
Aktientipp: Gedeon Richter - Bei positivem Befund sind 20 Prozent drin
Der Apotheker Gedeon Richter gründete 1901 die erste Pharmafabrik in Ungarn. Heute enthält die Produktpipeline unter anderem Mittel zur Behandlung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (23 Prozent Umsatzanteil), des zentralen Nervensystems (14) und des Muskelbereiches (6). Wichtigstes Indikationsgebiet ist die Gynäkologie mit einem Umsatzanteil von 37 Prozent.
Auf gut 599 Millionen Euro erhöhte sich der Umsatz nach sechs Monaten 2015, ein Plus von 5,3 Prozent. Gedeon Richter profitierte von der Aufwertung des Dollar gegenüber Forint und Euro. Auf dem wichtigsten Auslandsmarkt Russland (23 Prozent Umsatzanteil) konnten die Erlöse trotz der Rubel-Schwäche um fünf Prozent gesteigert werden.
Dagegen ist das Geschäft in der Ukraine eingebrochen. Gutes Wachstum lieferten die USA, China, Polen und die EU-15-Länder. Der Gewinn erhöhte sich um 62 Prozent auf 122,2 Millionen Euro. Mitte September wird die US-Gesundheitsbehörde FDA über die Zulassung von Cariprazine entscheiden. Um diese bewerben sich die Ungarn gemeinsam mit Allergan, einem irischen Konzern, der im März aus Allergan USA und der Dubliner Actavis hervorging. Actavis wiederum hatte die Formel für das Mittel zur Behandlung von Schizophrenie und manisch-depressiver Erkrankung ursprünglich entdeckt. Attila Vágó, Analyst bei der ungarischen Investmentbank Concorde Securities, traut der Gedeon-Richter-Aktie im Fall eines positiven FDA-Befunds ein Kurspotenzial von gut 20 Prozent zu.
Aktientipp: Sanfilippo & Son - Wer knackt die Nuss aus Illinois?
In Europa wie in den USA agieren in der Lebensmittelwirtschaft nur noch wenige unabhängige Nischenanbieter. Die meisten sind bei Branchenriesen wie Nestlé, Unilever oder Kraft gelandet. Dieses Schicksal könnte irgendwann auch John B. Sanfilippo & Son ereilen. Das auf die Verarbeitung und den Vertrieb von Nüssen spezialisierte Unternehmen stellt mit seinen Marken Fisher, Orchard Valley Harvest, Sunshine Country durchaus ein lohnenswertes Übernahmeziel dar.
Die Wurzeln des Unternehmens aus Elgin, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Illinois, 57 Kilometer nordwestlich von Chicago gelegen, reichen zurück bis 1922. Damals gründete Gaspare Sanfilippo mit seinem Sohn John eine kleine Rösterei für Pekannüsse in Chicago. Mit den über Jahrzehnten zugekauften Eigenmarken vervierfachte sich der Jahresumsatz von Sanfilippo in den vergangenen 20 Jahren nahezu auf 887,3 Millionen Dollar im Geschäftsjahr 2014/15 (25. Juni). Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg von 14 Prozent. Das Absatzvolumen erhöhte sich um 5,4 Prozent, der Rest ging auf das Konto höherer Verkaufspreise. Das Unternehmen konnte höhere Einkaufspreise für Rohwaren, also in der Regel für Nüsse, an die Endkunden weitergeben. Der Nettogewinn verbesserte sich um 11,5 Prozent auf 29,3 Millionen Dollar oder 2,61 Dollar pro Aktie. An die Aktionäre gehen 1,50 Dollar Dividende pro Aktie. Daraus errechnet sich aktuell eine Bruttorendite von 2,9 Prozent.
An der Börse kommt Sanfilippo auf eine Marktkapitalisierung von 576 Millionen Dollar. Die Nettoverschuldung liegt bei überschaubaren 96 Millionen Dollar.
Achtung, selbst an der US-Computerbörse Nasdaq weist der Spezialwert vergleichsweise geringe Börsenumsätze auf, deshalb Käufe unbedingt limitieren und den Stoppkurs beachten!