Aktientipp - Alstom: Dickes Auftragspolster von 51 Milliarden Euro
Alstom hat Probleme. Frankreichs größter Kraftwerksbauer spürt die Zurückhaltung der Energiekonzerne. Um ein Fünftel sind die Neubestellungen im vergangenen Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode zurückgegangen. An der Börse hat sich die Alstom-Aktie binnen fünf Jahren gedrittelt. Jetzt aber, bei 27 bis 28 Euro, ist das Papier interessant für antizyklische Investoren.
In der Kraftwerkssparte (40 Prozent Umsatzanteil) gibt es zwar weniger große Neubauten, das Geschäft mit Ersatz und Service aber ist stabil. Von RWE bekam Alstom gerade einen umfangreichen Auftrag zur Erneuerung von Gasturbinen in England. Bei mittleren und kleineren Aufträgen (bis 100 Millionen Euro) ist die Nachfrage robust.
Stabil ist das Wachstum in den Schwellenländern. Seit Jahrzehnten pflegen die Franzosen gute Beziehungen nach China, Indien und Brasilien. Schon heute macht Alstom mehr als ein Drittel seines Umsatzes in Asien und Afrika.
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10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Alstoms zweiter Schwerpunkt, Bahnen und Bahntechnik (rund 30 Prozent Umsatzanteil), profitiert von öffentlichen Infrastrukturausgaben. In Südafrika hat eine Unternehmensgruppe unter der Führung von Alstom einen riesigen Auftrag zur Lieferung von 600 Zügen bis ins Jahr 2025 hereingeholt – und dazu Serviceleistungen für 18 Jahre. Auf dem Heimatmarkt Frankreich muss das veraltete TGV-Hochgeschwindigkeitszugnetz erneuert werden. Mit dem französischen Verkehrsministerium laufen derzeit Gespräche über die Neubestellung von Zügen inklusive Wartung im Volumen von 500 Millionen Euro.
Das Bahngeschäft könnte Alstom auch auf andere Weise in Bewegung bringen: Ein Minderheitsanteil könnte verkauft werden, womöglich sogar über die Börse. Einschließlich kleinerer Beteiligungen könnte Alstom damit bis zu zwei Milliarden Euro hereinholen. Dazu läuft ein Sparprogramm. Bis 2016 sollen die jährlichen Kosten um 1,5 Milliarden Euro gedrückt werden. Zunächst steht der Abbau von 1300 Stellen auf der Agenda.
Schon im laufenden Geschäftsjahr (bis März 2014) dürften die Zahlen angesichts des hohen Auftragsbestands (51 Milliarden Euro) und der stabilen Margen nicht schlecht ausfallen. Netto könnten die 802 Millionen Euro vom Vorjahr durchaus übertroffen werden.