
Aktientipp: ProSiebenSat.1 - Stabiles Basisprogramm mit digitaler Option
Der Medienkonzern ProSiebenSat. 1 steuert auf ein Rekordjahr zu. Alle drei Geschäftsbereiche – Fernsehwerbung, Digitalsparte und internationale Programmproduktionen – legen zu. Insgesamt könnte Pro-Sieben in diesem Jahr seinen Umsatz von 3,2 Milliarden auf 3,5 Milliarden Euro steigern und erstmals mehr als 500 Millionen Euro netto verdienen. Mit 9,5 Milliarden Euro Börsenwert und 98 Prozent Streubesitz sind sie sogar ein Kandidat für den Dax. Um fast 30 Prozent wächst derzeit das Digitalgeschäft. Pro-Sieben geht hier clever vor, beteiligt sich an jungen, aufstrebenden Unternehmen und bietet im Gegenzug Werbung auf seinen etablierten Medienkanälen.
Die Beteiligungen, wie etwa das Energievergleichsportal Verivox, stammen aus verschiedenen Branchen. Das senkt die Abhängigkeit vom Mediengeschäft. Besonders aussichtsreich ist der junge Ableger Studio71, mit dem ProSieben derzeit 200 Internetkanäle vermarktet, etwa auf der Videoplattform YouTube. In Deutschland ist ProSieben mit diesem Multichannel-Network die Nummer eins, weltweit durch die Übernahme des amerikanischen Konkurrenten Collective Digital Studio an fünfter Stelle. ProSieben forciert das digitale Geschäft, um unabhängig von Fernsehwerbung zu werden. Dabei legt auch diese Sparte zu. Branchendienste rechnen bei Fernsehwerbung mit Wachstumsraten von drei Prozent. Mit Anteilen von bis zu 30 Prozent an der werbewichtigen Zuschauergruppe der 14- bis 49-Jährigen ist ProSieben hier Marktführer in Deutschland.
Anleihetipp: HeidelCement - Deutsch-italienische Mischung
Mit 2,6 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) war 2015 für HeidelbergCement eines der besten Jahre seiner 142-jährigen Unternehmensgeschichte. Auch die weiteren Aussichten sind gut. Der Heidelberger Zement-, Beton- und Baustoffkonzern ist damit eine interessante Adresse für Anleihekäufer. Anleihen mit überschaubarer Laufzeit bis 2019 (und einem gesamten Nennwert von 500 Millionen Euro) bieten 1,8 Prozent Jahresrendite. Ein deutlicher Schub ist für HeidelbergCement durch die Übernahme des italienischen Konkurrenten Italcementi zu erwarten. Die Gespräche mit den Kartellbehörden laufen, noch in diesem Jahr könnte die Fusion über die Bühne gehen. Italcementi passt mit Absatzschwerpunkten in Frankreich, den USA und Indien sowie seiner starken Forschungsabteilung gut zu HeidelCement. Nach dem Kauf dürfte zwar die Nettoverschuldung der Heidelberger kurzfristig von 5,3 Milliarden Euro auf über elf Milliarden Euro klettern. Durch Verkäufe von
Randgeschäftsbereichen, wechselseitige Einsparungen und dank der stabilen finanziellen Verfassung von Italcementi selbst (44 Prozent Eigenkapitalquote) dürfte die Verschuldung ab 2016/17 wieder in den angestrebten Bereich zurückgehen.
Kurs | 101,35 Prozent |
Rendite | 1,80 Prozent |
Kupon: | 2,25 Prozent |
Laufzeit bis | 12.3.2019 |
Währung | Euro |
ISIN | XS1044496203 |
Stand: 18.02.2016 |
Der liegt etwa beim 2,2-Fachen des Ebitda. Die Ratingagentur Moody’s bewertet HeidelCement mit Ba1, das ist spekulativer Bereich, dort aber die beste Note. Operativ kommen die Heidelberger voran. Auf den Kernmärkten in Europa und Nordamerika ist die Nachfrage angesichts der stabilen Bauwirtschaft lebhaft. In China wächst zwar die Konjunkturunsicherheit, dafür dürften die Bestellungen in Indonesien wegen neuer Infrastrukturprojekte zunehmen. Preiserhöhungen, Kostensenkungen und günstige Energiepreise dürften 2016 ein operatives Gewinnplus von fünf Prozent oder mehr möglich machen.