Aktientipp - Samsonite International: Lieber Hartschale als Plastiktüte
Der weltweit führende Hersteller von Reisegepäck stellte 1967 den ersten Hartschalenkoffer her und setzte 1974 den ersten Koffer auf Rollen. In seiner 103-jährigen Unternehmensgeschichte legte Samsonite aber auch so manche Bruchlandung hin. Die letzte passierte, als die globale Reiselust infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 einbrach und damit auch der Bedarf an Reisegepäck. Samsonite drohte die Insolvenz, die Börsennotiz in New York wurde 2002 eingestellt. Gerettet wurde das Unternehmen 2003 von drei Beteiligungsgesellschaften. 2007 reichte das Konsortium den Kofferhersteller für 1,7 Milliarden Dollar weiter an den Finanzinvestor CVC Capital Partners. Der Firmensitz des 1910 in Denver im US-Bundesstaat Colorado gegründeten Unternehmens befindet sich seither in Luxemburg.





Die Samsonite-Aktie kehrte im Juni 2011 zurück an die Börse, diesmal in Hongkong. Der Börsengang spielte 1,25 Milliarden Dollar ein. China ist für einen Reisegepäckhersteller nicht der schlechteste Platz. Nach Schätzungen der China Tourism Academy werden 2013 etwa 94 Millionen Chinesen das Weite suchen und dabei rund 118 Milliarden Dollar ausgeben. Auch Chinesen reisen lieber mit Hartplastikkoffern als mit Plastiktüten. Samsonite wird 2013 erstmals mehr als zwei Milliarden Dollar Umsatz machen und etwa 175 Millionen Dollar freie Mittelzuflüsse erzielen. Das ist eine starke Quote. Die Bilanz ist schuldenfrei und wies zur Jahresmitte eine Netto-Cash-Position von 156 Millionen Dollar auf. Außerbilanziell bestehen allerdings Leasingverbindlichkeiten von etwa 800 Millionen Dollar.