Aktientipp - Sberbank: Kunden finanzieren solide Bilanz
Absurd preiswert sei die Aktie der größten russischen Bank, sagt Klaus Ingemann. Ingemann ist Mitglied im Investmentausschuss der dänischen Investmentfirma CPH Capital, die einen der erfolgreichsten Fonds für globale Aktien steuert. Entsprechend zählen Sberbank-Aktien mit einem Fondsanteil von 2,8 Prozent auch zu den Top-Ten-Positionen im 430 Millionen Euro schweren CPH Capital Global Equities.
Anleger, die konzentrierter in Sberbank investieren wollen, können das machen, durch den Kauf der in London und auch an deutschen Börsen notierten ADR (American Depository Receipts). Ein ADR entspricht dabei vier Sberbank-Aktien. Die, gemessen an westlichen Maßstäben, oft unzureichende Unternehmensführung relativierten sich bei Sberbank durch die attraktive Bewertung und dem weitaus durchschaubareren Geschäftsmodell als bei westeuropäischen Finanzkonzernen, sagt Ingemann.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Das vor 170 Jahren gegründete Institut betreibt in Russland in mehr als 19 000 Niederlassungen vor allem klassisches Bankgeschäft. Die mehrheitlich von der russischen Zentralbank (52,32 Prozent) kontrollierte Bank finanziert sich zu fast 70 Prozent aus Kundeneinlagen (340 Milliarden Dollar).
Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen liegt bei gesunden 105 Prozent. Die Vermögenswerte der Bank sind im internationalen Vergleich gering schuldenfinanziert. Das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme liegt bei rund elf Prozent, und der Jahresgewinn von gut elf Milliarden Dollar ist enorm.
Aktientipp - Schaltbau: Grünes Licht für Rekordgewinne
Mit seinem Geschäftsschwerpunkt Verkehrstechnik für Bahnen und Busse ist Schaltbau ein Gewinner des langfristigen Trends Infrastruktur. Der Europäische Verband der Eisenbahnindustrie rechnet pro Jahr weltweit mit 2,7 Prozent Wachstum. Kurzfristig allerdings gibt es Schwankungen; etwa wenn klamme Kommunen weniger Geld in den Ausbau des Nahverkehrs stecken – und damit auch weniger Türen und Bremsen des SDax-Wertes Schaltbau benötigt werden.
Umso wichtiger ist es, dass Schaltbau international gut im Geschäft ist. Dabei geht es nicht nur um den großen Wachstumsmarkt China, auf dem sich das Gewicht vom Schnellverkehr zum Nahverkehr verlagert. Dynamischer entwickeln sich derzeit die Märkte im Nahen Osten, in Russland und Lateinamerika. Schaltbau konnte hier in den vergangenen Monaten wichtige Aufträge (für Signalanlagen, Schalter, Hochspannungstechnik) hereinholen. Insgesamt kamen im ersten Halbjahr mit 213 Millionen Euro sechs Prozent mehr Neubestellungen herein. Mit 249 Millionen Euro ist das Auftragspolster so dick wie nie zuvor. Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz um zehn Prozent auf 194 Millionen Euro. Angesichts der guten Auftragslage sollten bis Jahresende rund 380 Millionen Euro möglich sein. Die Margen ziehen an, der Nettogewinn stieg in der gleichen Zeit um ein Viertel auf 12,5 Millionen Euro. Schaltbau profitiert davon, dass die Preise für viele Metalle gesunken sind. Für 2013 ist ein Rekordgewinn von 24 Millionen Euro möglich.
Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln
Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.
Eng verbunden mit der ersten Regel: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. Es ist wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen. Eine solche Reaktion zeugt nicht von einem geringen Vertrauen in die eigene Strategie. Es kostet meist auch Geld, weil die Masse schon vorher diese Richtung eingeschlagen und das Gros an Rendite eingefahren hat.
Groß oder klein, spekulativ oder konservativ, liquide oder illiquide, dividendenstark oder dividendenschwach, Substanz oder Wachstum: Bei Aktien ist die Auswahl riesig. Der richtige Mix aus spekulativen und konservativen Titeln hilft, Schwankungen zwischen guten und schlechten Zeiten auszugleichen. Nicht zu unterschätzen sind starke Dividendenzahler, die Jahr für Jahr den Grundstock für eine solide Rendite legen.
Keine Frage, die Börsen haben in den vergangenen zehn Jahren stärker geschwankt als in allen Dekaden zuvor. Das wird so bleiben, mit wachsendem Computerhandel sogar noch zunehmen. Wer sein Risiko minimieren will, baut Barrieren ein – sogenannte Stopps. Gerne werden Stopps bei 20 Prozent über und unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Dann wird automatisch verkauft, wenn diese Grenzen erreicht sind. Kommt eine Phase überraschend steigender Kurse mit anhaltendem Aufwärtstrend, lässt sich die Barriere leicht nach oben verschieben. Wichtig ist dann, auch die Barriere am unteren Ende nachzuziehen.
Wichtig in Phasen überraschender Kurssteigerungen oder -stürze ist es, das Verhalten der Masse zu beobachten. Ist es noch nachvollziehbar oder völlig irrational? Häufig ist es irrational. Dann hilft meist die zweite Regel: Widerstandskraft zeigen. Nach einigen Monaten kehrt die Rationalität von ganz allein zurück. Der Kurssturz aus dem vergangenen Jahr und die jüngste Entwicklung beweisen das gerade wieder.
Sind Aktien wie seit Jahresbeginn schon um 30, 40 oder gar 50 Prozent gestiegen, dann sind Anschlussgewinne in der Regel nur noch schwer zu erzielen. Phrasenverdächtig ist zwar die alte Weisheit: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen.“ Richtig ist sie trotzdem.
Firmenchefs haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber normalen Aktionären. Sie wissen weit mehr als jeder Analyst oder Kommentator, wie es in ihrem Unternehmen aussieht. Insider nennt man sie deshalb. Sie melden ihre Orders innerhalb von fünf Handelstagen an die Börsenaufsicht Bafin. Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Wochen das sogenannte Insider-Barometer, das aus der Summe aller Kauf- und Verkaufsorders Schlüsse für den weiteren Verlauf in Dax & Co. zieht. Jüngste Tendenz: Vorstände und Aufsichtsräte verkaufen mehr als sie kaufen. Vorsicht also!
Terroranschläge und Naturkatastrophen kommen unerwartet. Politische Konflikte wie aktuell zwischen Israel und dem Iran schwelen meist länger. Entscheidende Wahlen wie jüngst in Russland und in diesem Jahr noch in Frankreich und den USA sind vorhersehbar und haben immer Einfluss auf die Börse. Dabei gilt generell: Wahljahre sind gute Börsenjahre.
Mit Optionsscheinen oder Bonus-Zertifikaten lässt sich zwar aus einem Aufwärtstrend ein noch größerer Profit schlagen. Dies sind jedoch in der Regel Wetten ohne realen Hintergrund. Aktien sind reale Werte.
Vor allem Aktien einzelner Branchen unterliegen immer wieder gewissen Moden. Doch die wechseln wie im realen Leben, und manchmal geht das schneller, als man denkt. Das bekommt gerade die einst angesehene Solarenergie-Branche bitter zu spüren.
Schaltbau ist solide finanziert. Das Eigenkapital (78 Millionen Euro, 29 Prozent der Bilanzsumme) hat sich seit 2009 mehr als verdreifacht und ist derzeit eineinhalbmal so hoch wie die Nettoschulden. Damit sind die weitere Expansion und Modernisierung gesichert. Nachdem im ersten Halbjahr die Produktionsanlagen von Bremsen erneuert wurden, entsteht in Kassel ein neues Technologiezentrum für automatische Türen.
Schaltbau ist ein Basisinvestment unter deutschen Spezialwerten. Ein Euro Jahresumsatz wird an der Börse mit 65 Cent bezahlt, die für 2013 absehbaren Gewinne mit dem Elffachen. Das ist trotz der jüngsten Kurssteigerungen noch ein moderater Preis.
Anleihetipp - Goldman Sachs: Spielraum für Neues
Zwei Dinge sind entscheidend für eine gute Anleihe: dass der Schuldner pünktlich Zinsen bezahlt und dass er zur Fälligkeit die Anleihe wieder voll und ganz zurückkauft. Banken gehörten seit der Finanzkrise immer weniger zu Gläubigern, denen Anleger Vertrauen und Geld entgegenbringen. Dabei gibt es darunter Adressen, die ziemlich sicher sein sollten: etwa die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs. Euro-Anleihen von Goldman mit Laufzeit bis 2020 bringen derzeit 2,6 Prozent Jahresrendite. Das ist nicht üppig, aber für eine Anlage im mittleren Investmentbereich (S&P Rating A-) kein schlechtes Angebot.
Goldman Sachs, 1869 von dem deutschen Auswanderer Marcus Goldman in New York gegründet, hat vier große Einnahmequellen: Unternehmenstransaktionen, Zinseinnahmen, Wertpapierhandel und Provisionen.
Anleihe-Info: Goldman Sachs | |
Kurs (in Prozent) | 99,96 |
Kupon (in Prozent) | 2,625 |
Rendite (in Prozent) | 2,66 |
Laufzeit bis | 19. August 2020 |
August 2020 | Euro |
ISIN | XS0963375232 |
Bei einer Bilanzsumme von 923 Milliarden Dollar könnte Goldman nach einem moderaten dritten Quartal (1,43 Milliarden Dollar Reingewinn) insgesamt mehr als sieben Milliarden Dollar verdienen, gut 5,2 Milliarden Euro. Im gerade abgelaufenen Quartal drückten der schwächere Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen das Geschäft. Im Gegenzug senkte Goldman Personalkosten, vor allem Ausgaben für Bonuszahlungen. Insgesamt dürfte 2013 für Goldman damit zumindest ein mittelprächtiges Jahr werden – entsprächen sieben Milliarden Dollar netto doch etwa dem Durchschnittsgewinn der vergangenen zehn Jahre. Der schlechteste Abschluss war 2008, das Jahre der akuten Finanzkrise. Doch auch da blieben netto 2,3 Milliarden Dollar.
2008 war auch das Jahr, als Investoren-Legende Warren Buffett der Bank zu Hilfe kam, deren Aktien im Strudel des Lehman-Crashs massiv unter Druck geraten waren. Zunächst hatte Buffett der Bank fünf Milliarden Dollar geliehen; zudem sicherte er sich über Optionen Zugriff auf Stammaktien, die er sich nun vor Kurzem holte. Heute ist Buffett über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway mit 2,9 Prozent an Goldman beteiligt. Weitere Großaktionäre sind die Investmentgesellschaften Capital Group (6,7 Prozent) und Blackrock (5,4 Prozent).
Goldman Sachs ist eine systemrelevante Bank. Das heißt, ihr Überleben soll auch in schweren Krisen notfalls durch Staatshilfen gesichert werden, dafür aber wird sie von internationalen Aufsichtsbehörden überwacht. Mit einer Kernkapitalquote von 9,3 Prozent hat Goldman einen guten Mix aus Risikopuffer und Spielraum für neue Geschäfte.
Fondstipp - FPM Stockpicker Germany Small/Mid: Weniger auf Preis, als auf Qualität achten
Die Fondsmanager Martin Wirth und Raik Hoffmann haben den Anteil zyklischer, also von der Konjunktur abhängiger Titel hochgefahren. „Seit Beginn der Finanzkrise hat die Industrie Investitionen zurückgestellt“, sagt Hoffmann. Noch liege die Industrieproduktion in Europa unter dem Vorkrisenniveau. Jetzt sollten die Unternehmen den Investitionsstau auflösen. Das Fondsmanagement hat daher unter anderem den Maschinenbauer DMG Mori Seiki (bis vor Kurzem: Gildemeister) aufgestockt. Mit Aurubis, Klöckner und Leoni hält der FPM-Fonds drei weitere konjunktursensible Aktien.
„Grundsätzlich gefallen uns Unternehmen, die ihren Markt wegen Wettbewerbsvorteilen dominieren, beispielsweise der Industrie- und Autozulieferer Norma“, sagt Fondsmanager Hoffmann. Im Markt für Verbindungsteile, die in Maschinen oder Fahrzeugen verbaut werden, etwa um Schläuche zu befestigen, seien die Wettbewerber deutlich kleiner als Norma. Die Größe ermögliche es dem hessischen Unternehmen, mehr Geld als die Konkurrenz in die Forschung zu investieren und sich damit schneller an neue, technische Vorgaben der Abnehmer anzupassen.
Fonds-Gebühren im Überblick
Der Ausgabeaufschlag fällt beim Kauf an. Je nach Anlagestrategie des Investmentfonds kann er relativ gering sein, bei Geldmarktfonds liegt der Satz etwa häufig bei rund ein Prozent. Er kann aber auch deutlich höher sein wie bei Aktienfonds, wo fünf Prozent keine Seltenheit sind. Dies bedeutet, dass bei einer monatlichen Sparrate von 50 Euro beim Geldmarktfonds für 49,50 Euro Anteile erworben werden, beim Aktienfonds hingegen nur für 47,61 Euro.
Fondskäufer können den Ausgabeaufschlag aber reduzieren. Direktbanken oder Fondssupermärkte im Internet bieten niedrigere Sätze an oder verzichten sogar ganz auf diese Gebühr. Zu den bekanntesten Fondssupermärkten zählen beispielsweise fondssupermarkt.net, avl-investmentfonds.de und infos.com. Gute Kunden dürfen außerdem auf Sonderkonditionen bei der Hausbank hoffen.
Je länger der Anleger investiert bleibt, desto weniger stark wirkt die Kaufgebühr. Wer monatlich 100 Euro in einen Sparplan mit 5 Prozent Ausgabeaufschlag einzahlt und durchschnittlich fünf Prozent Jahresrendite erzielt, steht nach drei Jahren bei 3.690 Euro. Ohne Kaufgebühren wären es 3.885 Euro. Wer zehn Jahre investiert bleibt, kommt mit dem Ausgabeaufschlag auf ein Guthaben von 14.725 Euro, ohne Gebühr wären es 15.500 Euro.
Die Verwaltungsgebühr liegt im Regelfall zwischen null und zwei Prozent. Oft ist dieser Satz etwas höher, wenn der Ausgabeaufschlag gering ist und umgekehrt. Die Verwaltungsgebühr wird - einmal im Jahr oder auch monatlich - aus dem Fonds bezahlt. Wenn die Gebühr zum Beispiel 1,2 Prozent ist und der Fondswert 10.000 Euro, beträgt die Gebühr 120 Euro im Jahr und das neue Fondsvermögen noch 9.880 Euro.
Die Investmentgesellschaft hinterlegt das Fondsvermögen bei einer sogenannten Depotbank. Für das Führen dieses Depots wird eine Gebühr erhoben, die im Regelfall aus dem Fondsvermögen bezahlt wird. Diese Gebühr kann bei großen Fonds bis zu 0,3 Prozent des Fondsvolumens per anno ausmachen.
Zusätzlich ist die Depotbank berechtigt, eine Transaktionsgebühr von bis zu 100 Euro je Transaktion, die nicht über die Depotbank getätigt wird, zu erheben. Auch eine zusätzliche Verwahrgebühr von bis zu 0,1 Prozent pro Jahr ist rechtens. Neben den genannten Vergütungen verlangen einige Gesellschaften eine weitere tägliche Vergütung in Höhe von bis zu 0,75 Prozent pro Jahr.
Die Performance Fee ist eine erfolgsabhängige Gebühr. Wenn ein aktiv gemanagter Fonds eine bessere Wertentwicklung aufweist als ein vorher festgelegter Vergleichsindex, wie zum Beispiel der DAX, wird die Performance Fee gezahlt. Wenn eine Performance Fee von 20 Prozent vorgesehen ist, bedeutet das zum Beispiel: Ein Kunde hat ein Fondsvermögen in Höhe von 20.000 Euro. Der Fonds hat in diesem Jahr sechs Prozent Plus gemacht, der Vergleichsindex nur vier Prozent. Das Mehr an Rendite von zwei Prozent sind 400 Euro. Davon bekommt die Gesellschaft 20 Prozent, also 80 Euro.
Performance Fees sind an ganz unterschiedliche Bedingungen geknüpft. Die Investmentgesellschaft profitiert von einem besseren Abschneiden im Vergleich zum Vergleichsindex, muss sich aber nicht zwangsweise auch an Verlusten beteiligen, falls der Index besser war.
Es ist auch möglich, dass Anleger Performance Fee`s zahlen müssen, obwohl der Fonds Verluste gemacht hat. Wenn der Vergleichsindex zehn Prozent Minus gemacht hat, der Fonds aber nur sechs Prozent Minus, war er besser als der Vergleichsindex. Dann lässt die
Investmentgesellschaft es sich vergüten, dass der Fond zwar Verluste gemacht hat, aber eben nicht so viel wie andere.
Transaktionskosten entstehen, wenn im Fonds eine Umschichtung der Wertpapiere stattfindet, also beispielsweise Aktien verkauft und andere dafür gekauft werden. Bei einer solchen Umschichtung entstehen Transaktionskosten, die von den Anlegern bezahlt werden. Je öfter umgeschichtet wird, desto mehr Gebühren müssen gezahlt werden und desto geringer ist die Rendite.
Wegen mangelnder Transparenz bleibt die Höhe der Transaktionskosten in der Regel im Dunkeln. Eine Ausweisung der relevanten Daten im Fondsprospekt geschieht laut Studie der Verbraucherzentrale NRW kaum oder nur unzureichend.
Der Fantasie sind bei den sonstigen Kosten keine Grenzen gesetzt. Rechtliche Vorgaben gibt es so gut wie nicht. So kann es passieren, dass Anleger nicht nur den Ausgabeaufschlag beim Kauf bezahlen, sondern auch einen Rücknahmeabschlag bei der Rückgabe der Anteilsscheine. Und wenn ein Fonds Geld einnimmt, weil er Wertpapiere verleiht, dann kassiert die Gesellschaft dafür oft auch eine Gebühr. Hier empfiehlt sich eine genaue Prüfung der Fondsunterlagen und des amtlichen Verkaufsprospekts um herauszufinden, welche sonstigen Kosten anfallen können.
Eine Hilfe beim Vergleich von Fonds anhand der anfallenden Kosten ist die Total Expense Ratio (TER). Die TER ist eine Gesamtkostenquote, die für Transparenz sorgen soll. Das gelingt allerdings nur zum Teil. Grund ist, dass in der TER nicht alle Kosten enthalten sind. So sind weder die Ausgabeaufschläge enthalten, noch die erfolgsabhängigen Gebühren (Performance Fees). Die Aussagekraft der TER ist daher begrenzt. Laut Morningstar liegt sie bei Aktienfonds bei gut zwei Prozent.
Da die Verbindungsteile, die Norma produziere, einen verschwindend geringen Anteil an den Gesamtkosten des Endprodukts hätten, schauten die Abnehmer weniger auf den Preis als auf die Qualität.
"Kein Autohersteller kann es sich leisten, dass das Auto stehen bleibt, nur weil sie an einer Schlauchschelle ein, zwei Cent eingespart haben", sagt Hoffmann. So bleibe Norma, trotz des vergleichsweise geringen Produktwerts, eine überproportional hohe Marge.
Am Portfoliounternehmen United Internet gefällt Hoffmann, dass das Unternehmen vor allem organisch wachse, sich nicht auf riskante Übernahmen einlasse und stattdessen lieber eigene Aktien kaufe. So habe das Unternehmen bisher schon 20 Prozent der Aktien vom Markt geräumt. Laut Beschluss der Hauptversammlung im Mai kann United Internet zusätzlich zehn Prozent seines Grundkapitals zurückkaufen. Zudem bilanziere United Internet konservativ. So würden Kosten, die nötig sind, um neue Kunden zu gewinnen, in dem Monat gebucht, in dem sie anfallen.