Anleihetipp - Haniel: Milliardenerlös für gesunde Erholung
Spekulationen, der amerikanische Gesundheitskonzern McKesson könnte in Kürze Celesio übernehmen, lassen die Aktie des Pharmahändlers mächtig steigen. Sicher zur Freude von Großaktionär Haniel, der 50,01 Prozent der Celesio-Aktien besitzt und für den die Beteiligung bisher eine der großen Baustellen im Konzern war; schließlich war aus dem einst einträglichen Geschäft mit Pharmagroßhandel wegen der Rabattschlacht bei Arzneimitteln ein regelrechtes Krisenkommando geworden.
Sollte es wirklich zu einer Übernahme kommen, könnte Celesio zum Gesamtwert von mehr als fünf Milliarden Euro den Besitzer wechseln. Für Haniel käme der Milliardensegen zur rechten Zeit. Nach 1,9 Milliarden Euro Rekordverlust im vergangenen Jahr sind die Duisburger dabei, ihre Beteiligungen neu auszurichten, vor allem die Abhängigkeit von Schwergewichten wie Celesio zu reduzieren. Und sollte der Verkauf doch nicht über die Bühne gehen? Auch so kommt Celesio unter seiner neuen Chefin Marion Helmes gut voran, baut eine europaweite Apothekenkette auf, senkt Kosten beim Einkauf von Medikamenten und wird als Partner großer Gesundheitskonzerne interessanter.
Kurs (%) | 112,94 |
Kupon (%) | 6,25 |
Rendite (%) | 3,01 |
Laufzeit | bis 8. Februar 2018 |
Währung | Euro |
ISIN | XS0743603358 |
Die andere große Beteiligung, in der Haniel derzeit drei Milliarden Euro (30 Prozent der Anteile) investiert hat, kommt ebenfalls voran: der Handelskonzern Metro. Zum Joker ist dabei der einst schwächelnde Warenhausableger Kaufhof geworden, dessen Marktwert durch operative Fortschritte und Wertgewinn bei den Immobilien deutlich gestiegen ist.
Kein Wunder, dass die Haniel-Zahlen wieder besser werden. Netto blieben im ersten Halbjahr 84 Millionen Euro, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 277 Millionen Euro Verlust. Chef Stephan Gemkow verspricht für 2013 ein „deutlich positives Ergebnis vor Steuern“.
Zugleich kommt der Schuldenabbau voran. Im ersten Halbjahr wurden die Nettoschulden um 280 Millionen Euro auf 1,9 Milliarden Euro gesenkt. Die Ratingagentur Standard & Poor’s honoriert das mit einem positiven Ausblick. Mit BB+ ist das Rating zwar noch im spekulativen Bereich, hier aber die beste Note.
Haniel hat derzeit drei Anleihen in einem Gesamtvolumen von 1,9 Milliarden Euro am Markt. Für die Laufzeit bis 2018 gibt es drei Prozent Rendite – ein faires Angebot.
Das Familienunternehmen Haniel besteht seit einem Vierteljahrtausend, hat also stürmische Zeiten überstanden. Da sollte es kein Problem sein, bis 2018 durchzuhalten, bis dahin Zinsen zu zahlen und die dann fällige Anleihe abzulösen.