Aktientipp - IBM: Der Gewinn war noch nie so fett wie heute
Das Bündnis der einstigen Rivalen IBM und Apple ist vielversprechend. Beide High-Tech-Ikonen wollen das lukrative Geschäft mit Smartphones und Tablet-Computern bei Unternehmen massiv ausbauen. Apple, bisher vor allem auf private Nutzer konzentriert, bekommt mit seinen Geräten dann Zugang zu Firmenkunden und großen Behörden; IBM kann endlich teilnehmen am wachstumsstarken Geschäft um iPhone und iPad. Schon in den nächsten Monaten wird IBM für die Kooperation erste auf Unternehmenskunden zugeschnittene Softwareanwendungen entwickeln.
Die Allianz mit Apple ist für IBM Gold wert. Sie ist ein Meilenstein der Strategie, das rückläufige traditionelle Geschäft mit Personalcomputern durch neue Sparten zu ersetzen: etwa durch mobile Dienste, das Management großer Datenmengen und Cloud Computing (Zugriff auf Programme via Internet).
Wie man an der Börse die besten Chancen hat
Stop-Loss-Orders, bei deren Unterschreiten automatisch verkauft wird, disziplinieren und bewahren davor, permanent nach Kursen schauen zu müssen. Sinnvoll aber nur bei sehr liquiden Werten. Bei Aktien unterhalb des Dax gefährlich, weil Profis die Aktien unter das Stopp-Loss drücken und billig abfischen könnten.
Stimmen die Gründe für den Kauf noch, wird eine Aktie nur ihrer Kursgewinne wegen nicht riskanter. Also halten, auch dann, wenn es zwischenzeitlich nach unten geht. Verschlechtern sich wesentliche Parameter: verkaufen.
Angst und Gier treiben die Herde, so entstehen heftige Kursbewegungen, die aber auch schnell wieder drehen und deshalb gute Kauf- und Verkaufschancen bieten. US-Ökonom Robert Shiller zieht Parallelen zum Fußball: „Halte dich von der Meute fern, dann wird der Ball früher oder später zu dir kommen.“
Wer Unternehmen mit überzeugendem Geschäftsmodell hält, prüft Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis, Umsatz- und Cashflow-Entwicklung über viele Jahre und vergleicht sie mit den Zahlen der Konkurrenten. Gründe, die zu einem Investment führen, schriftlich festhalten: hilft klarer zu denken und kann, wenn der Wunsch, zu verkaufen übermächtig wird, nachgelesen werden.
Irren ist menschlich. Wer schon beim Aktienkauf festlegt, welches Minus er maximal akzeptiert, schützt sich vor Illusionen. Etwa der, nur noch Nachrichten wahrzunehmen, die die eigene positive Überzeugung stützen.
Dabei kommt IBM schon bisher gut voran. Obwohl das klassische Geschäft mit Computern im zweiten Quartal um elf Prozent schrumpfte, hielt sich der Umsatzrückgang im Gesamtkonzern mit minus zwei Prozent in Grenzen. Besonders das Cloud-Geschäft ist mit plus 50 Prozent Umsatzwachstum im zweiten Quartal erfolgreich. Mit dem Verkauf der Sparte Kleinserver an den chinesischen Computerkonzern Lenovo verringerte IBM den Anteil seiner Hardwareproduktion.
Entscheidend für Aktionäre ist, dass die Nettorechnung aufgeht. Und da sieht es gut aus: Um 28 Prozent erhöhte IBM den Gewinn im zweiten Quartal. Wenn die allgemeine Konjunktur nicht völlig wegbricht, sind bis Jahresende mehr als 17 Milliarden Dollar Reingewinn möglich. Das wären trotz leicht rückläufiger Umsätze nicht nur mehr als die 16,5 Milliarden Dollar von 2013. IBM würde mit einem solchen Rekordgewinn eine Nettomarge (Reingewinn vom Umsatz) von fast 18 Prozent erzielen. Seit dem Tiefpunkt von 2002 (6,6 Prozent Nettomarge) hat IBM seine Gewinnkraft also nachhaltig erhöht. Noch nie in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte hat Big Blue, wie IBM unter Börsianern heißt, so fett Geld verdient. Daran gemessen ist die elffache Gewinnbewertung (KGV 2014) von IBM-Aktien günstig.