vernetzung alltäglicher Gegenstände bescheren hier Zuwachsraten von mehr als 30 Prozent; im Hochleistungsnetz der vierten Generation hat sich die Kundenzahl binnen eines Jahres verdoppelt. Entscheidend für den Geschäftserfolg ist die Position in Europa, hier erzielt Vodafone zwei Drittel seiner Umsätze. Der Schwerpunkt liegt in Deutschland, Italien und Spanien. Kein Wunder, dass die Vodafone-Manager darüber nachdenken, nach dem Brexit ihre Zentrale aus London in die EU zu verlegen. Gute Chancen hat Düsseldorf, hier hat Vodafone seinen Standort erst vor Kurzem ausgebaut.
Fondstipp: Prisma Aktiv R - Stiftungsgelder arbeiten in Indien und Indonesien
Keine britischen Immobilienaktien, weder Bankaktien noch -anleihen und stattdessen fünf Prozent Gold – das ist ein Teil des Rezepts, mit dem der Mischfonds Prisma Aktiv in der Spur bleibt. Andreas Rachor, Chef von Prisma Investment aus Frankfurt, verwaltet seit 14 Jahren Geld für die Darmstädter Software-AG-Stiftung, und da ist Vorsicht das oberste Gebot. Mit im Durchschnitt 5,5 Prozent pro Jahr konnte sich die Rendite sehen lassen. Seit 2014 können auch Privatanleger in eine – allerdings teurere – Tranche des Fonds investieren, der die Stiftungsmillionen beherbergt. „Um Schocks abzufedern, ist der Fonds stets breit gemischt. In diesem Jahr hatten wir wenig zyklische Aktien im Depot und nichts, was vom Brexit unmittelbar betroffen war“, sagt Rachor. Da er in Europa von weiteren politischen Störfeuern ausgeht, hat er sich nach Asien orientiert. „In Indien und Indonesien sind die Wachstumsraten hoch, die Inflation ist rückläufig und die Politik wirtschaftsfreundlich.“ Weil noch 20 Prozent des Fonds liquide sind, könnte der Asienanteil von 7 auf 15 Prozent steigen.
Als verlässlichen Schuldner schätzt Rachor den indonesischen Gasnetzbetreiber PT Perusahaan Gas Negara, der zum 40-prozentigen Anleiheanteil des Fonds gehört. 2015 hat er die Dollar-Anleihen mit Fälligkeit 2024 für damals 4,8 Prozent (aktuell 3,9) Rendite in den Fonds gekauft. Mit fünf Prozent Anteil sind US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit im Fonds hoch gewichtet. Nach der Brexit-Entscheidung zahlte sich das aus, weil Anleihekurse und der Dollar gemeinsam gestiegen sind. Den aktuell 35-prozentigen Aktienanteil des Fonds bestückt Rachor mit globalen Unternehmen, die hohe Umsätze in Schwellenländern erzielen wie Svenska Cellulosa (Tempo, Tena, Zewa), Unilever und Adidas. Damit nichts anbrennt, kommen sie jeweils nur mit maximal 1,5 Prozent ins Depot. Aus Indien hält er Aktien von Mahindra & Mahindra (Autobau), Bajaj Finance (Kreditvermittler) sowie der HDFC Bank.
Vorsichtige Mischfonds - Zwischen Aktiencrash und Minuszins nur wenig Schutz
Aktien- und Anleihemix mit moderaten Kursschwankungen | ||||
Wertentwicklung in Prozent | ||||
Fondsname | ISIN | seit 3 Jahren¹ | seit 1 Jahr | Volatilität in Prozent² |
Portfolios, die auf stabile Dividendenausschüttungen setzen | ||||
Nordea-1 Stable Return BP EUR | LU0227384020 | 7,2 | 8,2 | 4,1 |
Invesco Balanced-Risk Allocation | LU0432616737 | 4,1 | 5,8 | 5,9 |
MFS Meridian Global Total Return | LU1123736917 | neu | 4,1 | neu |
Flossbach Multi Asset Balanced R | LU0323578145 | 7,4 | 3,9 | 7,5 |
Fidelity Global Multi Asset Income | LU0987487336 | neu | 3,1 | neu |
JPMorgan Global Balanced | LU0070212591 | 5,2 | 1,3 | 6,0 |
Allianz Strategy 50 CT EUR | LU0352312184 | 8,6 | 1,0 | 6,8 |
Deutsche Bank Zins & Dividende-Offensiv | LU0791195471 | 4,1 | 0,9 | 4,5 |
JPMorgan Global Income | LU0395794307 | 4,3 | 0,7 | 6,1 |
UniRak | DE0008491044 | 7,9 | 0,4 | 10,0 |
Die Gewinner bei den kleineren Fonds (846 Millionen bis 20 Millionen Euro) | ||||
DC Value One (PT) | DE000A0YAX72 | 6,0 | 5,5 | 6,0 |
WHC Global Discovery | DE000A0YJMG1 | 10,9 | 5,2 | 6,3 |
Pioneer Discount Balanced | DE0007012700 | 4,9 | 4,6 | 4,0 |
MFS Meridian Diversified Income | LU1099986645 | neu | 4,1 | neu |
W&W SachInvest | DE000A1J19U7 | 3,3 | 3,7 | 7,5 |
Investec GSF Global Multi Asset | LU1328179103 | neu | 3,4 | neu |
Parium Relaxed Fund | LU0425671327 | 3,8 | 3,0 | 3,6 |
JSS Quant Portfolio Global | LU0068337210 | 3,1 | 2,6 | 3,7 |
Capital Group Global Allcation | LU1006076209 | neu | 2,3 | neu |
Prisma Aktiv R | DE000A1W9A77 | neu | 2,2 | neu |
¹ = jährlicher Mittelwert (in Euro gerechnet); Quelle: Morningstar
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