Aktientipp: Johnson & Johnson - Defensiver Klassiker mit Währungsoption
Eigentlich läuft das Geschäft des US-Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson gut, im vierten Quartal 2015 kletterte der Umsatz um 4,4 Prozent. Allerdings, bisher machte der starke Dollar Johnson einen Strich durch die Rechnung. Das internationale Geschäft steuert rund die Hälfte bei zum Umsatz. In Dollar gerechnet, schrumpfte der Umsatz um mehr als zwei Prozent. Sollte der Greenback im Zuge einer Abstinenz der Fed von weiteren Zinserhöhungen an Stärke verlieren, wäre Johnson & Johnson einer der Gewinner.
Mit 17 neuen Medikamenten in der marktnahen Phase drei gehören die Amerikaner zu den innovativsten Adressen der Pharmabranche. Beim Vergleich des britischen Branchendienstes Idea Pharma schnitt Johnson & Johnson zum vierten Mal in Serie hervorragend ab. Johnson & Johnson konzentriert sein Pharmageschäft auf Medikamente gegen schwere Krankheiten wie Krebs, HIV und Nervenleiden. Hier ist der Bedarf besonders groß.
In der Sparte Medizintechnik (Insulinpumpen, Spezialteile für Orthopädie und Gefäßchirurgie) sollen die Kosten mittelfristig um bis zu eine Milliarde Dollar pro Jahr gesenkt werden. Das kleine Geschäftsfeld Konsumprodukte (Puder, Hygieneartikel) wächst organisch, ohne Währungseffekte, mit zwei bis drei Prozent pro Jahr.
Aktien von Johnson & Johnson sind dank stabilem Geschäftsverlauf, solider Bilanz und einer ansprechenden Dividendenrendite ein Basisinvestment, das seine Qualität besonders in kritischen Zeiten für Konjunktur und Börse ausspielen kann.
Aktientipp: Yoma Strategic - Brücke für Investoren nach Myanmar
In Myanmar erreichte die Nationale Liga für Demokratie (NLD) bei den Parlamentswahlen im November einen historischen Wahlsieg. Die Partei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi holte 80 Prozent der Stimmen. Zwar hält das Militär, das das südostasiatische Land bis 2011 nahezu sechs Jahrzehnte vom Rest der Welt isolierte, eine Sperrminorität von 25 Prozent. Doch rückgängig machen lässt sich die ökonomische und politische Transformation kaum mehr.
Die 2011 in Kraft getretene Verfassung legt fest, dass Myanmar ein markwirtschaftliches System verfolgt. Dieser Schritt löste einen Investitionsboom aus. Die Wirtschaft Myanmars wächst so stark wie nirgendwo sonst in Asien, 2015 um 8,4 Prozent. Das Potenzial ist gewaltig. Das Land ist reich an Bodenschätzen und fruchtbarem Land. Die geografische Lage bietet die Chance, zu einem wichtigen Handelsplatz aufzusteigen. 51 Millionen Einwohner bilden ein gewaltiges Arbeitskräftereservoir und einen beträchtlichen Binnenmarkt. Kulturschätze und Natur machen Myanmar zu einem attraktiven Touristenziel.
Yoma Strategic Holdings schlägt Investoren eine Brücke nach Myanmar. Die Gesellschaft aus Singapur investiert in Liegenschaften und entwickelt Immobilienprojekte. Kontrolliert wird Yoma von Serge Pun, mit einem Vermögen von 500 Millionen Dollar einer der 50 reichsten Bürger Singapurs. Pun, der Myanmar nach dem Militärputsch 1962 verlassen hatte, kontrolliert 37 Prozent des Aktienkapitals der an der Börse mit umgerechnet 550 Millionen Dollar bewerteten Holding. Um die Abhängigkeit vom Immobilienmarkt zu reduzieren, baut Yoma weitere Geschäftsfelder auf und aus, etwa in den Bereichen Agrar, Logistik, Automobil und Konsumgüter. Yoma ist Franchisenehmer der US-Fast-Food-Kette KFC und neuerdings Generalimporteur von VW in Myanmar. Im Dezemberquartal verdiente Yoma umgerechnet rund 18 Millionen Dollar, dreimal so viel wie ein Jahr zuvor.
Anleihe- und Fondstipp: Panama und Acatis Gané Value Event
Anleihetipp: Panama - Voller Kanal sollte Dollar-Rendite sichern
Voraussichtlich im Mai wird der erweiterte Panamakanal eröffnet. Der Ausbau der 82 Kilometer langen Wasserstraße, die seit 1914 den Pazifik mit dem Atlantik verbindet, sei zu 96 Prozent fertig, berichtet die Kanalbehörde. Bisher passieren jährlich gut 300 Millionen Tonnen Frachtgut das Nadelöhr. Durchfahren konnten aber nur Schiffe der sogenannten Panamax-Klasse mit bis zu 4600 Norm-Containern (TEU). Die Post-Panamax-Klasse schafft bis zu 12 600 TEU. Unter dem Strich wird sich die Kapazität verdoppeln und entsprechend für höhere Staatseinnahmen sorgen.
Kurs | 131,10 Prozent |
Rendite | 4,09 Prozent |
Kupon: | 9,375 Prozent |
Laufzeit bis | 16.1.2023 |
Währung | Dollar |
ISIN | US698299AS33 |
Stand: 9. März 2016 |
Der schätzungsweise acht Milliarden Dollar teure Ausbau und andere öffentliche Infrastrukturinvestitionen werden sich für Panama auf lange Sicht rechnen. Trotz steigender Staatsausgaben in den vergangenen Jahren blieben die Defizit- und Verschuldungsquoten zudem weitgehend stabil, weil die panamaische Wirtschaft zugleich rasant gewachsen ist – seit 2002 um durchschnittlich 8,4 Prozent pro Jahr. Die öffentliche Verschuldung erreicht 46 Prozent der Wirtschaftsleistung, das Budgetdefizit reduzierte sich 2015 bereits von 4,0 auf 2,8 Prozent.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Vertrauen schafft die Dollarisierung. Weil Panama keine eigene Notenbank hat, können Defizite nicht mit der Notenpresse finanziert werden, und der Finanzsektor kann sich nicht darauf verlassen, in einer Schieflage gerettet zu werden. Das hohe Leistungsbilanzdefizit von zuletzt gut elf Prozent der Wirtschaftsleistung wirkt nur auf den ersten Blick bedrohlich. Einerseits geht es auf Kapitalimporte für Infrastrukturprojekte zurück. Andererseits wird es nahezu vollständig durch Netto-Direktinvestitionen finanziert. Panamas Auslandsverschuldung verringerte sich seit 2001 gar von 70 auf 30 Prozent der Wirtschaftsleistung. Panama wird als eines von fünf Ländern Lateinamerikas in der Investitionsklasse eingestuft. Zins und Tilgung der bis 2023 laufenden Dollar-Anleihe sollten gedeckt sein.
Fondstipp: Acatis Gané Value Event - Einkaufstour mit Imbiss, Kaffee und Luxusmarken
In Krisen schlagen die Aschaffenburger zu: Uwe Rathausky und Henrik Muhle von der Investmentgesellschaft Gané haben die Kursverluste zu Jahresbeginn genutzt, um ihre Aktienquote auf 72 Prozent zu erhöhen. Bei Anleihen binden sie sich nur noch für wenige Jahre. Auch 2009 und 2011 hatten sie antizyklisch investiert und in den Folgejahren von Kursgewinnen profitiert. Die Wirtschaftsschwäche Chinas macht sie nicht bange. Muhle besuchte dort jüngst Verwandte und hat sich in Dali im Südwesten und in Chengdu in Zentralchina umgesehen. Um den langfristigen Erfolg des Landes macht er sich keine Sorgen, obwohl er viele überteuerte Immobilien gesehen hat. Er ist überzeugt, dass der Dienstleistungssektor in China einen Rückgang im Produktionsbereich auffangen wird und viele Arbeitskräfte dort Beschäftigung finden. Ökologisch aber werde das Land in eine andere Richtung steuern, so Muhle. Darunter könnten deutsche Autobauer und die Stahlindustrie leiden. Nicht nur in China, sondern weltweit sieht das Duo den Konsum im Auftrieb. Hier setzen ihre jüngsten Käufe an: Sie haben bei Starbucks und dem Imbissbetreiber Chipotle Mexican Grill zugegriffen.
Im Fall von Chipotle war es ein Lebensmittelskandal, der eine Kaufgelegenheit schuf. Die Aktie war auf Talfahrt, nachdem 50 Restaurants vorübergehend geschlossen wurden, weil sich Gäste mit E.-coli-Bakterien infiziert hatten. „Die Chefs haben transparent informiert und umfassende Maßnahmen eingeleitet. Da amerikanische Konsumenten rasch vergessen, wird das weitere Wachstum nicht gefährdet“, so Muhle. Auch in die Luxuswarenhersteller Hermès, LVMH und Burberry setzt man große Hoffnungen. Bei der britischen Modemarke erwartet Muhle ein starkes Wachstum im Onlinehandel. Als nicht beunruhigend wird der Ausstieg von US-Starinvestor Warren Buffett bei der Münchener Rück eingestuft: „Sie notiert am Buchwert und bietet neben 4,5 Prozent Dividendenrendite noch Kurschancen“, so Muhle.