Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihetipp - KTM: Flotte Adresse

Austrian Power: Über 111.000 KTM's schon verkauft. Hier der Blick in die Produktionshalle Quelle: AP

Mit dem Modell Super Duke 1290 stellte KTM auf der Motorradmesse Eicma in Mailand gerade das stärkste und schnellste Naked-Bike der Welt vor. Solche Motorräder ohne schützende Verkleidung liegen derzeit voll im Trend. Ebenfalls gut im Rennen liegen kleine, bezahlbare Zweiräder, die in den wachsenden Metropolen der Welt auf steigende Nachfrage treffen. KTM, bisher vor allem bei Geländemaschinen führend, wird nun auch in diesen beiden Wachstumssegmenten immer stärker. Während der Zweiradmarkt weltweit schrumpft, dürfte für KTM 2013 mit rund 110 000 verkaufen Motorrädern und 700 Millionen Euro Umsatz ein Rekordjahr werden. Auch für Anleiheinvestoren ist KTM eine flotte Adresse: Unternehmensbonds mit Laufzeit bis 2017 und 3,2 Prozent Rendite sind eine interessante Depotergänzung.

KTM aus Mattighofen in Oberösterreich gehört derzeit zu den erfolgreichsten Motorradherstellern weltweit – allerdings mit wechselhafter Geschichte. 1934 als Schlosserei gegründet, begann in den Fünfzigerjahren die Serienproduktion von Motorrädern – bis zur Insolvenz 1991. Unter der Regie des österreichischen Unternehmenskäufers Stefan Pierer begann dann das zweite Leben von KTM. Pierer, 57 ist heute KTM-Chef und besitzt über seine Beteiligungsgesellschaft Cross die Mehrheit der KTM-Aktien. Auch Cross, in der vor allem Fahrzeugzulieferer stecken (Pankl Racing, WP) hat eine Anleihe am Markt (AT0000A0WQ66), die jedoch deutlich spekulativer ist als die von KTM: Das signalisiert die höhere Rendite von 4,4 Prozent ebenso wie die mit 34 Prozent niedrigere Eigenkapitalquote (KTM: 48 Prozent).

Anleiheninfo
Kurs (Prozent)103,83
Kupon (Prozent)4,375
Rendite (Prozent)3,22
Laufzeit 24.04.2017
WährungEuro
ISINAT0000A0UJP7

Neben Pierer zweiter Eigentümer von KTM ist mit 48 Prozent der indische Fahrzeugkonzern Bajaj. Für die Österreicher ist das eine vorteilhafte Verbindung: Zum einen ist Indien einer der wichtigsten Motorradmärkte der Welt (in Asien dürfte KTM seinen Umsatz in diesem Jahr verdoppeln); zum anderen hat KTM hier speziell mit Bajaj gebaute kleine und mittlere Modelle am Start.

Dass KTM in diesem Jahr nicht nur den Absatz um rund zehn Prozent erhöhen dürfte, sondern der Gewinn wahrscheinlich noch stärker zulegt, spricht für stabile Preise und eine effiziente Produktion. Nach 34 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation im ersten Halbjahr (plus 29 Prozent) sollten bis Jahresende an die 70 Millionen bleiben. Daran gemessen machen die Nettoschulden (112,5 Millionen Euro) nur das 1,6-Fache aus. Für das schnelle Geschäft mit den Bikes ist das eine durchaus solide Relation.

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