Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Die Aktien von Waggonvermieter VTG und Thailands Getränkekonzern Thaibev bieten Chancen, mit Zertifikaten sichern Anleger den Dax-Rekord ab. Aktien, Anleihen, Zertifikate und Fonds für die private Geldanlage.

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VTG Quelle: Presse

Aktie VTG: Wie auf Schienen

Mit der Übernahme des Schweizer Konkurrenten AAE erhöht der Waggonvermieter VTG die Zahl seiner Güterwagen von 53.000 auf mehr als 80.000. VTG aus Hamburg wird damit der größte private europäische Waggonanbieter. In Deutschland ist seine Güterwagenflotte damit etwa so groß wie die der Deutschen Bahn. Erstmals wird VTG 2015 deutlich mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erzielen. In nur acht Jahren seit dem Börsengang hätte VTG dann sein Geschäftsvolumen verdoppelt und die operative Marge (Betriebsgewinn vom Umsatz) dabei gehalten.

Die Übernahme von AAE hat noch einen zusätzlichen Effekt. Mit seiner riesigen Kesselwagenflotte hatte VTG bisher vor allem Unternehmen aus der Öl- und Chemiebranche als Kunden. Hier aber sind die Wachstumsaussichten begrenzt. Für die Zukunft vielversprechender ist der Containertransport, der einen kombinierten Verkehr mit Lastwagen und Schiffen ermöglicht. Die passenden Waggons dafür, sogenannte Intermodalwagen, bringt AAE nun mit. VTG wird damit von einem Spezialisten für Tankwagen zu einem der führenden integrierten Logistikkonzerne in Europa, der im großen Trend des wachsenden Güteraufkommens vorn mitfährt. Und dafür ist der aktuelle Börsenwert von 700 Millionen Euro nicht zu hoch.

Aktientipp VTG

VTG-Aktien sind ein langjähriges Investment, allerdings mit spekulativem Touch. Durch die Übernahme verdoppelt sich die Nettoverschuldung auf 1,7 Milliarden Euro. Auch wenn der operative Gewinn inklusive AAE auf 300 bis 350 Millionen Euro steigen dürfte, wird es mehrere Jahre dauern, bis VTG diesen Schuldenberg wieder unter eine Milliarde drückt.

Eine weitere Unsicherheit ist das Logistikgeschäft in Russland und der Ukraine, das VTG vor zwei Jahren neu gestartet hat und das jetzt unter der Krise leidet. Allerdings, direkt betroffen sind davon nur 1000 Waggons, der Effekt auf den Gesamtkonzern ist überschaubar. Zudem weicht VTG erfolgreich auf Tschechien und Polen aus.

Kein Hindernis sollte die bis 2020 geforderte Ausrüstung von Güterwagen mit nicht quietschenden Bremsen sein. Ein Fünftel der VTG-Wagen hat sie schon – und der Bund trägt die Hälfte der Umrüstungskosten.

Aktie Thaibev: Durstlöscher für Südostasien

Die Verstädterung in Südostasien sorgt für eine Umstellung der Essgewohnheiten und für einen Wandel des Trinkens. Weniger Tee, mehr Kaffee – und zur Erfrischung ein paar kühle Bierchen. In Vietnam etwa wird der Bierkonsum nach Einschätzung von Euromonitor in diesem Jahr um neun Prozent auf 3,89 Milliarden Liter zulegen. Ähnliche Zuwachsraten versprechen die frischen Biermärkte in Myanmar und Kambodscha. Diese drei Märkte stehen im Fokus der Expansionspläne des thailändischen Getränkekonzern Thai Beverage (Thaibev).

Aktientipp ThaiBev

Der Brauer des bekannten „Chang Beer“ bemüht sich derzeit um 40 Prozent der Anteile der größten vietnamesischen Brauerei Sabeco, die mehrheitlich vom Staat kontrolliert wird. Erneut wird es vom Verhandlungsgeschick von Charoen Sirivadhanabhakdi abhängen, ob der Einstieg gelingt. Der mit einem Nettovermögen von 11,2 Milliarden Dollar reichste Mann Thailands kontrolliert über zwei Holdinggesellschaften gut 60 Prozent des Aktienkapitals von Thaibev. Anfang 2013 sicherte sich Sirivadhanabhakdi über seine Holding TCC in einer spektakulären Übernahmeschlacht 59 Prozent an Fraser & Neave (F&N), dem größten Getränkekonzern in Singapur. Mit diesem Coup ebnete der Milliardär die Auslandsexpansion von Thaibev. Der thailändische Getränkekonzern hält seither direkt 29 Prozent an F&N. Thaibev kommt auf umgerechnet 13,4 Milliarden Dollar Börsenwert, fährt kontinuierlich hohe freie Mittelzuflüsse ein und schüttet nie weniger als 50 Prozent des Nettogewinns an Aktionäre aus.

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