Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Gesundheitskonzern Johnson & Johnson ist noch immer ein Basisinvestment, aber auch mit Immobilien in Myanmar oder einer Panama-Anleihe winken attraktive Renditen. Aktien, Anleihen und Fonds für die private Geldanlage.

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Das wurde 2015 aus 100.000 Euro
Ukraine Quelle: dpa
Brasilien Quelle: dpa
Ölverschmierte Hände Quelle: dpa
Aktien Griechenland Quelle: dpa
Magere Schweine Quelle: dpa
Kaffee Quelle: dpa
Atomkraft Quelle: dpa

Aktientipp: Johnson & Johnson - Defensiver Klassiker mit Währungsoption

Eigentlich läuft das Geschäft des US-Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson gut, im vierten Quartal 2015 kletterte der Umsatz um 4,4 Prozent. Allerdings, bisher machte der starke Dollar Johnson einen Strich durch die Rechnung. Das internationale Geschäft steuert rund die Hälfte bei zum Umsatz. In Dollar gerechnet, schrumpfte der Umsatz um mehr als zwei Prozent. Sollte der Greenback im Zuge einer Abstinenz der Fed von weiteren Zinserhöhungen an Stärke verlieren, wäre Johnson & Johnson einer der Gewinner.

Mit 17 neuen Medikamenten in der marktnahen Phase drei gehören die Amerikaner zu den innovativsten Adressen der Pharmabranche. Beim Vergleich des britischen Branchendienstes Idea Pharma schnitt Johnson & Johnson zum vierten Mal in Serie hervorragend ab. Johnson & Johnson konzentriert sein Pharmageschäft auf Medikamente gegen schwere Krankheiten wie Krebs, HIV und Nervenleiden. Hier ist der Bedarf besonders groß.

Aktientipp Johnson & Johnson

In der Sparte Medizintechnik (Insulinpumpen, Spezialteile für Orthopädie und Gefäßchirurgie) sollen die Kosten mittelfristig um bis zu eine Milliarde Dollar pro Jahr gesenkt werden. Das kleine Geschäftsfeld Konsumprodukte (Puder, Hygieneartikel) wächst organisch, ohne Währungseffekte, mit zwei bis drei Prozent pro Jahr.

Aktien von Johnson & Johnson sind dank stabilem Geschäftsverlauf, solider Bilanz und einer ansprechenden Dividendenrendite ein Basisinvestment, das seine Qualität besonders in kritischen Zeiten für Konjunktur und Börse ausspielen kann.

Aktientipp: Yoma Strategic - Brücke für Investoren nach Myanmar

In Myanmar erreichte die Nationale Liga für Demokratie (NLD) bei den Parlamentswahlen im November einen historischen Wahlsieg. Die Partei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi holte 80 Prozent der Stimmen. Zwar hält das Militär, das das südostasiatische Land bis 2011 nahezu sechs Jahrzehnte vom Rest der Welt isolierte, eine Sperrminorität von 25 Prozent. Doch rückgängig machen lässt sich die ökonomische und politische Transformation kaum mehr.

Aktientipp Yoma Strategic Holdings

Die 2011 in Kraft getretene Verfassung legt fest, dass Myanmar ein markwirtschaftliches System verfolgt. Dieser Schritt löste einen Investitionsboom aus. Die Wirtschaft Myanmars wächst so stark wie nirgendwo sonst in Asien, 2015 um 8,4 Prozent. Das Potenzial ist gewaltig. Das Land ist reich an Bodenschätzen und fruchtbarem Land. Die geografische Lage bietet die Chance, zu einem wichtigen Handelsplatz aufzusteigen. 51 Millionen Einwohner bilden ein gewaltiges Arbeitskräftereservoir und einen beträchtlichen Binnenmarkt. Kulturschätze und Natur machen Myanmar zu einem attraktiven Touristenziel.

Yoma Strategic Holdings schlägt Investoren eine Brücke nach Myanmar. Die Gesellschaft aus Singapur investiert in Liegenschaften und entwickelt Immobilienprojekte. Kontrolliert wird Yoma von Serge Pun, mit einem Vermögen von 500 Millionen Dollar einer der 50 reichsten Bürger Singapurs. Pun, der Myanmar nach dem Militärputsch 1962 verlassen hatte, kontrolliert 37 Prozent des Aktienkapitals der an der Börse mit umgerechnet 550 Millionen Dollar bewerteten Holding. Um die Abhängigkeit vom Immobilienmarkt zu reduzieren, baut Yoma weitere Geschäftsfelder auf und aus, etwa in den Bereichen Agrar, Logistik, Automobil und Konsumgüter. Yoma ist Franchisenehmer der US-Fast-Food-Kette KFC und neuerdings Generalimporteur von VW in Myanmar. Im Dezemberquartal verdiente Yoma umgerechnet rund 18 Millionen Dollar, dreimal so viel wie ein Jahr zuvor.

Anleihe- und Fondstipp: Panama und Acatis Gané Value Event

Anleihetipp: Panama - Voller Kanal sollte Dollar-Rendite sichern

Voraussichtlich im Mai wird der erweiterte Panamakanal eröffnet. Der Ausbau der 82 Kilometer langen Wasserstraße, die seit 1914 den Pazifik mit dem Atlantik verbindet, sei zu 96 Prozent fertig, berichtet die Kanalbehörde. Bisher passieren jährlich gut 300 Millionen Tonnen Frachtgut das Nadelöhr. Durchfahren konnten aber nur Schiffe der sogenannten Panamax-Klasse mit bis zu 4600 Norm-Containern (TEU). Die Post-Panamax-Klasse schafft bis zu 12 600 TEU. Unter dem Strich wird sich die Kapazität verdoppeln und entsprechend für höhere Staatseinnahmen sorgen.

Kurs131,10 Prozent
Rendite4,09 Prozent
Kupon:
9,375 Prozent
Laufzeit bis16.1.2023
WährungDollar
ISINUS698299AS33
Stand: 9. März 2016

Der schätzungsweise acht Milliarden Dollar teure Ausbau und andere öffentliche Infrastrukturinvestitionen werden sich für Panama auf lange Sicht rechnen. Trotz steigender Staatsausgaben in den vergangenen Jahren blieben die Defizit- und Verschuldungsquoten zudem weitgehend stabil, weil die panamaische Wirtschaft zugleich rasant gewachsen ist – seit 2002 um durchschnittlich 8,4 Prozent pro Jahr. Die öffentliche Verschuldung erreicht 46 Prozent der Wirtschaftsleistung, das Budgetdefizit reduzierte sich 2015 bereits von 4,0 auf 2,8 Prozent.

10 Tipps für Börseneinsteiger

Vertrauen schafft die Dollarisierung. Weil Panama keine eigene Notenbank hat, können Defizite nicht mit der Notenpresse finanziert werden, und der Finanzsektor kann sich nicht darauf verlassen, in einer Schieflage gerettet zu werden. Das hohe Leistungsbilanzdefizit von zuletzt gut elf Prozent der Wirtschaftsleistung wirkt nur auf den ersten Blick bedrohlich. Einerseits geht es auf Kapitalimporte für Infrastrukturprojekte zurück. Andererseits wird es nahezu vollständig durch Netto-Direktinvestitionen finanziert. Panamas Auslandsverschuldung verringerte sich seit 2001 gar von 70 auf 30 Prozent der Wirtschaftsleistung. Panama wird als eines von fünf Ländern Lateinamerikas in der Investitionsklasse eingestuft. Zins und Tilgung der bis 2023 laufenden Dollar-Anleihe sollten gedeckt sein.

Fondstipp: Acatis Gané Value Event - Einkaufstour mit Imbiss, Kaffee und Luxusmarken

Fondstipp Acatis Gané Value Event UI

In Krisen schlagen die Aschaffenburger zu: Uwe Rathausky und Henrik Muhle von der Investmentgesellschaft Gané haben die Kursverluste zu Jahresbeginn genutzt, um ihre Aktienquote auf 72 Prozent zu erhöhen. Bei Anleihen binden sie sich nur noch für wenige Jahre. Auch 2009 und 2011 hatten sie antizyklisch investiert und in den Folgejahren von Kursgewinnen profitiert. Die Wirtschaftsschwäche Chinas macht sie nicht bange. Muhle besuchte dort jüngst Verwandte und hat sich in Dali im Südwesten und in Chengdu in Zentralchina umgesehen. Um den langfristigen Erfolg des Landes macht er sich keine Sorgen, obwohl er viele überteuerte Immobilien gesehen hat. Er ist überzeugt, dass der Dienstleistungssektor in China einen Rückgang im Produktionsbereich auffangen wird und viele Arbeitskräfte dort Beschäftigung finden. Ökologisch aber werde das Land in eine andere Richtung steuern, so Muhle. Darunter könnten deutsche Autobauer und die Stahlindustrie leiden. Nicht nur in China, sondern weltweit sieht das Duo den Konsum im Auftrieb. Hier setzen ihre jüngsten Käufe an: Sie haben bei Starbucks und dem Imbissbetreiber Chipotle Mexican Grill zugegriffen.

Im Fall von Chipotle war es ein Lebensmittelskandal, der eine Kaufgelegenheit schuf. Die Aktie war auf Talfahrt, nachdem 50 Restaurants vorübergehend geschlossen wurden, weil sich Gäste mit E.-coli-Bakterien infiziert hatten. „Die Chefs haben transparent informiert und umfassende Maßnahmen eingeleitet. Da amerikanische Konsumenten rasch vergessen, wird das weitere Wachstum nicht gefährdet“, so Muhle. Auch in die Luxuswarenhersteller Hermès, LVMH und Burberry setzt man große Hoffnungen. Bei der britischen Modemarke erwartet Muhle ein starkes Wachstum im Onlinehandel. Als nicht beunruhigend wird der Ausstieg von US-Starinvestor Warren Buffett bei der Münchener Rück eingestuft: „Sie notiert am Buchwert und bietet neben 4,5 Prozent Dividendenrendite noch Kurschancen“, so Muhle.

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